Wegen abwertender Aussagen über Marie-Louise Eta nach ihrer Ernennung zur Assistenztrainerin von Bundesligist Union Berlin hatte Fußball-Nationalspieler Kevin Schade unlängst Maik Barthel den Laufpass gegeben.
Berater reagiert nach Schade-Wirbel
„Ich habe mich von meinem Berater getrennt, da ich seine Haltung und sein Gedankengut absolut nicht teile und auch für mich so nicht stehen lassen kann“, hatte der 21 Jahre alte Offensivspieler vom englischen Premier-League-Klub FC Brentford dazu bei Sky erklärt. „Ich stehe für Offenheit, Gleichberechtigung und Vielfalt - und so möchte ich mich auch repräsentiert fühlen.“
Schade-Berater Barthel erklärt sich
Nun hat Barthel zu den Vorwürfen Stellung bezogen.
„Als erstes möchte ich betonen, dass mein Tweet zu Union Berlin in der vergangenen Woche leider total misslungen ist. Es war niemals mein Ziel, Frau Eta in den Mittelpunkt meiner Nachricht zu stellen oder sie zu diskreditieren“, sagte der Berater dem kicker.
Und fügte an: „Mir ist bewusst, dass das aber durch meine unangebrachte Wortwahl so rüberkam. Das tut mir leid. Meine Kritik sollte ausschließlich Union Berlin und der aus meiner Sicht verfehlten Transferpolitik gelten, mit der eine zuvor funktionierende Mannschaftshierarchie durcheinandergebracht wurde.“
Eta war in der vergangenen Woche bei Union im Zuge der Umbesetzungen nach der Trennung von Cheftrainer Urs Fischer zur ersten Frau auf der Position eines Assistenzcoaches aufgestiegen.
Eta folgt interimsweise auf Fischer
Barthel hatte die Personalie in den sozialen Medien ins Lächerliche gezogen und Eta indirekt die Kompetenz abgesprochen. Später löschte der ehemalige Berater des polnischen Ex-Weltfußballers Robert Lewandowski sein Statement und beschrieb stattdessen Etas „Beförderung“ als reines Manöver der Berliner zur Ablenkung von vermeintlich größeren Problemen.
In Bezug auf Eta entgegnete Barthel nun: „Ich habe überhaupt nichts gegen Frauen in verantwortlichen Positionen im Männerfußball, war ja auch selbst eine Zeit lang der Berater von Ex-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan und wünsche Frau Eta größtmöglichen Erfolg bei ihrer Aufgabe.“
Barthel war allerdings schon in der Vergangenheit beim Kurznachrichtendienst X mit negativen Äußerungen gegenüber Frauen aufgefallen.