Lionel Messi hat in seiner langen Karriere etliche Titel gewonnen. Bestmarken pulverisiert. Skeptiker zu Gläubigen gemacht.
Lionel Messi nach Gala in Tränen aufgelöst - überholt Pelé
Tränen nach Gala: Messi findet „inneren Frieden“
Und doch wies die unbeschreibliche Laufbahn des talentiertesten Fußballers der Gegenwart lange einen großen Makel auf: Der internationale Titel mit der argentinischen Nationalmannschaft fehlte in der Sammlung von Trophäen und Superlativen.
Vor einigen Wochen machte sich Messi dann endlich auch in der Heimat endgültig unsterblich, als er sein Team zum Gewinn der Copa América führte. Ein Triumph, der ihm mehr bedeutet als unzählige andere.
Das wurde beim Wiedersehen mit dem argentinischen Publikum in der Nacht auf Freitag unübersehbar. Messi feierte eine magische Nacht, die ihn - wie selten zuvor gesehen - emotional übermannte. (Alle Entwicklungen rund um den Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Messi liefert mal wieder Weltklasse ab
Unentwegt strich Lionel Messi sich mit der Hand durchs Haar, kämpfte gegen das Schluchzen, ehe sich die geröteten Augen mit Tränen füllten. „Ich bin sehr glücklich“, stieß er nur hervor. Dann drehte sich Argentiniens Fußball-Idol vom Mikrofon ab und hörte gerade noch ein „Muchas gracias, Leo“ vom Reporter.
„Vielen Dank“ - stellvertretend für die gut 21.000 Fans im weiten Rund des Monumental-Stadions von Buenos Aires und alle Gauchos.
Nach seiner Gala beim 3:0 (1:0) im WM-Qualifikationsspiel gegen Bolivien übermannten den 34-Jährigen wie selten zuvor die Gefühle. Schon beim Aufwärmen skandierten die Fans „Messi, Messi“, dann musste er liefern. Und wie! Einmal Weltklasse (14.) mit ein Tunnel-Dribbling und einem unhaltbaren Schlenzer, dann zweimal kaltschnäuzig (64., 88.) aus kurzer Distanz demonstrierte La Pulga (der Floh) sein unerschöpfliches Repertoire.
„Ich warte schon seit so langem auf diesen Moment“, sagte Messi, seit kurzem bei Frankreichs Hausmacht Paris Saint-Germain unter Vertrag, da noch Herr seiner Gefühle und wiederholte vor der Seelenwaschung: „Dem bin ich hinterher gejagt.“
Messi findet „inneren Frieden“ nach „schwerstem“ Titel
Schon vor dem Spiel hatte er bei ESPN verraten, was es ihm bedeutet: „Ich habe nun den inneren Frieden, diesen Traum wahr gemacht zu haben - was mir so viele Male versagt geblieben ist.“ Der Sieg in der Copa sei von allen Titel-Erfolgen der „schwerste“ gewesen.
Fast auf den Tag genau zwei Monate nach dem Copa-América-Triumph am Zuckerhut, dem 1:0 im Finale gegen Brasilien, spürt das daheim seit je als Erbe Diego Maradonas verehrte Idol endlich die entsprechende Genugtuung.
Die Umarmung der Kollegen, ein Feuerwerk, der Gesang der Fans auf der Ehrenrunde mit dem silbernen Copa-Pokal in der Hand beendeten den perfekten Donnerstag, als er sich mit 79 Treffern zum Rekord-Torjäger Südamerikas aufschwang, nun mehr Tore im Nationaltrikot aufweist als Brasiliens Legende Pelé (77). „Eine 10, die glücklicherweise Argentinier ist“, schrieb das führende heimische Sportblatt Ole online.
Nicht immer wurde Messi in Argentinien nur gefeiert. Damit ist jetzt Schluss.
----
mit Sport-Informations-Dienst (SID)