Pflichtaufgabe oder gefährliches Duell mit einem Außenseiter? Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der Handball-WM am Donnerstag um 18 Uhr auf Italien (im LIVETICKER). Im Kampf um das Viertelfinale muss beim zweiten Hauptrundenspiel ein Sieg her.
DHB bestätigt bitteren Doppelausfall

Verzichten muss Bundestrainer Alfred Gislason dabei auf Linksaußen Rune Dahmke und Spielmacher Juri Knorr. Beide leiden an einem grippalen Infekt und stehen nicht im Kader.
Für das Italien-Spiel rückt Linkshänder Franz Semper nach. Der Leipziger befindet sich bereits das gesamte Turnier als 17. Spieler beim deutschen Team, kam bislang aber aufgrund von leichten muskulären Problemen nicht zum Einsatz.
Handball-WM: Deutschland - Italien LIVE im TV, Livestream & Liveticker
- TV: ZDF
- Livestream: sportdeutschland.tv, zdf.de
- Liveticker: Handball-WM-Liveticker bei SPORT1
In der Startaufstellung werden die beiden Ausfälle durch Spieler ersetzt, die bereits im gesamten Turnier zum Kader gehörte. Für Dahmke beginnt Lukas Mertens und für Knorr Luca Witzke. Zudem startet im Vergleich zum Spiel gegen Dänemark Andreas Wolff im Tor, Johannes Golla am Kreis und auf Rechtsaußen Lukas Zerbe.
„Die Nachricht ist natürlich sehr bitter. Gestern hat es bei beiden angefangen. Gerade bei Juri hatten wir die Hoffnung, dass es über Nacht besser wird. leider ist genau das Gegenteil eingetroffen“, erklärte Bundestrainer Alfred Gislason vor dem Spiel im ZDF.
Aufstellung Deutschland: Wolff - Mertens, Köster, Witzke, Uscins, Zerbe, Golla
Italien? Deutschland-Stars geben sich selbstbewusst
Anders als bei der Niederlage gegen Titelverteidiger Dänemark ist das DHB-Team diesmal klarer Favorit. Bei einem Sieg kann der Einzug ins Viertelfinale am Abend bereits feststehen, falls Dänemark nicht gegen die Schweiz verliert. Andersrum ist Deutschland bei einer Niederlage raus, da dann Dänemark und Italien den direkten Vergleich gewonnen hätten.
„Italien“, meinte der Rückraumspieler Luca Witzke, „das ist für uns ein Pflichtsieg“.
Bei allem Frust über die missglückte Olympia-Revanche gegen Dänemark herrscht im deutschen Lager Zuversicht. „Wir haben den breiteren Kader, wir haben die besseren individuellen Spieler, wir sind auf jeder Position doppelt oder dreifach gut besetzt. Vom Papier her hat Italien keine Chance“, sagte Rechtsaußen Timo Kastening am Mittwochmittag im DHB-Teamquartier in Silkeborg.
Trotz des 30:40 (18:24) gegen den dänischen Top-Favoriten hat die DHB-Auswahl das Weiterkommen noch immer in der eigenen Hand.
Fakt ist aber auch: Verliert die deutsche Mannschaft, droht unabhängig vom letzten Hauptrundenduell mit dem krassen Außenseiter Tunesien am Samstag (20.30 Uhr) das Ende aller Medaillenträume.
WM-Viertelfinale? „Stehen mit dem Rücken an der Wand“
Sorgen bereitet vor dem Aufeinandertreffen in Herning der Gesundheitszustand von Juri Knorr. Der Spielmacher klagte nach der Dänen-Partie, bei der er nur phasenweise zum Einsatz gekommen war, über Halsschmerzen.
Einen fitten Knorr kann das deutsche Team am Donnerstag gut gebrauchen. Laut Julian Köster stehe man mit dem „Rücken an der Wand. Jetzt haben wir verloren, jetzt müssen wir gegen Italien gewinnen“, sagte der Rückraumspieler. Gelingt dies tatsächlich, könnten Knorr, Köster und Co. wohl schon am Donnerstagabend den Einzug in die K.o.-Runde feiern - nämlich genau dann, wenn die Schweiz im Anschluss nicht gegen Dänemark gewinnt.
Die Italiener schwimmen derweil beim Turnier ihres Lebens auf einer Euphoriewelle. Bei der ersten WM-Teilnahme seit 28 Jahren erreichten sie erstmals die Hauptrunde und besiegten dort am Dienstag die Tschechen mit 25:18 - Italiens dritter Sieg im vierten Spiel.