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Uwe Gensheimer bei SPORT1 über Rücktritt aus Nationalmannschaft, RN Löwen & Schmid

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Uwe Gensheimer bei SPORT1 über Rücktritt aus Nationalmannschaft, RN Löwen & Schmid

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Nach Rücktritt: Jetzt spricht Gensheimer!

Vor dem HBL-Saisonstart mit den Rhein-Neckar Löwen erläutert Uwe Gensheimer im SPORT1-Interview unter anderem, was ihn zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft bewogen hat.
Kapitän Uwe Gensheimer hat nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Olympischen Sommerspielen seinen Rücktritt aus der deutschen Handball-Nationalmannschaft erklärt.
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Stefan Junold
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Volle Konzentration auf die Rhein-Neckar Löwen! Nach seinem Rücktritt aus der Handball-Nationalmannschaft kann sich Uwe Gensheimer sportlich gänzlich seinem Verein widmen.

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Im Anschluss an die mit dem Aus im Viertelfinale enttäuschend verlaufenen Olympischen Spiele zog der 34-Jährige einen Schlussstrich unter seine Karriere im Nationaltrikot, in der ihm die Krönung mit einem großen Titel verwehrt blieb.

Vor dem Saisonstart mit den Löwen in die Bundesliga am Donnerstagabend bei Hannover-Burgdorf erklärt der Linksaußen im SPORT1-Interview die Beweggründe seines Rücktritts aus dem DHB-Team, wie er mit Kritik an ihm umgeht, die Trainersituation in seinem Klub und was er von einem prominenten Neuzugang der Löwen hält. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-Bundesliga)

SPORT1: Herr Gensheimer, die neue Bundesliga-Saison beginnt. Wie ist Ihr Eindruck der Rhein-Neckar Löwen, was traut der Kapitän seiner Mannschaft zu?

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Uwe Gensheimer: Der Eindruck ist gut. Unsere Neuzugänge haben sich sehr gut integriert, passen charakterlich und bringen auch frischen Wind in die Mannschaft. Jetzt beginnen aber die Pflichtspiele und das ist eine ganz andere Situation als die Vorbereitung. Wir müssen abwarten, wie wir als Mannschaft jetzt in Drucksituationen und mit Rückschlägen auf dem Feld umgehen können.

Gensheimer über Schmid und Knorr

SPORT1: Andy Schmid geht in seine letzte Saison bei den Rhein-Neckar Löwen. Kommt da schon in der Vorbereitung Wehmut auf?

Gensheimer: Natürlich ist das eine besondere Situation, dass Andy nun in seine letzte Saison geht. Da kommt man schon etwas ins Grübeln und denkt an die Zeit, die man miteinander verbracht hat. Wir haben grandiose Siege zusammen gefeiert und auch schlimme Niederlagen zusammen erleben müssen. Unsere letzte gemeinsame Saison auf dem Feld wollen wir beide einfach genießen und das Bestmögliche für die Löwen rausholen.

Uwe Gensheimer und Andy Schmid (v.l.) sind die Führungsspieler der Rhein-Neckar Löwen
Uwe Gensheimer und Andy Schmid (v.l.) sind die Führungsspieler der Rhein-Neckar Löwen

SPORT1: Mit Juri Knorr steht aber schon ein hochtalentierter Ersatz parat. Um die Spielmacherposition müssen sich Löwen-Fans also keine Sorgen machen, oder? Was trauen Sie Knorr kurz- und langfristig zu?

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Gensheimer: Zunächst sind wir sehr froh, dass sich Juri für die Rhein-Neckar Löwen entschieden hat. Er ist mit Sicherheit das größte Talent in Deutschland auf seiner Position und wird bei uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Besonders das nun kommende gemeinsame Jahr mit Andy Schmid wird ihn mit Sicherheit nach vorne bringen. Ich traue ihm sehr viel zu, er ist sehr jung und wird auch mit Rückschlägen leben müssen. Aber mittelfristig kann er der spielbestimmende Akteur werden, auch in der Nationalmannschaft.

Gensheimer wünscht sich volle Hallen

SPORT1: Beim Supercup zuletzt waren 3000 statt der angepeilten 8000 Zuschauer am Start. HBL-Chef Bohmann zeigte sich enttäuscht. Müssen die Fans erst wieder zurückgewonnen werden – oder glauben Sie an eine schnell rückkehrende Auslastung und Begeisterung?

Gensheimer: Ich würde mir wünschen, dass die Hallen schnell wieder voll werden. Es sieht aber danach aus, dass die Leute noch sehr zögerlich sind, was die Rückkehr zu Großveranstaltungen, verbunden mit Impf- und Testpflicht angeht. Ich hoffe, dass die Impfungen zu einer schnellen Rückkehr der Zuschauer führen, wir als Spieler wünschen uns das sehr.

SPORT1: Pascal Hens sagte zuletzt in der SportBild über die Rhein-Neckar Löwen: „Das wird eine heikle Saison. Die Außendarstellung von Ex-Trainer Schwalb war zuletzt eine Katastrophe, alles chaotisch und unruhig.“ Können Sie diese Einschätzungen verstehen?

Gensheimer: Es lief sicher nicht alles optimal, das wissen wir selbst. Auf der anderen Seite gab es auch private Dinge, die nicht in die Öffentlichkeit gehören, die damals eine Rolle gespielt haben, warum alles so gelaufen ist. Wir schauen aber jetzt nicht mehr zurück, sondern konzentrieren uns auf die kommende Saison.

Gärnter bei Löwen nur Zwischenlösung

SPORT1: Die Trainersituation ist zumindest etwas ungewöhnlich. Klaus Gärtner hat bereits zum Ende der letzten Saison mehr Verantwortung übernommen, hat für diese Saison das komplette Vertrauen und wird dann wieder ins zweite Glied rücken. Eine spannende Konstellation – oder wäre Ihnen Kontinuität lieber?

Gensheimer: Es ist natürlich eine besondere Konstellation, da wir alle schon wissen, dass Sebastian Hinze ab 2022 der Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen wird. Ich kann aber nur für uns als Mannschaft sprechen, wir Spieler haben volles Vertrauen zu Klaus Gärtner, stehen total hinter seiner Spielidee und seinem Führungsstil. (NEWS: Alles Wichtige zum Handball)

Handball-WM: "Bitter und schwierig": DHB-Kapitän Gensheimer über WM-Aus
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"Bitter und schwierig": DHB-Kapitän Gensheimer über WM-Aus

SPORT1: Sie haben zuletzt ihren Rücktritt von der Nationalmannschaft erklärt. Stecken dabei allein familiäre und körperliche Gründe dahinter oder spielten die ständigen Diskussionen über Ihre Person auch eine Rolle? Bundestrainer Gislason meinte zuletzt: „Uwe war sicher auch nicht mit sich zufrieden. Das hat seine Entscheidung sicher forciert.“

Gensheimer: Der familiäre Gesichtspunkt hat bei meiner Entscheidung schon eine große Rolle gespielt. Mein Sohn hat mich im letzten Januar das erste Mal gefragt, wann ich wieder nach Hause komme, als ich zur Nationalmannschaft gefahren bin.

Mein zunehmendes Alter ist mit Sicherheit auch ein Punkt gewesen, den ich nicht leugnen kann. Wir sind ja rund zwei Monate im Jahr mit der Nationalmannschaft unterwegs. Es wird mir gut tun, wenn ich in Zukunft auch mal eine Spielpause während der Saison bekomme und mich um meinen Körper kümmern kann. Ich habe bei meiner letzten Verletzung, einem Meniskusriss, gemerkt, wie gut mir eine Erholung tut. Die Kritik, die es hier und da mal gab, hat meine Freude, für die Nationalmannschaft zu spielen, nie getrübt.

Gensheimer: „Ich bin aber absolut im Reinen mit mir“

SPORT1: Wie bewerten Sie die immer wieder aufkommenden Diskussionen und die Kritik, die es bei den letzten Großturnieren gab, im Nachhinein? Gehört das im Sport bei einem Kapitän dazu – oder haben Sie sich manchmal wie im falschen Film gefühlt und sind froh, dass Sie sich damit zukünftig nicht mehr herumkämpfen müssen?

Gensheimer: Damit muss man ein Stück weit leben, besonders als Kapitän. Für mich war es immer eine große Ehre, Kapitän von Deutschland zu sein. Wenn es gut läuft, bist du der Held, wenn es schlecht läuft, steht man auch vor der Kamera. Ich kann damit schon leben, teilweise ging es bei der Kritik aber gar nicht um meine sportliche Leistung, da wurden Dinge vorgeschoben, was den Umgang mit der Mannschaft angeht. Das konnte ich damals nicht so stehen lassen und habe das auch kundgetan. Ich bin aber absolut im Reinen mit mir und freue mich über die lange Zeit, die ich für Deutschland spielen konnte. Das waren 16 Jahre mit fantastischen Mitspielern, die richtige Freunde geworden sind. Diese Erfahrungen nimmt mir niemand mehr.

Zukunft bei Rhein-Neckar Löwen? Das sagt Gensheimer

SPORT1: Sie haben die Nationalmannschaft lange geprägt, Rekorde aufgestellt, waren Publikumsliebling. Bob Hanning befand es aber auch „ein Stück weit tragisch“, dass Ihnen der ganz große Wurf mit der Nationalmannschaft verwehrt geblieben ist. Sie auch?

Gensheimer: Ja das ist schade, aber wir sind ja nicht in einem Hollywoodfilm, sondern im Spitzensport. Nicht alles, was man sich wünscht, trifft dann auch ein.

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SPORT1: Im Nationalteam ist Schluss, im Verein greifen Sie aber nochmal an. Wie lange dürfen die Fans Sie denn noch auf dem Feld bewundern? Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Gibt es einen Plan und welche großen Ziele wollen Sie mit den Löwen noch erreichen? (DATEN: Tabelle der Handball-Bundesliga)

Gensheimer: Wir sind aktuell in Gesprächen mit den Rhein-Neckar Löwen, die natürlich mein erster Ansprechpartner sind. Mehr gibt es dazu auch noch nicht zu sagen. Sportlich wollen wir dieses Jahr natürlich bestmöglich abschneiden.