Sorgt Corona für einen Tabubruch im englischen Fußball?
Premier League: TV plant Tabubruch
© Getty Images
Laut mehrerer englischer Medien diskutieren die TV-Sender BT Sport und Sky Sports über Pläne, alle Spiele der Premier League live im Fernsehen zu übertragen, sollte die Liga ohne Zuschauer fortgesetzt werden - auch die Spiele am Samstagnachmittag um 15.00 Uhr.
Bisher verbietet es die sogenannte "Blackout Rule", dass Fußballpartien am Samstag zwischen 14.45 Uhr und 17.15 Uhr englischer Zeit live im Fernsehen gezeigt werden. Diese Regelung besteht seit Beginn der 60er Jahre und geht zurück auf Bob Lord, den damaligen Vorsitzenden des FC Burnley.
Ziel dieser Regelung war es, dass die Fans lieber ins Stadion gehen sollten, um ihren lokalen Verein zu unterstützen, anstatt Topspiele von der Couch aus zu verfolgen.
FA muss die Regeländerung beschließen
In Zeiten von Corona wird jedoch alles neu überdacht und so wackelt auch diese goldene Regel des englischen Fußballs. Begründet wird dieses Vorgehen mit einer Schutzfunktion. Sollte die Premier League tatsächlich mit Geisterspielen fortgesetzt werden, könnte man mit den Live-Übertragungen verhindern, dass sich Fans vor den Stadien versammeln.
Aufgehoben werden kann die Regelung allerdings nur vom englischen Verband FA. Dafür müssten die Premier League oder die English Football League EFL trifftige Gründe vorlegen - wie eben die Corona-Krise. Laut verschiedener Quellen stand die FA dem Vorschlag anfangs noch ablehnend gegenüber, allerdings wächst die Hoffnung, dass der Verband diese Haltung im Angesichts der aktuellen Situation überdenken könnte.