„Das ist ein Offenbarungseid!“
Kretzschmar lässt Dampf ab
Nach der 28:32-Pleite Handball-Bundesliga (HBL) der Füchse Berlin beim TBV Stuttgart nahm Stefan Kretzschmar kein Blatt vor den Mund. Als „völlig von der Rolle“ bezeichnete der Füchse-Sportvorstand die Leistung seines Teams bei Sky. „Die Körpersprache stimmt nicht. Da hängen die Schultern, Schuldzuweisungen beginnen.“
Auf erneute Nachfrage wurde der 50-Jährige noch deutlicher. „Mir hat es die Sprache verschlagen. Die Füchse sind einfallslos in der 2. Halbzeit. Das ist zu wenig.“
Die Enttäuschung dürfte hauptsächlich daher rühren, dass die Niederlage beim Tabellen-14. vielleicht schon vorentscheidenden Charakter im Meisterschaftskampf gehabt haben könnte.
Der THW Kiel, der sein Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen mit 31:27 gewinnen konnte, liegt nun mit zwei Zählern Vorsprung auf die Füchse an der Tabellenspitze. Dazwischen steht, punktgleich mit Kiel, der SC Magdeburg. Allerdings hat der aktuelle Titelträger bereits ein Spiel mehr als der Rekordmeister absolviert.
Rote Karte wird zum Super-GAU für Berlin
Der Knackpunkt des Spiels aus Berliner Sicht war die Rote Karte für Torhüter Viktor Kireev in der zwölften Minute. Zu diesem Zeitpunkt führten die Füchse mit 8:3. In der Folge lief jedoch nicht mehr viel zusammen. Zwar konnte der Favorit die Führung noch bis zum Stand von 14:9 konstant halten, danach brachen die Gäste aber vollends zusammen.
Nach einem 8:0-Lauf der Hausherren, faltete Füchse-Trainer Jaron Siewert sein Team in einer Auszeit zusammen. „Was machen wir da vorne? Wir schmeißen das Spiel in fünf Minuten fast weg. Kopf einschalten!“
Nach dem Match versuchte sich Rückraumspieler Jacob Holm bei Sky an einer Erklärung, tat sich aber schwer dabei: „Ich bin brutal enttäuscht. Es hat nichts mehr funktioniert. Wir sind nach Rot für Kireev nie richtig zurückgekommen ins Spiel.“
Füchse müssen auf Kiel-Ausrutscher hoffen
Nun müssen die Hauptstädter zusehen, dass sie nach dieser Enttäuschung schnellstmöglich wieder in die Spur finden. Am kommenden Spieltag wartet die SG Flensburg-Handewitt als Gegner.
Ab jetzt zählen für den Pokalsieger von 2014, der immer noch auf seinen ersten Meistertitel in der HBL wartet, nur noch Siege. Dazu muss man nun auch auf einen Ausrutscher der Kieler hoffen.