Sport-Stars und Promis gehen bei ihm ein und aus.
Salt Bae: So tickt der bei der WM 2022 in die Kritik geratene Star-Koch
Das Universum von Salt Bae
Sie allen haben ein Ziel: Sie wollen die Steaks von Nusret Gökce, besser bekannt als Salt Bae, probieren.
Der Mann, der wegen seines Jubels mit dem WM-Pokal nun heftig in der Kritik steht, ist mittlerweile ein echter Pop-Star geworden und pflegt einen sehr guten Kontakt mit der Glamour-Welt. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
So verwundert es nicht, dass er immer häufiger bei den großen Sport-Events der Welt anzutreffen ist.
Salt Bae mit schwieriger Kindheit
Sein Weg dorthin war aber ein beschwerlicher. Als Kind mit kurdischen Wurzeln hat er es nicht leicht. Bereits in der sechsten Klasse muss er die Schule abbrechen, da seine Familie nicht genug Geld besitzt, um sich die Kosten zu leisten.
Der ehrgeizige Junge beginnt daraufhin eine Lehre als Metzger und zieht dafür vom Osten der Türkei in die Nähe der Millionen-Metropole Istanbul.
Nach einem dreijährigen Aufenthalt in Nord- und Lateinamerika mit Stationen in Argentinien und den USA, wo er jeweils als Koch gearbeitet hat, eröffnet er 2010 mit einem Partner sein erstes Restaurant in der Türkei. (NEWS: Messi ignoriert Star-Koch)
Während er sich in der Heimat schnell einen Ruf macht, erlangt er erst 2017 weltweite Berühmtheit. Sein Video vom „Ottoman Steak“ ist mittlerweile fast 17 Millionen Mal gesehen worden.
Dabei feierten die User vor allem das Ende. Dort träufelt Gökce das Salz über seinen Unterarm auf das perfekt geschnittene Fleisch - sein Spitzname Salt Bae ist geboren!
Ribéry, Messi und Co. verzehren Gold Steaks
In Deutschland geriet der türkische Star-Koch 2019 in massive Kritik. Bayern-Star Franck Ribéry wurde dabei fotografiert, wie er in einem Restaurant von Gökce ein „Gold Steak“ aß.
Damit ist er längst nicht der einzige Bundesliga-Profi gewesen. Auch der damalige FCB-Profi Corentin Tolisso und Ex-BVB-Star Jadon Sancho (jetzt ManUnited) ließen sich das sündhaft teure Steak schmecken.
Der Hype um das Luxus-Restaurant reicht aber weit über die Grenzen der Bundesliga hinaus. Auch zahlreiche Superstars wie Lionel Messi oder Neymar haben schon bei Gökce gegessen.
Infantino mit enger Beziehung zu Salt Bae
Zu den prominenten Gästen zählt auch FIFA-Präsident Gianni Infantino.
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Bilder von den beiden entstanden, die auf eine enge Freundschaft hindeuten.
So posierten die beiden im Januar 2019 mit Medaillen und einem gläsernen FIFA-Pokal. Auch weitere Fotos und Videos sind auf dem Insta-Kanal von dem 39-Jährigen zu finden.
Ein Video ziert sogar die Unterschrift „Family Forever“ (zu Deutsch: „Für immer Familie“), während er in einem anderen Post mit dem umstrittenen FIFA-Boss schreibt: „I love you all - more than football“ („Ich liebe dich mehr als Fußball“)!
Star-Koch baut großes Imperium auf
Sowieso spielen die Social-Media-Kanäle von Salt Bae eine wichtige Rolle in seinem Wachstum. Mit knapp 50 Millionen Followern hat er auf Instagram mittlerweile eine immense Reichweite entwickelt.
Sein Profil zieren zahlreiche Sport-Stars wie Tom Brady, Floyd Mayweather, Tyson Fury oder Cristiano Ronaldo. Auch andere Weltstars wie Schauspieler Mark Wahlberg, Rapper Drake oder Hollywood-Größe Al Pacino standen schon mit dem extrovertierten Koch vor der Kamera in einem seiner zahlreichen Restaurants.
Mittlerweile umfasst sein Imperium 22 Filialen auf drei Kontinenten. Neben neun Restaurants in der Türkei hat er auch in weitere Metropolen wie New York, Los Angeles, London oder Dubai expandiert.
Die Geschäfte laufen so gut, dass er mittlerweile ein geschätztes Vermögen von 45 Millionen Euro haben soll. Viel Geld für einen Mann, der in seiner Kindheit am Hungertuch nagte.
Salt Bae posiert mit Trophäe
Sein Einfluss ist dadurch mittlerweile so groß, dass er bereits schon das ein oder andere Mal bei einem großen Finale zu finden war.
2017 war der Influencer auch beim Finale der Euroleague. Fenerbahce Istanbul gewann damals als erste türkische Mannschaft den begehrten Basketball-Pokal, den sich prompt auch Gökce krallte.
Er posierte mitten im Team und hielt den Pokal cool in der Hand - ähnlich lässig wie mit dem WM-Pokal vor wenigen Tagen. Wenngleich das bei vielen überhaupt nicht gut ankam.
Auch beim Laureus Award 2017 ließ sich Gökce ablichten und genoss sichtlich das Rampenlicht im Rahmen vieler Stars wie Formel-1-Experte Nico Rosberg und Tennis-Star Roger Federer, die ebenfalls schon mal in seinem Restaurant zu Gast waren.
Kritik an zu hohen Preisen
Doch so groß der Hype auch um ihn und seine Luxus-Restaurants sind, hagelt es zuletzt immer wieder auch Kritik an seinem Geschäft.
Schließlich siedeln sich die Preise in der höchsten Kategorie an. Während das „Gold Steak“ wohl 1.200 Euro kosten soll, sind auch die weiteren Gerichte enorm teuer. Ein Lammkarree gibt es für 200 Euro, während ein Burger „nur“ schlappe 50 Euro kostet.
Heftige Kritik musste Salt Bae einstecken, als er auf seinem Kanal eine Rechnung über 162.000 Euro in seiner Filiale in Abu Dhabi mit den Worten „Qualität ist niemals teuer“ gepostet hatte. (NEWS: Stefan Kuntz trifft Salt Bae)
In den Kommentaren erhielt er dafür jedoch heftige Kritik, in der die User diesen Protz kritisierten. „Das ist echt lahm, mit diesem Geld kann man ein ganzes Dorf vor dem Sterben bewahren. Das ist furchtbar“, schrieb ein User.
Die Rezensionen bei Bewertungsportalen wie Trip Advisor fallen zudem enorm schwach aus. Immer wieder ist zu lesen, dass die Gäste nie wieder kommen wollen.
Infantino entfolgt Salt Bae
Diese Kritik prallt jedoch an dem Mann, der mit stolz geschwellter Brust durch die Welt geht, ab. Viel mehr zeigt er sich weiter protzig, wie auch sein Auftritt mit dem WM-Pokal vermuten lässt.
Dieses Skandal-Foto hat er aber bereits erste Konsequenzen: So folgt Infantino dem Koch nicht mehr auf Instagram, wie Sky UK berichtet. Ob die Freundschaft zwischen den beiden ebenfalls beendet ist, ist noch unklar. (NEWS: FIFA reagiert auf WM-Eklat um Salt Bae)
Dem Mann, der gebürtig aus der türkischen Stadt Senkaya stammt, dürfte dies jedoch relativ egal sein. Schließlich ist sein Netzwerk im Sport sehr groß. Wie auch sein Ego.