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Handball, WM-Playoffs: Juri Knorr nach Achterbahnfahrt zurück im DHB-Team

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Handball, WM-Playoffs: Juri Knorr nach Achterbahnfahrt zurück im DHB-Team

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Die Karriere-Achterbahn des Juri Knorr

Gegen die Färöer geht es für da DHB-Team um die WM-Teilnahme. Mit dabei ist auch Juri Knorr. Der 21-Jährige ist nach seinem überraschenden EM-Aus wieder im deutschen Team angekommen.
Am Mittwoch trifft das DHB-Team in der WM-Qualifikation auf die Färöer Inseln, Bundestrainer Alfred Gislason zeigt sich optimistisch.
SPORT1
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von SPORT1

Was für eine Karriere-Achterbahn!

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Juri Knorr ist gerade einmal 21 Jahre alt und dürfte jetzt schon mehr Höhen und Tiefen erlebt haben, also so mancher gestandene Handball-Profi.

Keine anderthalb Jahre ist es her, da wurde der handballerisch hochbegabte Juri, Sohn des früheren Nationalspielers Thomas Knorr, schon von vielen als Heilsbringer gefeiert. Er wurde zum Jahrhunderttalent und Retter des deutschen Handballs hochgejazzt. Selbst Bundestrainer Alfred Gislason sprach nach Knorrs Länderspiel-Premiere im Herbst 2020 vom Start einer „sehr wichtigen Karriere für Deutschland“.

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Doch mit seinem Wechsel aus dem beschaulichen Minden ins Starensemble der Rhein-Neckar Löwen ging im vergangenen Sommer eine nicht zu übersehende Leistungsdelle einher.

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Knorr verkrampfte mit jedem Spiel mehr. Für zusätzlichen Wirbel sorgte eine Impfweigerung, die den gebürtigen Flensburger schließlich die EM im Januar kostete und ihn bei einigen in Handball-Deutschland zu einer Persona non grata, zu einer unerwünschten Person in der Nationalmannschaft, machte.

Überraschendes EM-Aus und DHB-Comeback

Allerdings war für sein EM-Aus nicht ausschließlich sein Impfstatus ausschlaggebend, wie DHB-Sportvorstand Axel Kromer rückblickend erklärte: „Mitausschlaggebend war natürlich sein Impfstatus. Wir haben damals aber auch gesagt, dass er nicht die Leistung gezeigt hat, die ihn automatisch ins EM-Aufgebot gebracht hätte.“

Doch so überraschend wie er aus der Nationalmannschaft rausgeflogen war, genauso überraschend ist er ins DHB-Team zurückgekehrt. Eigentlich stand der Youngster für die beiden Testspiele gegen Ungarn im März nicht im Kader. Nach dem Ausfall von Spielmacher Philipp Weber wurde der 21-Jährige jedoch für die Partien nachnominiert.

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Mittlerweile ist er wieder fest angekommen im Team von Alfred Gislason und gestärkt von den Erfahrungen der letzten Monate will er die Handballer in den Playoffs gegen die Färöer zur WM führen. „Es ist schön, wieder hier bei der Mannschaft dabei zu sein“, sagte Knorr vor dem womöglich vorentscheidenden Hinspiel am Mittwoch (ab 18.15 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) in Kiel.

Juri Knorr: „Probiere, nur mein Ding zu machen“

Allerdings möchte er sich auch nicht zu viel mit der Vergangenheit beschäftigen. „Ich möchte mich auf meine Leistung konzentrieren und dann treffen andere die Entscheidung, ob und wo ich dabei bin. Ich probiere, nur mein Ding zu machen und meinen Weg zu gehen und alles andere kommt dann von alleine oder eben nicht“, sagte er bei handball-world.news.

Seine Worte kommen zwar weniger euphorisch als noch damals, zu Beginn seiner DHB-Karriere, daher, doch sie wirken reflektiert und irgendwie authentisch.

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Die Erfahrungen der Vergangenheit haben Knorr spürbar reifen lassen. Er weiß, wie schnell der Fahrstuhl im Profisport nach oben fährt - und kennt inzwischen auch die schnelle Vergänglichkeit eines solchen Hypes. „Zu meiner Person wurde sehr viel geschrieben, das hat mich nicht unberührt gelassen“, gestand Knorr. Doch er habe sich aus all dem „rausgearbeitet. Solche Phasen gehören dazu.“

Knorr scheint jetzt bereit für die nächste Stufe seiner Entwicklung. Seine Leistungen bei den Löwen wirkten zuletzt deutlich gefestigter, und bei den Ungarn-Länderspielen im März lieferte er ein so vielversprechendes DHB-Comeback, dass Gislason ihn für die wichtigen Spiele gegen die Färöer sogar dem lange gesetzten Philipp Weber vorzog. (NEWS: Alles zur Handball-WM)

Alfred Gislason schwärmt vom Youngster

„Wir haben uns ausgesprochen darüber, was im Winter war. Das Thema ist nicht mehr aktuell für mich“, sagte Gislason am Dienstag. Knorr habe „eine sehr schwierige Hinrunde bei den Rhein-Neckar Löwen“ gehabt, „aber er hat das in den letzten Monaten besser und besser gemacht. Er hat die Qualitäten, uns zu helfen.“

Gislason ist überzeugt davon, dass Knorr die Zukunft im deutschen Handball gehört. Das 94 Kilogramm schwere und 1,92 Meter große Kraftpaket repräsentiert den Prototyp des modernen Spielgestalters. Knorr, der 2018 für ein Jahr beim großen FC Barcelona in die Lehre ging, ist schnell auf den Beinen und im Kopf, hat ein feines Gespür für die Situation, einen guten Blick für seine Mitspieler - und ist dabei selbst immer wieder torgefährlich.

Vergleiche mit seinem Papa, der in den 90er Jahren unter anderem vier Meistertitel mit dem THW Kiel holte, findet Knorr unpassend. Und doch möchte der Sohn am Mittwoch in der Kieler Handball-Arena ein Stück weit in die Fußstapfen seines Vaters treten. „Er hatte ein paar erfolgreiche Jahre hier in Kiel“, sagt Knorr und schmunzelt, „das habe ich auf vielen alten Videokassetten bei meiner Oma nachgeschaut“.

Diese Erfolgsstory will er nun fortschreiben.

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mit Sport Informationsdienst SID