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Handball: Die unbekannte Sensation der Bundesliga

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Handball: Die unbekannte Sensation der Bundesliga

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Die Bundesliga-Sensation aus dem Nichts

Vor der Saison hatten Manuel Zehnder vermutlich wenige auf der Liste. Doch nun sorgt der Schweizer in der Handball-Bundesliga für großes Aufsehen.
Der ThSV Eisenach ist gegen Tabellenführer Magdeburg letztlich chancenlos. Überraschungsmann Manuel Zehnder glänzt aber erneut als Torjäger - und knackt früh in der Saison eine Schallmauer.
dschunko
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Tim Henn
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Aus dem Nichts ist Manuel Zehnder der aktuelle Topscorer in der Bundesliga! Nach 13 Spielen führt der 28-Jährige die Torschützenliste mit 101 Treffern an, liegt damit neun Tore vor den beiden etablierten Stars Casper Mortensen (HSV Hamburg) und Mathias Gidsel (Füchse Berlin).

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Einen bleibenden Eindruck hinterließ der Schweizer erst am Sonntag wieder, als er mit dem ThSV Eisenach in Magdeburg (31:38) gastierte. Zwar zog der Aufsteiger beim amtierenden Champions-League-Sieger wie erwartet den Kürzeren, trotzdem hielt Zehnder den Schaden seiner Mannschaft mit zehn eigenen Toren noch einigermaßen in Grenzen. Doch wer ist eigentlich dieser Newcomer?

Zehnder, der auf der Position Rückraum Mitte beheimatet ist, wechselte in diesem Sommer für ein Jahr auf Leihbasis vom Bundesliga-Konkurrenten HC Erlangen nach Eisenach und beeindruckt seither mit seinen Leistungen. In der gesamten Saison 2022/23 gelangen dem der gebürtige Aargauer nur 48 Tore, hatte mit einer Trefferquote von 52 Prozent. Diese Marke knackte der 28-Jährige nun bereits am 7. Spieltag.

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„Ein junger Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten“

Vor seinem Engagement in Erlangen spielte Zehnder bis 2022 in seiner Heimatstadt beim HSC Suhr Aarau in der Schweiz. Dort wurde er auch Nationalspieler und bestritt 2021 sein erstes Länderspiel gegen Montenegro. Zudem wurde er 2020 mit dem Swiss Handball Award als „Bester Nachwuchs-Spieler U21″ ausgezeichnet.

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ThSV-Trainer Misha Kaufmann schwärmte schnell von den Qualitäten seines neuen Schützlings. „Ein junger Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, sehr kreativ, mit Übersicht, trifft gute Entscheidungen, öffnet Lücken für seine Mitspieler, ist selbst torgefährlich. Wir bekommen mit ihm ein nahezu komplettes Paket“, wurde Kaufmann in einer Pressemitteilung zitiert.

In der Tat sorgte Zehnder dann schon am ersten Spieltag der aktuellen Saison für ein kräftiges Ausrufezeichen. Mit starken 13 Treffern bei dem 31:30-Erfolg gegen Bergischer HC katapultierte sich der Schweizer direkt an die Spitze der Torschützenliste der Bundesliga – ehe ein Verletzungsschock die Stimmung dämpfte.

Eisenach trotz Zehnder auf einem Abstiegsplatz

Im Spiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf verletzte sich der Spielmacher. Bei einem Angriff knickte er unglücklich um und wurde anschließend von helfenden Mitspielern stützend vom Feld gebracht. Die Diagnose: Eines von drei Bändern ist im rechten Sprunggelenk gerissen. Doch damit war die Verletzung noch weniger schlimm als befürchtet. Dank eines raschen Heilungsprozesses verpasste Zehnder kein einziges Spiel.

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Aber: Trotz Zehnders hervorragender Ausbeute sieht es für den Aufsteiger aus Thüringen bislang nicht gut aus. Mit nur drei Siegen aus 13 Spielen rangiert Eisenach auf dem 17. Platz - einem Abstiegsrang. Ob der Neuzugang weiterhin mit starken Leistungen brilliert und damit möglicherweise den Klub vor dem direkten Wiederabstieg bewahren kann, bleibt abzuwarten.

So reagiert Zehnder auf Vergleiche mit Andy Schmid

Aufgrund seiner starken Auftritte in Eisenach wurde Zehnder bereits mehrfach mit dem Schweizer Handball-Star Andy Schmid verglichen, der in der Zeit von 2010 bis 2022 mit den Rhein-Neckar Löwen eine äußerst erfolgreiche Zeit erlebte. Neben Meisterschaften und einem Europa-Pokal-Sieg wurde Schmid in fünf Saisons in Folge zum Spieler der Saison der Handball-Bundesliga gekürt.

Manuel Zehnder ist aktuell der Topscorer der Handball-Bundesliga
Manuel Zehnder ist aktuell der Topscorer der Handball-Bundesliga

Mit solchen Parallelen wolle sich Zehnder allerdings gar nicht befassen. „Andy ist definitiv der beste Handballer, den die Schweiz je hatte. Da bin ich noch meilenweit entfernt, ich vergleiche mich nicht“, sagte der 24-Jährige gegenüber dem SRF in aller Bescheidenheit und fügte hinzu: „Davon darf man sich nicht ablenken lassen.“

Im Januar 2024 spielen 24 Länder um die Europameisterschaft. Dabei sind auch Schweizer rund um ihren neuen Bundesliga-Star Zehnder, die in der Gruppe A unter anderem auf Deutschland treffen - und das Eröffnungsspiel in Düsseldorf gegen den Gastgeber bestreiten. Die weiteren Gegner in der Gruppe sind Frankreich und Nordmazedonien.