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Zweiter Abstieg in drei Jahren: Der Absturz von Ex-Schalker Nabil Bentaleb

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Zweiter Abstieg in drei Jahren: Der Absturz von Ex-Schalker Nabil Bentaleb

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Der Absturz eines Ex-Schalkers

Nabil Bentaleb steigt mit SCO Angers aus der Ligue 1 ab. Für den ehemaligen Schalker ist es der zweite Abstieg in drei Jahren. Steht seine Karriere vor dem Abgrund?
Für Nabil Bentaleb wurde es nach dem Abstieg und Abstieg mit Schalke nicht besser
Für Nabil Bentaleb wurde es nach dem Abstieg und Abstieg mit Schalke nicht besser
© Imago
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner

Er steigt ab, findet keinen Verein - und steigt dann mit dem neuen Klub erneut ab.

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Die vergangenen Karrierejahre des Nabil Bentaleb lesen sich alles andere als erfolgreich. Der auf Schalke als Skandal-Profi verschriene Algerier findet keinen sportlichen Halt.

Bentaleb mit Schalke und Angers abgestiegen

Bentalebs SCO Angers verlor am vergangenen Sonntag mit 2:4 bei Stade Rennes, der Abstieg aus der Ligue 1 ist damit schon besiegelt - fünf Spieltage vor Saisonende.

Bentaleb ist nun mit dem persönlich zweiten Abstieg in drei Jahren vor dem Scherbenhaufen seiner Karriere angelangt, die einst verheißungsvoll zu sein schien.

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Dabei konnte er eigenen Aussagen zufolge teils gar nichts für seine Mangelleistungen und wollte einfach nur wieder Spaß am Fußball finden. Danach sieht er derzeit nicht aus.

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Zweitteuerster Transfer der Schalke-Geschichte

Doch der Reihe nach: Bentaleb galt einst als Mittelfeldtalent und wechselte bereits in der Jugend zum Londoner Topklub Tottenham Hotspur.

Insgesamt 58 Premier-League-Einsätze konnte der Algerier verbuchen, unter anderem bei einer Leihe nach Newcastle.

Die Vorschusslorbeeren, mit denen er im Sommer 2016 in Gelsenkirchen eintraf, waren dementsprechend groß.

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20 Millionen Euro Ablöse, der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte - noch vor Klaas-Jan Huntelaar oder Kevin-Prince Boateng.

Bentaleb mit langer Suspendierungs-Historie auf Schalke

Dass er seine Ablöse jedoch nicht ansatzweise rechtfertigen konnte, sollte er schnell deutlich machen. In seiner Schalker Zeit wurde Bentaleb nicht durch sportliche Leistungen, sondern eher durch disziplinarische Mängel auffällig.

Insgesamt fünf Suspendierungen in fünf Vertragsjahren waren das Resultat - doch daran sei er nicht immer schuld gewesen, beharrt der Algerier.

2019 habe die schwierige Phase begonnen. „Jeder im Verein wusste, dass ich eine schwere Zeit durchmachte“, erzählte Bentaleb 2022 L‘Equipe. So habe er unter der Woche kaum trainiert, und am Wochenende dennoch gespielt. Obwohl er das eigentlich gar nicht wollte.

Mentale Probleme und Sorgen um schwangere Frau

Mit mentalen Problemen habe er damals zu kämpfen gehabt. Seine Frau sei mit Zwillingen hochschwanger gewesen, hätte oftmals aufgrund gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus verweilen müssen. Bentaleb habe ihr in dieser Zeit beigestanden, und sei übernächtigt und mit unzureichender Ernährung zum Training erschienen.

Nach einem Spiel, bei dem er verletzt fehlte, wurde der Trainer auf Schalke getauscht. „Am nächsten Tag komme ich zum Verein und Trainer Huub Stevens sagt mir, dass ich in die Reserve gehen soll“, erinnerte sich Bentaleb. Als Schalke dann 2021 abstieg, ging auch Bentaleb.

Er wolle wieder Spaß am Fußball finden, sagte er, und zeigen, dass er nicht der Skandal-Profi sei, wie er in der Öffentlichkeit dargestellt worden war.

„Sie werden sehen, dass ich nicht der Verrückte bin, als der ich beschrieben wurde. Wenn sich ein Verein wie Schalke in der 2. Liga wiederfindet, dann liegt das daran, dass es irgendwann eine Summe von Fehlern gab. Wir hatten fünf Trainer in einer Saison“, blickte Bentaleb auf seinen Abschied zurück.

Miserable Saison mit dem SCO Angers

Der Blick nach vorne aber zeigt: So leicht war es nicht.

Eine halbe Saison fand er keinen neuen Verein. Im Januar 2022 nahm SCO Angers aus der Ligue 1 den gebürtigen Algerier auf. Doch auch in der vergangenen anderthalb Spielzeiten konnte er sich nicht sonderlich hervortun.

In einer katastrophalen Saison hat Angers aktuell lediglich 14 Punkte auf dem Konto, bereits fünf Spieltage vor dem Saisonende fehlen 18 Punkte auf das rettende Ufer.

Mit 72 Gegentoren stellte sich besonders die Defensive als miserabel heraus. Bentaleb konnte daran nichts Fundamentales ändern, auch wenn er am Sonntag noch einen Elfmetertreffer beisteuerte.

Sein Vertrag läuft zwar offiziell noch bis 2025 - doch die Karriere des 28-Jährigen hat mit dem erneuten Abstieg eine weitere bittere Wendung genommen.