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FC Barcelona: Kein Erfolg, kein Geld - der Fall des spanischen Giganten

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FC Barcelona: Kein Erfolg, kein Geld - der Fall des spanischen Giganten

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Barca bezahlt für seine Sünden

Der FC Barcelona steht am Scheideweg. Der ehemals strahlende Klub hinkt dem eigenen Selbstverständnis um Welten hinterher. Das sind die Gründe für Barcelonas Absturz.
Nach erhöhtem Druck um eine Vertragsverlängerung mit Ousmane Dembele positioniert sich der FC Barcelona klar gegen den Franzosen. Trainer Xavi möchte den ehemaligen BVB-Star verkaufen.
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von SPORT1

Wenn man an so etwas wie Karma glauben mag, dann ist der FC Barcelona dafür ein Paradebeispiel.

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Der Gigant aus Katalonien und einstige Dominator von La Liga ist nicht mehr wiederzuerkennen. Misswirtschaft und zweifelhafte Personalien haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Barcelona aktuell nur in der Europa League spielt und in der spanischen Liga 15 Punkte Rückstand auf Erzrivale Real Madrid aufweist. (Service: Tabelle von La Liga)

26 Meisterschaften, 31 Pokalsiege und fünf Champions-League-Siege machen den FC Barcelona bis heute zu einem der erfolgreichsten Klubs auf der Welt. Doch das einst enorm hohe Ansehen der Katalanen bröckelt gewaltig.

Jüngster Tiefpunkt war das dramatische Aus in der Copa del Rey im Achtelfinale gegen Athletic Bilbao. Die spanische Presse ging anschließend hart mit der Mannschaft ins Gericht.

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Wie konnte es so weit kommen?

Immer wieder Ärger mit Vereinen und Spielern

Festzuhalten ist: Der Verein hat in den vergangenen Jahren mächtig geprasst mit Ablösen und Gehältern. Und bei Transfers häufig für erhebliche Nebengeräusche gesorgt.

Sowohl Ousmane Dembélé (Ablöse 140 Millionen Euro) als auch Philippe Coutinho (135 Millionen Euro) erzwangen ihren Wechsel zu den Katalanen mit Streiks. Auch der Transfer von Antoine Griezmann (120 Millionen Euro) von Atlético Madrid zu den Katalanen verlief nicht ohne Nebengeräusche. Barca wird nachgesagt, die Spieler beeinflusst zu haben.

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Diskussionswürdig ist indes auch Barcas Umgang mit eigenen Spielern. Jüngstes Beispiel ist die Posse um den Ex-Dortmunder Dembélé.

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Der Franzose ist kein Einzelfall. Schon häufiger überwarf sich der Klub mit Spielern. Oder wusch nach einem Wechsel schmutzige Wäsche.

Selbst Lionel Messi blieb davon nicht verschont. Nach seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain im Sommer 2021 lieferten sich die Barca-Bosse eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem argentinischen Superstar. Indem sie fragwürdige Behauptungen und Hoffnungen aufstellten, versuchten sie sich ins gerade Licht zu rücken.

Auf die Aussage von Sportdirektor Joan Laporta, dass er gehofft habe, dass Messi umsonst für Barca weiterspiele, antwortete der Argentinier im Interview mit der spanischen Zeitung Sport: „Niemand bat mich, kostenlos zu spielen, aber gleichzeitig waren die Worte des Präsidenten unangemessen. Es tat weh, weil ich nicht glaube, dass es nötig war, das zu sagen. Es ist, als würde man dir den Ball wegnehmen und nicht die Verantwortung übernehmen. Das bringt die Leute zum Nachdenken und erzeugt alle Arten von Zweifeln, die ich meiner Meinung nach nicht verdiene.“

Führung gibt kein gutes Bild ab

Barcas Führung gab in der Vergangenheit ohnehin alles andere als ein gutes Bild ab. 2021 sollte Josep Maria Bartomeu neu vereidigt werden. Die Aufstände innerhalb des Klubs wurden allerdings immer größer, Bartomeu musste seinen Hut nehmen. Der Spanier wurde hauptverantwortlich für Barcas missliche Lage gemacht.

Dazu kam der Abhörskandal. Bartomeu soll eine Verleumdungskampagne gegen eigene Spieler initiiert haben, die sich kritisch gegenüber der Vereinsführung geäußert haben. Der Fall wurde als „Barcagate“ bekannt.

Nachfolger Joan Laporta ist auch kein Kind von Traurigkeit. Neben der öffentlichen Debatte nach dem Abgang von Messi attackierte der 59-Jährige öffentlich seine Vorgänger und machte sie für die schlechte finanzielle Situation verantwortlich.

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Bartomeu und Laporta eint jedoch eine Idee: die Super League. Zum Unmut der Fans war Barca dank Bartomeu Gründungsmitglied der Super League. Obwohl der erste Entwurf nicht von Erfolg gekrönt war, beharrte man in Barcelona auch unter der Führung von Laporta auf eine Ausführung.

Als einer der letzten Klubs gaben sich die Katalanen geschlagen und legten das Vorhaben ad acta - für den Moment.

Barca zahlt für seine Sünden

Den erhofften Geldregen durch die Super League hätte Barca dringend gebraucht.

Stattdessen ist nun die Zeit gekommen, in der sich Barcelona für die Sünden der Vergangenheit verantworten muss. Als Ergebnis der jahrelangen horrenden Misswirtschaft entstanden über die Zeit mehr als eine Milliarde Euro an Verbindlichkeiten.

Ein weiteres Problem: Die teuren Zugänge der vergangenen Jahre blieben zum großen Teil hinter den Erwartungen zurück und haben an Marktwert sogar verloren.

Und die jungen Spieler aus der einst berüchtigten Nachwuchsschmiede La Masia? Diese Förderung ließ zuletzt auch zu wünschen übrig.

Immerhin: Nach Messis Abgang zu PSG wurde Supertalent Ansu Fati zu seinem rechtmäßigen Nachfolger auserkoren. Er soll das Gesicht des Wiederaufbaus beim FC Barcelona sein und eine neue Ära einläuten.

Für den 19-Jährigen ist der Druck natürlich enorm. Hinzu kommen Verletzungsprobleme. Im vergangenen Jahr fehlte er fast komplett. Nach seinem jüngsten Comeback fällt er nun aufgrund einer Oberschenkelverletzung schon wieder aus.

Abseits von Hoffnungsträger Fati wirkt der Kader nicht gerade durchdacht zusammengestellt und wenig homogen. Auch Vereinsikone Xavi hat als Trainer noch nicht den erhofften Erfolg zurückgebracht.

Nach dem Pokal-Aus gab es am Wochenende zumindest in La Liga einen Last-Minute-Sieg gegen Kellerkind Alaves (1:0, 87. Minute), aktuell wäre Barca aber als Fünfter nicht mal in der Champions League.

Der Klub steckt erheblich in der Bredouille. Es fehlen nicht nur die finanziellen Mittel, sondern der einst schillernden Ruf ist längst verspielt, sportliche Glanzlichter fehlen.

Das sind keine guten Voraussetzungen, um Topstars wie Erling Haaland nach Barcelona zu locken.