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Kein Trainer, kein Präsident, kein Erfolg - die große Krise eines Fußball-Giganten

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Kein Trainer, kein Präsident, kein Erfolg - die große Krise eines Fußball-Giganten

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Brasilien am Abgrund

Der brasilianische Fußballverband durchlebt die wohl größte Krise seiner Historie. Nach der Absage von Carlo Ancelotti fehlt der Nationalmannschaft ein langfristiger Trainer. Doch das ist längst nicht die einzige Problemzone, die die Seleção belastet.
Beim Giganten-Duell zwischen Brasilien und Argentinien kommt es vor Anpfiff zu unschönen Szenen auf den Rängen, das sportliche Duell der beiden Fußball-Giganten wird überschattet.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Wer denkt, schlimmer als der DFB kann ein großer Verband des internationalen Fußballs nicht in der Krise stecken, der irrt sich.

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Bei der Weltmeisterschaft 2022 hatte noch Tité als Trainer der Seleção noch das Sagen, seit 2016 trainierte er den Rekordweltmeister. Nach dem Aus im Viertelfinale gegen Kroatien konnte den Trainer jedoch auch ein Schnitt von 2,42 Punkten in 81 Spielen nicht retten, zumal Brasilien seit 2002 auf den sechsten WM-Titel wartet.

In der Folge nahm die Krise jedoch erst richtig Fahrt auf. Weder Ramon Menezes noch Fernando Diniz, der in Brasilien auch als „brasilianischer Guardiola“ gilt, konnten den gewünschten Erfolg bringen. Pep Guardiola selbst soll dem Verband zudem bereits Anfang des Jahres abgesagt haben.

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Ancelotti-Verlängerung? „Das Ende einer Seifenoper“

Und nun gab auch noch Carlo Ancelotti, dessen Zusage für nächstes Jahr innerhalb des Verbandes schon als sicher galt, der stolzen Fußballnation einen Korb.

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Dabei hatte der ehemalige Verbandspräsident Ednaldo Rodrigues noch im Sommer medienwirksam versichert, dass Ancelotti im kommenden Juni Diniz als Trainer ablösen und die Seleção zur Copa América 2024 führen werde.

Dass der Star-Trainer seinen Vertrag bei Real Madrid schließlich doch noch verlängert hat, ist wie ein Schlag ins Gesicht des brasilianischen Verbandes. Zumal der Italiener endlich die Hoffnungen auf Konstanz auf der Trainerbank erfüllen sollte.

„Die Seifenoper, um Carlo Ancelotti, Real Madrid und die brasilianische Nationalmannschaft ist zu Ende“, titelt die Gazeta Esportiva.

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Suspendierung droht! Rechtsstreit mit der FIFA

Die Vakanz auf der Trainerbank ist allerdings nicht das einzige Problem. Dem Rekordweltmeister droht die Suspendierung durch die FIFA.

Im Mittelpunkt der Affäre: Eben jener Rodrigues, der im Sommer noch von Ancelotti träumte. Mittlerweile wurde der Verbandsboss wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei seiner Wahl im März 2022 von einem zivilen Gericht seines Amtes enthoben.

Für die FIFA eine unzulässige Einmischung staatlicher Organe in Angelegenheiten ihrer Mitgliedsverbände, die laut Statuten verboten ist.

Der Fußball-Weltverband teilte mit, dass bei weiteren Eingriffen in die Führungsstruktur des brasilianischen Verbandes die sofortige Suspendierung der Nationalelf sowie von Klubs für alle Wettbewerbe drohe.

Galgenhumor in den Sozialen Medien

Auch in den sozialen Medien bleibt die katastrophale Situation des Verbandes nicht unerwähnt.

„Im Moment hat die brasilianische Nationalmannschaft keinen Präsidenten, keinen Direktor, keinen Trainer und unser wichtigster Spieler ist auf einem Kreuzfahrtschiff und feiert mit einer Knieverletzung. Was für eine Zeit, ein Fan der Seleção zu sein“, schreibt DataFutebol auf X.

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Brasiliens Ergebnisse sind historisch schwach

Damit sind die zahlreichen Krisen, die Brasilien derzeit plagen, treffend beschrieben - bis auf eine.

Denn auch sportlich droht ein bislang nie dagewesenes Desaster. Die Auswahl Brasiliens verlor zuletzt drei Spiele der WM-Qualifikation in Serie, darunter auch das Heimspiel gegen Argentinien (0:1). Zuvor hatte die Seleção in der WM-Quali noch nie zu Hause verloren.

Darüber hinaus markierte die Offensive in den letzten fünf Spielen lediglich drei Treffer und muss weiterhin auf den verletzten Superstar Neymar verzichten.

Bis zur Fortsetzung der Qualifikation Anfang September 2024 sollte der Stürmer, der sich im Oktober einen Kreuzbandriss zugezogen hat und neulich mit einer Teilnahme an einer Kreuzfahrt für Aufsehen sorgte, wieder fit sein. Denn seine Tore braucht Brasilien mehr denn je.

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Aktuell steht das Team noch hinter Nationen wie Venezuela und Ecuador nur auf dem sechsten Platz der Tabelle und damit auf dem letzten Rang, der noch zur direkten Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 berechtigt.

Rutschen die Brasilianer noch einen Platz ab, müssten sie sogar den Umweg über die interkontinentalen Playoffs gehen.

Eine Fußball-WM ohne Brasilien? Unvorstellbar

Dass Brasilien nicht an einer WM teilnimmt, mag sich am Zuckerhut niemand vorstellen. Zumal es nach der Aufblähung des WM-Teilnehmerfeldes auf 48 Teams noch nie so leicht war, sich für eine Endrunde zu qualifizieren.

Auch wenn die Zeit legendärer Spieler wie Pelé, Ronaldinho, Kaká oder Ronaldo längst vorbei ist, stehen weiterhin Stars wie Vinicius, Alisson oder Gabriel Jesus zur Verfügung.

Noch ist Zeit, um bis zur Copa América 2024 und zur WM 2026 wieder in die Spur zu kommen. Doch die Hoffnung darauf schwindet mit jedem Rückschlag, den die stolze Fußballnation hinnehmen muss.