Beim 3:0-Sieg kurz vor Weihnachten gegen Estoril Praia konnte Jan-Niklas Beste seinen ersten Assist für Benfica Lissabon beisteuern. Das war es dann aber auch schon mit Highlights des ehemaligen Heidenheimers.
Wohin führt Bestes Reise?
Im Sommer hatte der portugiesische Rekordmeister die Verpflichtung Bestes mit einem magischen Video in den sozialen Medien angekündigt. Ein Zauberer ließ dabei den 25-Jährigen hinter einem schwarzen Tuch erscheinen - doch die Magie, sie ist ein knappes halbes Jahr später verflogen.

Beste vor Benfica-Abschied?
Laut portugiesischen Medien scheint das Verhältnis zwischen Trainer Bruno Lage und dem Mittelfeldspieler nicht das beste zu sein.
Wohl auch deshalb tauchten rund um Weihnachten Gerüchte auf, dass Beste bereits im Januar Benfica wieder verlassen könnte. Der 25-Jährige besitzt bei den Adlern noch einen Vertrag bis 2029.
So soll Crystal Palace aus der Premier League mit Trainer Oliver Glasner laut Sky Sports an Beste interessiert sein, aber auch Bundesligist RB Leipzig macht sich Hoffnungen.
Da die Sachsen in dieser Saison von massiven Verletzungsproblemen heimgesucht werden, beschäftigt sich der Klub laut Leipziger Volkszeitung mit dem Spieler.
Wie Sky meldet, gab es noch vor Weihnachten eine erste Kontaktaufnahme. Diskutiert wird angeblich eine Leihe mit Kaufoption. Laut Bild ist man von einer möglichen Einigung aber noch weit entfernt.
Zwar will Leipzig nach der schweren Verletzung von Benjamin Henrichs (Achillessehnenriss) die Augen nach Verstärkungen offen halten, doch gesucht wird eher ein Rechtsverteidiger. Beste ist allerdings auf links zuhause.
Ein Wechsel zurück nach Deutschland wäre für den Shootingstar der Vorsaison, als er mit 13 Assists und acht Toren Aufsteiger Heidenheim sensationell in den Europapokal führte, eine Chance, wieder etwas mehr in den Fokus zu rücken.
Im März noch fürs DFB-Team nominiert
Zur Erinnerung: Anfang des Jahres spielte sich Beste mit seinen Leistungen ins Blickfeld von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Im März wurde der linke Schienenspieler erstmals für die Nationalmannschaft nominiert, eine Verletzung verhinderte allerdings sein Debüt.
Im Sommer wagte der Standardspezialist den Sprung nach Portugal. Und es begann verheißungsvoll.
Beim Liga-Auftakt stand der Neuzugang gleich in der Startelf, allerdings blamierte sich Benfica mit 0:2 bei Außenseiter Famalicao. Am zweiten Spieltag verletzte sich Beste allerdings beim 3:0 gegen Casa Pia früh, fiel danach mit einer Muskelverletzung am Oberschenkel für mehrere Wochen aus.
„Am Anfang ist viel zusammengekommen mit Verletzungen und so weiter“, erklärte Beste rund um das Champions-League-Spiel gegen den FC Bayern Anfang November. „Aber das ist das Fußballbusiness, damit muss man sich auseinandersetzen.“
Beste verliert Fürsprecher Schmidt
Ende August musste dann auch noch Trainer Roger Schmidt als Reaktion auf den Fehlstart Benficas gehen, Beste verlor damit einen wichtigen Fürsprecher bei seinem neuen Klub.
Schmidt sei „ein Riesenpunkt“ bei seinem Wechsel gewesen, hatte Beste zu Beginn seines Benfica-Abenteuers erklärt. Er hätte nicht für viele Klubs Heidenheim verlassen, „aber ich bin überzeugt, dass es der richtige Schritt war“.
Acht Millionen Euro Ablöse überwies Benfica an Heidenheim. Die Zwischenbilanz nach seinem ersten Halbjahr fällt allerdings ernüchternd aus: In der Liga kam Beste elfmal zum Einsatz, fünfmal stand er in der Startelf. Der magere Ertrag: Der eingangs erwähnte einzige Assist. In der Champions League kam er zu fünf Jokereinsätzen.
Seine einzigen beiden Tore erzielte Beste gegen den unterklassigen Pevidém SC in der dritten Runde des portugiesischen Pokals. Vielleicht verleiht ein möglicher Wechsel seiner Karriere ja nun im Winter neuen Schwung.