Die Kritik während der Heim-EM an seinem Spielmacher durch die Experten war kernig - die Antwort von Alfred Gislason danach entsprechend deutlich!
Gislason kontert „Harakiri“-Kritik
© IMAGO/Maximilian Koch
Der Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft hat Juri Knorr nach dem harschen Urteil von Pascal Hens, Michael Kraus und Stefan Kretzschmar in Schutz genommen.
„Ich weiß nicht, ob ich jetzt mehr die anderen, die das gesagt haben, bewerten soll oder Juri. Ganz ehrlich: Ich habe auch viele Harakiri-Aktionen von ‚Kretzsche‘ erlebt als Trainer und er ist trotzdem auf der Spielfläche geblieben“, konterte Gislason in der Bild mit Blick auf gemeinsame Zeiten beim SC Magdeburg (1999 bis 2006) vor allem seinen ehemaligen Schützling Kretzschmar.
Der hatte Knorr zuvor vorgeworfen - wie auch die beiden anderen Ex-Nationalspieler Hens und Kraus - , beim 26:24 des DHB-Teams gegen Island im ersten EM-Hauptrundenspiel zu viele Fehlwürfe und Fehlpässe produziert und damit den Sieg fast noch in Gefahr gebracht zu haben.
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Kritik an Knorrs Spiel: „Selbstmordkommando“
„Er wollte das heute besonders cool, besonders lässig, besonders gut machen“, monierte Kretzschmar beim übertragenden Streamingdienst Dyn und warf Knorr vor, in „Stand-Handball“ verfallen zu sein.
Und fügte an: „Dann denkst du, du machst hier einen auf Stratege, verteilst die Bälle, der Kreisläufer ist schon irgendwie frei. Und das ist eben genau falsch.“
Auch Hens nahm kein Blatt vor den Mund, wurde angesichts Knorrs bisweilen gewagter Anspiele noch deutlicher: „Das ist bei Juri so ein Selbstmordkommando manchmal. Er schmeißt diesen einen Pass dahin bei 17:17 – und gleich noch mal. Das ist so Harakiri.“
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Hens warf zudem die personelle Frage auf: „Wer ist denn die Alternative? Anscheinend sieht Alfred da ja offenbar keine. Sonst hätte er ja auch mal Philipp Weber mal gebracht. Aber wenn er Philipp Weber gar nicht bringt, muss er ihn auch nicht in den Kader nehmen. Dann kann er sagen, dann nehme ich mal Nils Lichtlein zur Entlastung. Aber er wechselt dann ja gar nicht.“
Knorr? „Ein paar Minuten Sauerstoff fürs Hirn gebraucht“
Eine Meinung die Kraus teilte: „Das wäre gut gewesen, denn Juri hätte sicherlich auch mal ein paar Minuten Sauerstoff fürs Hirn gebraucht.“
Gislason räumte während einer Pressekonferenz am Freitag zumindest ein: „Juri hat nicht eines seiner besseren Spiele gemacht, ohne Frage.“ Gerade in der Deckungsarbeit sei Knorr indes stark gewesen.
Ob der Spielaufbau zu alter Sicherheit zurückfindet, wird sich in der zweiten Hauptrundenpartie des DHB-Teams am Samstagabend gegen die Nachbarn aus Österreich (LIVE im SPORT1-Ticker) zeigen.