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WM 2022: DFB-Krisengipfel! Flick und Bierhoff unter Druck - welche Rolle spielt Watzke?

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WM 2022: DFB-Krisengipfel! Flick und Bierhoff unter Druck - welche Rolle spielt Watzke?

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DFB-Krisengipfel! Für ihn wird es eng

Nach dem frühen Aus bei der WM müssen Trainer und Sportdirektor zum Rapport beim DFB. SPORT1 weiß, für welchen Verantwortlichen es jetzt eng wird und welche Rolle Hans-Joachim Watzke dabei spielt.
Das blamable WM-Aus der DFB-Mannschaft ist Thema im Doppelpass. Vor allem der Führungsstil von Bundestrainer Hansi Flick wirft Fragen auf.
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von Patrick Berger, Kerry Hau

Fußball-Deutschland am Boden!

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Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und dem Achtelfinal-K.o. bei der EM 2021 gab es für die deutsche Nationalmannschaft nun auch in Katar ein verfrühtes Ausscheiden (Spanien patzt, Deutschland weint: WM-Aus für DFB-Team).

DFB-Präsident Bernd Neuendorf kündigte noch vor dem Abflug am Hamad Flughafen in Doha ein „geordnetes Verfahren“ an. Man habe „einen Fahrplan entwickelt“, so der 61 Jahre alte Verbandsboss. „Der sieht vor, dass wir uns in der kommenden Woche zusammensetzen.“ (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

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Flick und Bierhoff müssen zum Rapport

Nach SPORT1-Informationen wird es am Mittwoch in der DFB-Zentrale in Frankfurt zum großen Krisengipfel kommen. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

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Bundestrainer Hansi Flick und Oliver Bierhoff, der als Geschäftsführer Akademie und Nationalmannschaften der sportlichen Leitung vorsteht, müssen zum Rapport und in einer umfassenden Fehleranalyse gegenüber Neuendorf und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke erklären, wie es zu diesem peinlichen Abschneiden in einer eigentlich machbaren Gruppe mit Japan, Spanien und Costa Rica (nur ein Sieg) kommen konnte.

„Meine Erwartung an die sportliche Leitung ist, dass sie zu diesem Treffen eine erste sportliche Analyse dieses Turniers vornimmt“, erhöhte Neuendorf den Druck auf die Protagonisten. Es sollen zudem „Perspektiven für die Zeit nach dem Turnier mit Blick auf die EM 2024 im eigenen Land“ entwickelt werden (DFB-Boss: Keine Jobgarantie für Flick und Bierhoff nach WM-Debakel).

Der DFB hat sich beim Thema "One Love"-Binde und dem Umgang mit der FIFA mal wieder lächerlich gemacht. Die Konsequenz: Dem DFB wird das Rückgrat abgesprochen.
03:19
WM Doppelpass: So schaut's aus! DFB und Neuendorf bei FIFA wie Wackelpudding

Räumt Watzke beim DFB auf?

Die große Frage wird sein, wie sehr sich Bierhoff und Flick, die beide unmittelbar nach dem WM-Aus in TV-Interviews kaum Selbstkritik zeigten, eigene Fehler eingestehen.

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Ein „Herumgewurstel“ wie 2018, als Bierhoff und Ex-Bundestrainer Joachim Löw unter dem damaligen DFB-Boss Reinhard Grindel noch mit einer halbgaren Analyse durchkamen, soll es unter Neuendorf und Watzke nicht geben.

In den nächsten Tagen erhofft man sich verbandsintern allen voran von Watzke eine starke Kritiker-Rolle. Der BVB-Geschäftsführer ist nicht gerade zimperlich und für harte Entscheidungen bekannt. So war er im vergangenen Sommer im Klub beispielsweise treibende Kraft bei der Entlassung von Trainer Marco Rose.

Neuendorf, so ist in Frankfurt zu hören, vertraut Watzke in sportlichen Fragen. Möglich, dass der BVB-Boss künftig auch beim DFB mehr Entscheidungsmacht erhält.

Zwischen Neuendorf und Watzke soll es Anfang der Woche bereits einen intensiven Austausch geben, in dem die Erwartungshaltung und die Herangehensweise für die große Fehleranalyse abgesteckt werden.

Bierhoff unter Druck

Eng werden dürfte es nach SPORT1-Informationen nun vor allem für Bierhoff. Watzke steht dem Ex-Nationalspieler und Europameister von 1996, der seit 18 Jahren schon als DFB-Funktionär arbeitet, ohnehin kritisch gegenüber.

Watzke war es bekanntlich, der Bierhoffs Marketingbegriff „Die Mannschaft“ abgeschafft hatte. Die Bezeichnung sei „zu arrogant“ und anderen erfolgreichen Mannschaften gegenüber „respektlos“, argumentierte der 63 Jahre alte Funktionär damals.

Felix Fischer, Kerry Hau und Patrick Berger (v.l.) sind die SPORT1-Reporter vor Ort bei der WM in Katar
Felix Fischer, Kerry Hau und Patrick Berger (v.l.) sind die SPORT1-Reporter vor Ort bei der WM in Katar

Unter Watzke steht beim DFB jetzt alles auf dem Prüfstand. Neben Bierhoff stehen auch weitere altverdiente Mitarbeiter zur Disposition.

Flick soll (noch) bleiben

Flick muss um eine Weiterbeschäftigung allerdings - sollte es in der Analyse nicht zu einer überraschenden Wendung kommen - eher nicht bangen. Sein Vertrag läuft bis 2024 und er genießt intern noch den Rückhalt und das Vertrauen der Bosse.

Vor anderthalb Jahren wurde der 57-Jährige nach dem EM-Aus als Löw-Nachfolger geholt und sollte für Aufbruchstimmung sorgen. Diese ist, das weiß allerdings auch die DFB-Spitze, nach dem verfrühten WM-Aus verpufft (Die Akte Flick - welche Schuld muss der Bundestrainer nach dem DFB-Aus auf sich nehmen?).

Über dem einstigen Erfolgstrainer des FC Bayern schweben zudem die Namen zweiter deutscher Top-Trainer: Jürgen Klopp (noch bis 2026 bei Liverpool unter Vertrag) und Thomas Tuchel (nach Chelsea arbeitslos). Beide stehen aktuell aber (noch) nicht zur Verfügung.

Am Mittwoch geht es beim Krisengipfel in Frankfurt um die Zukunft des deutschen Fußballs, am Freitag werden die Ergebnisse auf einer turnusmäßigen Präsidiumssitzung diskutiert und bewertet. Möglich, dass in der Woche drauf Lösungen nach außen kommuniziert werden.

Kommt es dann zum großen Personal-Knall beim DFB?