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Handball-EM 2024: Schweden-Protest! Frankreich droht Ärger nach Zauber-Tor

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Handball-EM 2024: Schweden-Protest! Frankreich droht Ärger nach Zauber-Tor

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„Skandal!“ Schweden legt Protest ein

Im Halbfinale der Handball-EM kommt es zu einem irren Showdown zwischen Frankreich und Schweden. Ein Franzose sorgt für die Aktion der EM und beschert sein Team damit den Sieg. Doch das Tor sorgt für Wirbel in Schweden - und führt zu einem Protest.
Elohim Prandi gelang im EM-Halbfinale ein Zaubertor
Elohim Prandi gelang im EM-Halbfinale ein Zaubertor
© IMAGO/Ulrich Hufnagel
SPORT1
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von SPORT1

Was ein Hammer! Elohim Prandi hat Frankreich im EM-Halbfinale mit einem unglaublichen Tor in die Verlängerung gerettet - und letztlich für den Einzug ins Finale gesorgt.

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Sein Team gewann in der Verlängerung mit 34:30 (27:27, 17:11) gegen Schweden und kann sich am Sonntag erstmals seit 2014 wieder zum Europameister küren. Der Erfolg ist auch gut für die deutsche Mannschaft, die trotz der Halbfinal-Niederlage gegen Dänemark mit einem Sieg um Platz 3 gegen Schweden die direkte Olympia-Qualifikation perfekt machen könnte.

Die Aktion des Spiels war ein Freiwurf beim Stand von 26:27. Da die reguläre Spielzeit bereits abgelaufen war, blieb nur die direkte Wurfchance aus rund elf Metern Entfernung. Die Aussichten waren aber angesichts von sechs Gegenspielern vor Prandi aussichtslos.

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Doch der Rückraum-Shooter nahm all seinen Mut zusammen und fiel rechts von sich, um mit seiner starken rechten Hand an der Mauer vorbeizukommen. Der Wurf ging an allen Spielern vorbei und knallte von der Latte schließlich zum umjubelten Ausgleich ins Tor.

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„Ein großer Skandal!“ Schweden sauer

Doch die Ausführung sorgt für viel Wirbel. „Ein großer Skandal“, polterte TV-Experte Claus Möller Jakobsen während der Übertragung von TV2, während Joachim Boldsen beim Streaming-Dienst Viaplay meinte: „Das Tor hätte nicht anerkannt werden dürfen.“

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Im Fokus der Kritik steht der Fuß von Prandi. Demnach soll der Spieler von Paris Saint-Germain bei der Ausführung abgehoben sein, was regeltechnisch nicht erlaubt ist. „Das ist unfair. Wir sind fassungslos“, sagte Schwedens Co-Trainer Michael Apelgren im Anschluss.

Wenig Verständnis hat auch Johanna Alm. „Wie kann es sein, dass der Videobeweis bei solchen Gelegenheiten nicht eingesetzt wird, wenn es darum geht, wer ins Finale kommt? Das ist für mich völlig unverständlich“, sagte die Ex-Spielerin bei Viaplay. Derselben Meinung ist auch Jonathan Carlsbogard: „Am Ende gibt es drei Situationen und sie überprüfen keine einzige davon. Ich denke, das ist ein Skandal, aber was weiß ich schon.“

Deswegen griff der schwedische Verband nun auch zum Äußersten. „Der Protest ist beim Weltverband EHF eingereicht worden, und wir werden morgen Mittag eine Antwort erhalten“, erklärte Team-Managerin Hanna Fogelström der schwedischen Zeitung Aftonbladet.

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Regelexperte Jürgen Scharoff widersprach dem Ärger der Schweden jedoch gegenüber handball-world: „Ja. Er wechselt beim Wurf zwar den Körperschwerpunkt, aber ein Fuß bleibt am Boden, bis der Ball die Hand verlassen hat.“ Im Regelwerk sei nicht festgelegt, dass bei der Wurfausführung die ganze Zeit derselbe Fuß auf dem Boden stehen müsse, betont Scharoff. Die Bedingung sei vielmehr: Ein Fuß muss die ganze Zeit am Boden sein. Wenn zwischenzeitlich beide Füße aufsetzen, ist es erlaubt, den „Standfuß“ zu wechseln.

Der Frust in Schweden wird trotzdem groß sein. Besonders bitter: Bereits bei der knappen Niederlage gegen Dänemark gab es zwei strittige Schiedsrichter-Entscheidungen zum Spielende. So wurde ein vermeintliches Foul an Hampus Wanne nicht gegeben, sodass Schweden letztlich knapp mit 27:28 verlor.

Frankreich siegt trotz Schwächephase

Im Spiel bewiesen die Franzosen insgesamt den kühleren Kopf. Zwar machten die Schweden einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand wett und führten bis 28 Sekunden vor dem Ende noch mit 27:25 - doch Nikola Karabatic und Co. kamen zurück.

In der Verlängerung bestimmte dann die Star-Truppe das Geschehen nach Belieben und zogen auch wegen der Paraden des eingewechselten Keepers Rémi Desbonnet davon. „Es ist schwer in Worte zu fassen. Manchmal müssen ein paar verrückte Sachen passieren, um so ein Spiel zu gewinnen“, sagte Kentin Mahé nach der Partie.

Linksaußen Hugo Descat avancierte mit acht Toren zum besten Werfer der Franzosen, die in der ersten Halbzeit das Spiel noch nach Belieben bestimmt hatten. Schweden biss sich zunächst am Kieler Torhüter Samir Bellahcene sowie einer extrem disziplinierten französischen Deckung die Zähne aus.

Im zweiten Abschnitt wendete sich allerdings das Blatt. Hinten parierte Schwedens Keeper Andreas Palicka nun einen Ball nach dem anderen, vorne blies der Europameister von 2022 zur Aufholjagd. Am Ende waren aber auch die acht Treffer des Magdeburgers Felix Claar zu wenig.

Mit Frankreichs Finaleinzug lebt auch der Traum von Nikola Karabatic weiter: Der Superstar bestreitet in Deutschland die elfte und letzte EM seiner Karriere und peilt mit „Les Expertes“ seinen insgesamt elften großen Triumph an: Der 39-Jährige holte bislang drei EM-Titel, vier Mal WM-Gold und drei Olympiasiege. Am Sonntag könnte ein weiterer dazukommen.

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Mit Sport Informations-Dienst (SID)