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Ein Feingeist im Schatten von Iniesta, Xavi und Co. - Cesc Fàbregas hört auf

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Ein Feingeist im Schatten von Iniesta, Xavi und Co. - Cesc Fàbregas hört auf

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Der ewige Feingeist im Schatten

Zweimaliger Europameister und Premier-League-Sieger, La-Liga-Champion und Weltmeister. Die Erfolge von Cesc Fàbregas sprechen für sich - dennoch verlief seine Karriere weniger spektakulär als die ehemaliger Mitspieler.
Das drittgrößte Fußballstadion der Welt wird umgebaut. Zuvor war das Camp Nou seit der Eröffnung am 24. September 1957 die Heimat des FC Barcelona.
Bjarne Lassen
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Andrés Iniesta nahm den Ball halbrechts im Strafraum mit einem Kontakt an und brachte diesen aus gut sieben Metern in der langen Ecke unter.

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Der Mittelfeldkünstler zog sein Trikot aus und sprintete voller Emotionen zur linken Eckfahne - an diese Augenblicke erinnert sich sicherlich fast jeder Spanier. Denn durch den Treffer in der 116. Minute gegen die Niederlande feierten die Iberer zum ersten und bislang auch letzten Mal den Gewinn der Weltmeisterschaft.

An den Vorlagengeber werden sich hingegen weniger Anhänger der Furia Roja rückblickend erinnern: Cesc Fàbregas hatte Iniesta nach einer verunglückten Rettungsaktion von Giovanni van Bronckhorst in Szene gesetzt - dieses Schattendasein hinter Iniesta und Co. verfolgte den Mittelfeld-Star, der am Samstag sein Karriereende bekannt gab, während seiner gesamten Laufbahn.

Cesc Fàbregas (li.) war entscheidend am Siegtreffer im WM-Finale 2010 beteiligt
Cesc Fàbregas (li.) war entscheidend am Siegtreffer im WM-Finale 2010 beteiligt

Fàbregas verließ Barcelona erstmals mit 16 Jahren

Alles begann in seiner Jugendzeit: Als 16-Jähriger verließ er La Masia - die Talentschmiede des FC Barcelona - aufgrund geringer Einsatzchancen Richtung London. Beim FC Arsenal reifte der Mittelfeldspieler schnell zum Führungsspieler und war das kreative Genie in einem talentierten Gunners-Team. 2006 wurde er mit dem Golden Boy Award ausgezeichnet.

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Doch trotz starker Leistungen blieb er in der Nationalmannschaft lediglich Edelreservist.

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Dieses Schicksal ereilte ihn zwar nach seiner Rückkehr 2011 zum FC Barcelona nicht, doch seine von den Gunners gewohnte Rolle als Spielgestalter nahm er bei seinem Heimatverein nur selten ein. Vielmehr prägten Iniesta, Xavi und Sergio Busquets das Spiel der Katalanen.

Fàbregas: „Ein bisschen warten sollen“

Später bezeichnete Fàbregas den Zeitpunkt seines Wechsels als falsch: „Im Nachhinein betrachtet, hätte ich vielleicht noch ein bisschen warten sollen, bis Xavi etwas schwächer wird, und dann seinen Platz einnehmen sollen“, verriet der Mittelfeldspieler im vergangenen März im Interview bei Kammy and Ben‘s Proper Football Podcast.

2014 verließ Fàbregas, der mit Barca einmal spanischer Meister wurde, die Katalanen erneut und schloss sich dem FC Chelsea an. Der damalige Coach José Mourinho plante den Spanier als „Anführer der Mannschaft“ ein, wie der Mittelfeldstratege erklärte.

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Fábregas künftige Karriere als Trainer

Diese Rolle erfüllte der Spanier, der bei Chelsea mit zunehmender Zeit etwas zurückgezogener agierte, über 198 Spiele hinweg. Dabei erzielte er 22 Tore und bereitete 58 Treffer vor. 2015 und 2017 wurde der Mittelfeldspieler jeweils Meister. Da er in der Hinrunde der Saison 2018/19 keine tragende Rolle mehr spielte, zog es ihn im Januar 2019 zur AS Monaco.

Drei Jahre und 68 Spiele für die Monegassen später zog es Fàbregas an den Comer See zu Como 1907 in die italienische Serie B, wo er nach seinem Karriereende als Fußballer künftig die U19- und B-Mannschaft trainieren wird.

In der spanischen Nationalmannschaft hinterließ Fàbregas trotz zeitweiliger Reservistenrolle einen großen Fußabdruck und feierte große Erfolge. 2008 und 2012 wurde er jeweils Europameister - 2010 Weltmeister. Und an allen drei Titeln war er beteiligt: In den EM-Finals stand er jeweils in der Startelf, im WM-Finale bereitete er nach Einwechslung eben den entscheidenden Treffer vor. Insgesamt lief er 110-mal für die Iberer auf.

Bei der EM 2016 - nach dem Karriereende von Xavi - ergab sich für Fábregas endlich die Möglichkeit, die Führungsrolle einzunehmen.

Doch die Spanier scheiterten im Achtelfinale an Italien und Fàbregas beendete das Kapitel in der Furia Roja - als ewiger Feingeist im Schatten.