Seit mehr als zwei Jahren trainiert Jürgen Klopp nun schon den FC Liverpool.
Wie ManUnited Klopp ködern wollte
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Dabei waren die Reds nicht die Einzigen und auch nicht die Ersten, die aus England beim damaligen Trainer von Borussia Dortmund angefragt hatten.
Schon im April 2014 hatte Klopp ein sehr lukratives Angebot von der Insel bekommen - ausgerechnet von Liverpools Erzrivalen Manchester United.
So steht es in der neuen Biographie "Klopp: Bring the noise" von England-Experte Raphael Honigstein, aus der die Daily Mail Auszüge veröffentlicht hat.
Klopp war Favorit auf Moyes-Nachfolge
Klopp aber lehnte nach einem Gespräch mit BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ab. "ManUnited ist ein großartiger Klub, und ich mag deren wunderbare Fans. Aber ich fühle mich Borussia Dortmund gegenüber untrennbar verbunden", ließ er mitteilen.
Zu dieser Zeit galt der heute 50-Jährige als Topkandidat auf die Nachfolge des erfolglosen David Moyes. Und United legte sich richtig ins Zeug für Klopp, wie in der Biographie zu lesen ist.
Vize-Präsident Ed Woodward war extra nach Deutschland geflogen, um sich mit Klopp zu treffen. Er versuchte, seinen Gesprächspartner vor allem mit der Atmosphäre im Old Trafford zu überzeugen.
Dieses Stadion sei "wie Disneyland für Erwachsene, ein mythischer Ort, wo - wie die Bezeichnung 'Theatre of dreams' schon suggeriere - erstklassige Unterhaltung geboten wird und Träume wahr werden können".
Klopp aber lehnte ab - mit der Begründung, das Angebot sei "etwas unsexy", wie er einem Freund erzählte.
Auch City und Spurs hatten Interesse
Doch nicht nur Manchester United, sondern auch Lokalrivale Manchester City und Tottenham Hotspur waren an Klopp interessiert.
Dass er sich anderthalb Jahre später für Liverpool entschied, hatte zwei Gründe: die mittlerweile vollzogene Trennung von Borussia Dortmund und ein Anruf von Liverpools Geschäftsführer Ian Ayre bei Klopps Berater Marc Kosicke.
Einziges Hindernis auf dem Weg zur Anfield Road stellte für Klopp dann nur noch die Sprache dar. Er war sich nicht sicher, ob er seine Philosophie auch in Englisch den Spielern übermitteln könne.
Diesen Vorbehalt aber überwand er nach einem Gespräch mit dem damaligen Mainzer Manager Christian Heidel.
"Er fragte mich: 'Soll ich das tun?' Ich antwortete: 'Das gesprochene Wort ist deine Waffe. Du musst entscheiden, ob du das rüberbringen kannst, was wichtig ist. Da musst du dir sicher sein", sagte Heidel: "Und dann sagte er: 'Ich schaffe das. Ich fange jetzt an zu lernen und werde dahin gehen.'"