Die englische Premier League ist in Sachen Transferausgaben die Liga der Rekorde.
Häme für Luiz, Spott für Sissoko
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Im Sommer-Wechselfenster gaben die Klubs insgesamt umgerechnet 1,38 Milliarden Euro für neue Spieler aus.
Besonders die Last-Minute-Verpflichtungen am Deadline Day sorgen auf der Insel für Gesprächsstoff - bei Fans wie bei Medien.
SPORT1 fasst das Transferecho zusammen.
Thema: Moussa Sissoko
Der Newcastle-Star ist kurz vor Toresschluss zu den Tottenham Hotspur übergelaufen. Das bringt vor allem die Anhänger des Erzrivalen FC Arsenal in Rage.
Sissoko ist bekennender Fan der Gunners, hat sich stets innig zu ihnen bekannt.
"Sissoko ließ keine Gelegenheit aus, öffentlich zu betonen, wie gerne er einmal für Arsenal spielen würde", schreibt der Independent.
Die geringe Halbwertszeit von Sissokos Liebesbekundungen stößt einigen Twitter-Nutzern sauer auf:
Thema: David Luiz
Die Rückholaktion des Routiniers ist eine der überraschendsten Personalien des gesamten Transferfensters.
Nimmt man seinen damaligen Wechsel aus Lissabon nach London, seinen Abgang und die Rückkehr an die Stamford Bridge zusammen, hat der Brasilianer insgesamt mehr als 100 Millionen Euro Ablöse gekostet. Einmalig für einen Abwehrspieler.
Dabei galt Luiz bereits jenseits seines Zenits, als er zu PSG wechselte. Der Independent kommentiert vor diesem Hintergrund etwas höhnisch: "Es wird sich zeigen, ob sich die Entscheidung der Blues auszahlt, einem Spieler zu vertrauen, der einst kritisiert wurde, so zu spielen wie ein Zehnjähriger auf der Playstation."
Thema: Manchester United
Während einige Klubs am Deadline in Panik verfielen, konnten sich die United-Bosse entspannt zurücklehnen. Sie hatten ihre Arbeit bereits gemacht.
"Für Manchester United war es eines der besten Transferfenster aller Zeiten. Sie hatten klare Vorstellungen und haben sie zu einem frühen Zeitpunkt umgesetzt. Pogba ist wie gemacht für den englischen Fußball. Und Ibrahimovic bringt den Glamour zurück nach Old Trafford", kommentiert der Mirror.
Thema: Ablösesummen
Die deutlich durchbrochene Milliarden-Schallmauer löst aber auch kritische Stimmen aus.
Die Times gibt zu bedenken: "Wenn es jemals einen Tag gab, der den Wahnsinn des Transferfensters dokumentiert hat und die wachsende Kluft zwischen der Basis und Elite, dann der gestrige. Gestern ging es nur um Rekordsummen, kaum um große Spieler. Diese verrückten Summen wären besser an der Basis aufgehoben."
Der Telegraph stört sich an der Masse der Transfers. Bei Chelsea etwa stehen inzwischen 38 Spieler unter Vertrag.
"Hinter dem Wahnsinn des Deadline Days verbergen sich verschwendete Millionen. Das Transferfenster verkommt immer mehr zum Aufräumen von personellen Trümmerhaufen. Manche können nicht beiseite geschafft werden", schreibt die Zeitung.