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WM 2026: Worauf der DFB heute bei der Auslosung hofft

Worauf der DFB bei der Auslosung hofft

Bei der bevorstehenden Auslosung zur WM 2026 geht es für die DFB-Elf natürlich darum, wie die Gegner heißen - doch auch ein anderes Thema ist wichtig.
Am Freitag werden die zwölf Gruppen der WM 2026 ausgelost. Wer zieht die Lose? Wer moderiert? Was erwartet die Fans? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Bei der bevorstehenden Auslosung zur WM 2026 geht es für die DFB-Elf natürlich darum, wie die Gegner heißen - doch auch ein anderes Thema ist wichtig.

Wenn am Freitagabend deutscher Zeit in Washington D.C. die WM-Auslosung beginnt (18 Uhr im LIVESTREAM und im LIVETICKER), dürfte in der DFB-Delegation eine gewisse Anspannung herrschen. Klar, es geht darum, gegen wen die deutsche Nationalmannschaft antreten muss. Doch bei diesem Turnier der langen Wege ist auch wichtig, welche Spielorte man erwischt.

Gut für Deutschland: Durch die Tatsache, dass man doch noch in Topf 1 gelandet ist, sind Duelle gegen Kanada oder Mexiko ausgeschlossen. Die DFB-Elf wird also vor allem in den USA spielen – logistisch ein Vorteil.

Und: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass man vor allem an der Ostküste oder etwas westlicher davon antreten darf. Allein aufgrund der dortigen Zeitverschiebung von „nur“ sechs Stunden auch ein Vorteil für die Fans am Fernseher in Deutschland.

WM-Auslosung: Was der deutschen Nationalmannschaft droht

Andersherum wäre eine Zulosung in Gruppe G keine schöne Überraschung. Die Spielorte wären Los Angeles, Seattle und das kanadische Vancouver – also Städte genau auf der anderen Seite des Kontinents. Neun (!) Stunden Zeitverschiebung inklusive…

Die Gruppen F, K und J sind auf der DFB-Wunschliste vermutlich auch nicht gerade ganz oben zu finden. Hier stünden eben doch noch Spiele in Mexiko an – klimatisch und organisatorisch ein schwieriges Pflaster.

So plant der DFB in Sachen WM-Quartier

Auch wenn eine Präferenz für die Ostküste bestehen dürfte, ist man beim Verband auf alle Eventualitäten vorbereitet: Man nimmt es, wie es kommt.

Ein mehrköpfiges Team hat sich in den letzten Wochen darüber Gedanken gemacht, wo die DFB-Elf am besten ihr Quartier aufschlagen sollte. Minutiös plante man und hat sich auch beim FC Bayern und dem BVB Eindrücke schildern lassen – schließlich waren beide Klubs im vergangenen Sommer bei der Klub-WM aktiv und haben ihre Erfahrungen mit den USA gemacht.

FC Bayern hat gute und schlechte Erfahrungen gemacht

Beispiel FC Bayern: Dort war man mit den Voraussetzungen in Sachen Hotel und Trainingsplatz in Orlando sehr zufrieden – sogar ein Besuch von Disney World war möglich.

Allerdings wurde der Münchner Tross Opfer der Wetterbedingungen in Florida. Zwei Flüge konnten aufgrund von Stürmen erst verspätet Richtung Spielort abheben.

Bei der Entscheidung des DFB darf man ohnehin davon ausgehen, dass der Faktor Disney World keine Rolle spielt – auf die Trainingsplätze, das Hotel und möglichst kurze Reisestrecken kommt es an. Daher besteht die Hoffnung auf die Ostküste.

Dem Vernehmen nach hat trotz all der rauchenden Köpfe beim Verband Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Wahl des Quartiers das letzte Wort.

DFB hat aus der Negativ-Erfahrung von Katar und Russland gelernt

Hier hat man offenkundig aus Problemen bei den vergangenen Turnieren gelernt. Zur Erinnerung: In Katar wählte man 2022 die Unterkunft so weit von Doha entfernt, dass der damalige Chefcoach Hansi Flick zu einer Pressekonferenz in der Hauptstadt ohne Spieler an seiner Seite erschien – obwohl das eigentlich Pflicht gewesen wäre.

Vier Jahre zuvor in Russland gab es hinter den Kulissen sogar echte Verstimmungen zwischen Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff.

Während Letzterer ein später als „Albtraum“ bezeichnetes Hotel in Watutinki nahe Moskau auswählte, hätte der Bundestrainer gerne im sonnigen Sotschi sein Lager aufgeschlagen. Das zeigte er dann auch medienwirksam, als er sich mit Sonnenbrille an einer Laterne im Badeort am Schwarzen Meer fotografieren ließ.

Unter Nagelsmann wird es eine solche Auseinandersetzung nicht geben. Er entscheidet final – schließlich ist er es, der später auch die sportliche Verantwortung trägt, wenn die WM nicht erfolgreich verlaufen sollte.