20 Jahre ist es nun fast schon her, das Robinho brasilianischer Meister wurde. Am Mittwoch wird sich seine Zukunft entscheiden, knapp eine Woche vor seinem 38. Geburtstag.
Muss Robinho neun Jahre in Haft?
Es geht längst nicht mehr um die Zukunft auf dem grünen Rasen, auf dem er so viele Erfolge gefeiert hat: Spanischer Meister, italienischer Meister, türkischer Meister, chinesischer Meister und eben brasilianischer Meister, 100 Länderspiele für Brasilien.
Robinho hat eine große Karriere hingelegt. Doch während seiner sportlichen Hochzeit beim AC Mailand hat er womöglich seine Zeit nach der Karriere weitreichend vorbestimmt.
Robinho soll eine Frau vergewaltigt haben
Im Jahr 2013 soll Robinho mit einem Freund eine junge Frau vergewaltigt haben. Das ist zumindest die Anklage, vor der er sich bereits vor einem Mailänder Gericht verantwortet hat. Das Urteil im Jahr 2017: Neun Jahre Haft.
Am Mittwoch urteilt nun das Kassationsgericht von Rom über den Brasilianer. Es handelt sich dabei um die dritte und letzte Instanz in der italienischen Justiz. Wenn das Urteil des Mailänder Gerichts bestätigt wird, dann könnte Robinho nicht mehr in Berufung gehen.
Wenn dieser Fall eintritt, dann würden die italienischen Behörden wohl die Auslieferung des Verurteilten beantragen. Dem Freigeist des Fußballplatzes droht also, in seiner früheren Wahlheimat Italien eine Haftstrafe absitzen zu müssen.
Allerdings sieht es die brasilianische Verfassung nicht vor, Staatsbürger auszuliefern. Das würde bedeuten, das Robinho die Haft in Brasilien verbüßen müsste.
Robinho rechnet angeblich mit Freispruch
Der frühere Starspieler soll unterdessen mit einem Freispruch rechnen, wie brasilianische Medien berichten. Er denke demnach sogar darüber nach, noch einmal als Profi in der brasilianischen Liga zu kicken - am liebsten bei seinem Jugend-Klub, dem FC Santos.
Dort hatte er schon Ende 2020 einen Vertrag unterschrieben, doch dann kam die Verurteilung wegen Vergewaltigung. Der stolze Traditionsklub, der vor allem durch Pelé und Neymar berühmt wurde, fürchtete um sein Image in der Fußball-Welt.
Neymar war rund um Weihnachten bei seinem Kumpel Robinho zu Gast. In dessen Anwesen in Santos spielten die beiden mit Marquinhos, Neymars Vereinskollegen bei Paris Saint-Germain, Footvolley im Sand. Auf dem Fußballplatz hat man Robinho schon länger nicht mehr gesehen. Dass er beim Amateurklub Portuarios in Santos mittrainierte, ist schon einige Monate her.
Zu den Vorwürfen und der anstehenden Verhandlung äußert sich Robinho auf seinen Social-Media-Kanälen nicht mehr. Auch auf seine Nachrichten via Chat-Dienstleistern wird er wohl achten. Eine solche schlug nämlich hohe Wellen.
Robinhos Chatnachricht schlug hohe Wellen
„Ich lache, weil es mir egal ist, die Frau war völlig betrunken, sie weiß nicht einmal, was passiert ist“, soll Robinho laut Anklage einem Freund geschrieben haben, als dieser ihn auf die Ermittlungen aufmerksam machte.
Auf Instagram hält er seine rund 2,2 Millionen Follower mit Fotos von seiner Familie und biblischen Botschaften auf dem Laufenden. Am Mittwoch könnte sich die Familien-Idylle in Brasilien schlagartig ändern.