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Frankreich: Ex-Nationalspieler Jean-Pierre Adams stirbt nach 39 Jahren im Koma

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Frankreich: Ex-Nationalspieler Jean-Pierre Adams stirbt nach 39 Jahren im Koma

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Frankreich-Legende stirbt nach 39 Jahren Koma

Ex-PSG-Profi Jean-Pierre Adams fällt 1982 bei einer Routine-OP ins Koma und ist nun gestorben. Seine Frau pflegte ihn aufopfernd und hoffte vergeblich auf ein Wunder.
Eines seiner 21 Länderspiele bestritt Adams (l.) gegen Deutschland
Eines seiner 21 Länderspiele bestritt Adams (l.) gegen Deutschland
© Imago
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Anfang März dieses Jahres wurde er 73 Jahre alt. Nun ist Jean-Pierre Adams im Universitätsklinikum in Nîmes gestorben.

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Feiern konnte der ehemalige französische Nationalspieler seine Geburtstage schon lange nicht mehr. Er lag seit 39 Jahren im Koma. So lange ist es her, dass ein Routine-Eingriff wegen einer Knieverletzung sein Leben für immer verändern sollte.

Sein Tod sorgt weltweit für große Anteilnahme. Auch sein Ex-Klub Olympique Nîmes würdigte ihn für seine Verdienste um den Verein.

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1982 war es, als der damals 34 Jahre alte Modellathlet in einem Krankenhaus in Lyon operiert wurde. Seine Karriere ließ der ehemalige französische Nationalspieler langsam ausklingen. Erst beim damaligen Zweitligisten Mulhouse, später beim Amateurverein FC Chalon.

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Adams fällt bei Knie-Operation ins Koma

Ein paar Monate, so prognostizierten es die Ärzte damals im Édouard Herriot Hospital, würde er wohl ausfallen. Das Krankenhaus sollte er schon nach ein paar Tagen wieder verlassen können.

Doch es kam anders: Weil der Anästhesist das Narkosemittel falsch dosierte, erlitt Adams einen so genannten Bronchospasmus. Die Muskeln, die seine Atemwege umspannten, verkrampften. Seinem Gehirn wurde Sauerstoff entzogen. Er fiel ins Koma, aus dem er nie wieder aufwachte.

Dabei hatte er ein paar Tage zuvor noch für Chalon gespielt. Zu seinen Teamkollegen gehörte damals ein gewisser Josef Klose, der Vater von WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose.

Adams war zehn Jahre alt, als er seine Heimat Senegal in Richtung Frankreich verließ. Bevor er bei Olympique Nîmes zum Profi-Fußballer wurde, verdiente er sein Geld zunächst in einer Gummi-Manufaktur. So berichtet es jedenfalls die britische Zeitung The Sun.

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Adams prägt in Nîmes eine Ära

In Nîmes war er Teil der erfolgreichsten Mannschaft der Klub-Geschichte. In der Saison 1971/72 wurden die "Krokodile" französischer Vizemeister, der Abwehrspieler trug vier Tore zu diesem sensationellen Triumph bei. In der darauffolgenden Saison stieß der Verein bis ins Pokal-Halbfinale vor.

Danach ging es für Adams zu OGC Nizza - und in die französische Nationalmannschaft. Dort bildete der "Schwarze Felsen", wie er damals genannt wurde, zusammen mit Marius Trésor ein nur schwer zu durchdringendes Abwehrzentrum.

Da aber die Équipe Tricolore damals noch längst nicht so erfolgreich war wie heute und sowohl die WM 1974 als auch die EM zwei Jahre später verpasste, blieb Adams ohne jeglichen Einsatz bei einer großen Endrunde.

Er beendete 1976 seine Länderspielkarriere und heuerte noch ein paar Jahre bei Paris Saint-Germain an.

Trésor erreicht WM-Halbfinale, Adams fällt ins Koma

Sein Freund Trésor erreichte bei der WM 1982 das Halbfinale mit den Franzosen, die damit das bis dato zweitbeste WM-Ergebnis der Verbandsgeschichte feierten. Im selben Jahr fiel Adams ins Koma.

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Seitdem pflegte ihn seine Frau Bernadette. Ihr Mann lag zwar im Koma, befand sich aber die ganze Zeit in einem vegetativen Zustand. Das heißt, er konnte selbständig atmen und sogar essen und trinken. Allerdings fehlten jegliche Anzeichen eines subjektiven Bewusstseins.

Trésor war deshalb schon lange dafür, diesen Zustand zu beenden und Sterbehilfe für seinen ehemaligen Mitspieler zu leisten. „Selbst wenn Jean-Pierre aufwachen würde, würde er niemanden erkennen. Lohnt es sich also, so zu leben?“, wurde der einstige Abwehrchef Frankreichs in der Sun zitiert: „Wenn mir etwas Ähnliches passieren sollte, habe ich meiner Frau gesagt, sie soll mich nicht hier behalten.“

Adams Frau jedoch lehnte Sterbehilfe ab. „Ich habe einfach nicht den Mut dazu, ihm das Essen und Wasser zu verweigern“, sagte sie. Und hoffte, dass ihr Mann doch noch eines Tages aufwachen wird - letzten Endes vergeblich.