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HBL: Do-or-Die - Wohin geht der Weg der MT Melsungen?

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HBL: Do-or-Die - Wohin geht der Weg der MT Melsungen?

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Do-or-Die für Melsungen?

Die MT Melsungen träumt seit Jahren von dem großen Wurf in der Handball-Bundesliga. Auch in diesem Jahr scheint der Kader bereit für was größeres. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass das nichts bedeuten muss.
Für die MT Melsungen steht eine wichtige Saison an
Für die MT Melsungen steht eine wichtige Saison an
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago
Die MT Melsungen träumt seit Jahren von dem großen Wurf in der Handball-Bundesliga. Auch in diesem Jahr scheint der Kader bereit für was größeres. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass das nichts bedeuten muss.

Es war ein absolut gebrauchtes Jahr für die MT Melsungen.

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Nach einem schlechten Start trennte man sich bereits nach drei Spieltagen von Trainer Gudmundur Gudmundsson. Wenig später übernahm Roberto Garcia Parrondo, der dem Team nach und nach Stabilität verlieh.

Nach der EM im Januar plagen die Hessen große Personalsorgen. Erst gab es einen Corona-Ausbruch im Team und dann sorgten zahlreiche Verletzungen, das kaum mehr ein reguläres Training möglich war. „Wir hatten in manchen Spielen nur drei etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung. Es war schon ziemlich verrückt zum Teil“, schildert Axel Geerken im Gespräch mit SPORT1 die Misere. So reichte es nur zu einem enttäuschenden achten Platz. (NEWS: Alles zur HBL)

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In der neuen Saison soll endlich alles besser werden. Die Verantwortlichen entschieden sich dabei für einen radikalen Kaderumbruch, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.

„Wir möchten am Ende der Saison auf einem der Europapokalplätze stehen“, sagt MT-Geschäftsführer Axel Geerken. (SERVICE: HBL-Tabelle)

Melsungen auf der Suche nach Ruhe

Der 49-Jährige leitet seit September 2012 die Geschicke in der hessischen Kleinstadt. Schnell entwickelt er den Verein, der bis dato eine graue Maus gewesen ist, zu einen Top-Klub. Bereits 2015 schafft die MT erstmals den Sprung nach Europa, ehe zwei Jahre später mit Platz vier die beste Platzierung der Liga-Geschichte folgt.

Entsprechend gab Geerken das Ziel aus, bis 2020 in der Champions League spielen zu wollen. Dieser Vision hinkt man seitdem hinterher, wobei die Reduzierung der Plätze auf maximal zwei Teams pro Nation auch eine Rolle spielt.

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„In den letzten zwei, drei Jahren war zu viel Unruhe da. Das hat den Sprung noch weiter nach oben verhindert“, meint Geerken rückblickend.

Damit dürfte er auch die Trainer-Position ansprechen. 2018 endete die achtjährige Amtszeit von Michael Roth in Melsungen und seither ist der Posten durchaus zum Schleudersitz geworden. Der direkte Nachfolger Heiko Grimm musste bei seiner ersten Station Lehrgeld bezahlen. Gudmundsson folgte ihm im Februar 2020, ehe er seinen Posten anderthalb Jahre später bereits wieder räumen musste.

Mit Garcia Parrondo hoffen die Verantwortlich nun endlich für Kontinuität zu sorgen. „Wir sind super zufrieden mit ihm. Auch schon letzte Saison, obwohl es von der Platzierung nicht zufriedenstellend war“, erklärt der Geschäftsführer.

Melsungen mit großen Kaderumbruch

Fleißig durchgewechselt wurde jedoch im Kader. Gleich acht Spieler kamen hinzu, wobei Torhüter-Oldie Carsten Lichtlein nur im Notfall einspringen und sich mehr auf seine Rolle als Torwarttrainer konzentrieren dürfte.

Dabei sicherten sich die Nordhessen vor allem Spieler aus dem europäischen Ausland. Adam Morawski (Wisla Plock), David Mandic (HC PPD Zagreb), Ivan Martinovic (TSV Hannover-Burgdorf) und Rogerio Moraes Ferreira (Telekom Veszprem) verfügen bereits über Europapokal-Erfahrung und helfen dem Team sofort. Die Spanier Aidenas Malasinskas und Augustin Casado kamen wie Moraes Ferreira erst kurzfristig zum Team.

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Dabei legen die Verantwortlichen besonders viel Wert, dass die Spieler sich schnell an das neue Umfeld und die Liga gewöhnen. Besonders die Intensität dürfte für die Spieler Neuland sein, denn in keinem Land ist das Niveau in der höchsten Spielklasse so hoch wie in der deutschen. „Unsere Trainer und Spieler sprechen viel darüber, wie sich die Spiele gestalten, aber am Ende müssen sie es selbst erfahren“, meint Geerken. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse)

Insgesamt legt der Klub viel Wert auf die Integration der Spieler. So kümmern sie sich nicht nur um den Umzug, sondern organisieren den Neuzugängen auch Deutschkurse. So können bereits Morawski und Mandic gut Deutsch sprechen, was ihnen den Einstieg entsprechend erleichtert.

Heinevetter und Co. nicht mehr in Melsungen

Neben den Neuzugängen werden aber auch die aktuellen Spieler gefordert sein, das Team zu Höchstleistungen zu treiben. Besonders die deutschen Nationalspieler Julius Kühn und Kai Häfner werden viel Verantwortung tragen müssen.

Es gibt jedoch auch darüber hinaus viele starke Spieler, denn der MT stehen 21 Spieler zur Verfügung. „Die Kadergröße leitet sich daraus ab, dass wir noch mit den Verletzungen aus der letzten Saison zu kämpfen haben. Nach den großen Schwierigkeiten zum Ende der vergangenen Saison wollen wir das diese Saison unbedingt umgehen“, erläutert der MT-Boss.

Demgegenüber stehen zahlreiche, teils prominente Abgänge. So ist Keeper Silvio Heinevetter, der den Verein im Streit verließ, ebenso nicht mehr in Melsungen wie Tobias Reichmann, Michael Allendorf, Alexander Petersson und der langjährige Abwehrrecke Marino Maric.

Melsungen mit guter Vorbereitung

Es ist bereits der x-te Neuanfang im Kader, mit dem man sich in der Top 5 etablieren will. Funktioniert hat es bisher nicht, denn zuletzt schaffte der Verein es 2019 ins europäische Geschäft.

Auch nun droht trotz des eigentlich starken Kaders ein holpriger Start. So muss das Team sich nicht nur finden, sondern auch auf wichtige Säulen verzichten. Abwehr-Chef Finn Lemke, Rechtsaußen Timo Kastening und die Regisseure Domagoj Pavlovic und Elvar Jönsson fehlen langfristig.

Dennoch wusste das Garcia-Team in der Vorbereitung zu überzeugen. So hatten sie Paris Saint-Germain am Rande der Niederlage und feierten einen Sieg gegen den Champions-League-Teilnehmer FC Porto. „Die Mannschaft hat sich gut präsentiert. Da war Zug und auch Ruhe drin“, lobt Geerken sein Team für eine „gute Vorbereitung“.

Der erfahrene Manager weiß aber auch, dass er sich davon nichts kaufen kann. Vielmehr gilt es darum, das Potenzial auch in der Liga abzurufen. Das gelang in der Vergangenheit zu selten. So taten sie sich immer wieder gegen kleine Mannschaften schwer und ließen dort wichtige Punkte spielen.

Schweres Auftaktprogramm für Melsungen

Deswegen gibt es eine ganze klare Vorgabe. „Das vorrangige Ziel ist es, uns im Gegensatz zur Vorsaison zu verbessern und vor allen Dingen uns zu stabilisieren. Und eben nicht mehr diese großen Schwankungen in unserem Spiel zu haben, wie es in der Vergangenheit der Fall war“, sagt der 49-Jährige.

Dabei kann das Team direkt zu Saisonbeginn beweisen, was in ihm steckt. Am Samstag reisen sie zu den Rhein-Neckar Löwen, ehe es gegen Hamburg, Lemgo, Hannover, Berlin und Titelverteidiger Magdeburg geht - ein kniffliges Auftaktprogramm.

Die Spiele werden schon früh Aufschluss darüber geben, ob das Team das vorhandene Potential dauerhaft auf die Platte zaubern kann. Sollte der Schlendrian jedoch weiterhin Einzug halten, dürfte in Melsungen der Ton rauer werden.