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Hoffmann und Dajaku als Hoffnungsträger beim AFC Sunderland

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Hoffmann und Dajaku als Hoffnungsträger beim AFC Sunderland

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Was Hoffmann und Dajaku erwartet

Mit Ron-Thorben Hoffmann und Leon Dajaku wechseln zwei deutsche Spieler zum AFC Sunderland. Was erwartet sie bei einem Traditionsklub, der in die dritte Liga abgerutscht ist?
Der Transferschluss mitten in der Saison stößt auf viele unterschiedliche Meinungen. Macht der Deadline Day zu diesem Zeitpunkt Sinn?
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Wer die Netflix-Serie „Sunderland‚ til I Die“ gesehen hat, der hat womöglich schon die ein oder andere Träne mit einem Klub geweint, zu dem er vorher überhaupt keinen Bezug hatte.

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Die Macher der Serie wollten den englischen Traditionsklub AFC Sunderland nach dem Abstieg aus der Premier League eigentlich bei einer triumphalen Rückkehr begleiten, doch letztlich kam alles anders. Die Serie zeigt einen dramatischen Absturz des sechsmaligen englischen Meisters und zweimaligen FA-Cup-Siegers aus Sicht der Spieler, der Verantwortlichen und der treuen Fans.

Mit Ron-Thorben Hoffmann und Leon Dajaku sind nun zwei Deutsche Teil der neuen Geschichte des Klubs. Der Geschichte nach dem Absturz. Doch was erwartet sie in Sunderland?

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Die Fans des AFC Sunderland mussten viele Tränen vergießen
Die Fans des AFC Sunderland mussten viele Tränen vergießen

Ein Gottesdienst für den AFC Sunderland

Wer in der Hafenstadt im Nordosten von England lebt, der kommt am runden Leder nicht vorbei. Sunderland war Zentrum des Schiffbaus und des Kohleabbaus auf der Insel, doch die letzte Werft schloss 1988 und das letzte Bergwerk 1994. Die Einwohner sind zu großen Teilen verarmt. Eines aber ist ihnen geblieben: der Fußball, der in der Stadt an der Nordsee seit jeher mehr Religion als Sport ist.

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Im Jahr 1892 gewann der AFC zum ersten Mal die englische Meisterschaft, 1936 die bislang letzte. Trotzdem war der Klub auch in den Jahrzehnten danach eine große Nummer im englischen Fußball. Der Verein hat viele und vor allem treue Fans im ganzen Land.

Die Fans von Sunderland sind treu
Die Fans von Sunderland sind treu

Wie sehr die Anhänger mit ihrem Klub leiden, wird auch in der Doku überdeutlich. Die Pubs sind an den Spieltagen voll, die Stimmung im Stadion ist bei Heim- und Auswärtsspielen herausragend und wer nicht mitreist, sitzt vor dem Fernseher oder dem Radio.

Vor einem wichtigen Spiel geht es manchmal sogar in die Kirche, wo Pfarrer und Gläubige gemeinsam im Trikot für einen Sieg ihres AFC Sunderland beten. Genutzt hat das in den letzten Jahren aber wenig.

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Beten gehört bei den Fans von Sunderland dazu
Beten gehört bei den Fans von Sunderland dazu

AFC Sunderland sitzt in der dritten Liga fest

Im Jahr 2017 kam es zum Abstieg aus der Premier League und in der folgenden Spielzeit rauschte der Klub als 24. und Letzter der zweitklassigen Championship in die dritte Liga. Seitdem fristet Sunderland ein Dasein in der League One, der erhoffte schnelle Wiederaufstieg ist nicht gelungen.

Immerhin ist der Start in diesem Jahr verheißungsvoll. Mit vier Siegen und einer Niederlage grüßt der AFC derzeit von der Tabellenspitze. In dieser Saison soll es mit dem Wiederaufstieg nun endlich klappen. Genau zu diesem Zweck sind Dajaku und Hoffmann da. Letzterer wechselte am Deadline-Day per Leihe vom FC Bayern nach Sunderland. (Alle Entwicklungen rund um den Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Die Fans des AFC Sunderland hatten zuletzt endlich wieder etwas zu feiern
Die Fans des AFC Sunderland hatten zuletzt endlich wieder etwas zu feiern

Der 22 Jahre alte Torwart soll beim AFC Spielpraxis sammeln, um dann in München den nächsten Schritt gehen zu können. Im Kampf um den Platz zwischen den Pfosten dürfte der gebürtige Rostocker gute Karten haben.

Hoffmann und Dajaku als Hoffnungsträger

Coach Lee Johnson, der in seiner Spielerkarriere fast 300 Pflichtspiele in der ersten und zweiten englischen Liga absolvierte, degradierte die eigentliche Nummer eins Lee Burge schon nach drei Spieltagen. Stattdessen stand mit dem 21 Jahre alten Anthony Patterson zuletzt ein völlig unbeschriebenes Blatt im Tor der „Black Cats“.

Hoffmann absolvierte bereits 51 Pflichtspiele für die Bayern Amateure, 36 davon in der 3. Liga. Er hat nun eine Woche Zeit, um sich für einen Startelf-Einsatz im Heimspiel gegen Accrington Stanley zu empfehlen. Dann würde der talentierte Keeper im eindrucksvollen Stadium of Light auflaufen, in dem knapp 50.000 Zuschauer Platz haben. Nach dritter Liga dürfte sich das kaum anfühlen - egal ob in England oder in Deutschland.

Neben Hoffmann, der das Torwart-Problem des AFC Sunderland lösen könnte, dürfte auch Dajaku als echter Hoffnungsträger in der fußballverrückten Hafenstadt durchgehen.

Dajaku hat bereits Bundesliga-Erfahrung

Wie Hoffmann sammelte der 20-Jährige beim FC Bayern II Erfahrung, kam allerdings auch schon zu sechs Bundesliga-Einsätzen. Zwei für den VfB Stuttgart, zwei für den FC Bayern und zwei für Union Berlin, wo er nun fest unter Vertrag steht.

Von den Eisernen ist Dajaku nun für ein Jahr nach Sunderland ausgeliehen. Der Offensivspieler ist damit der Spieler mit dem zweithöchsten Marktwert beim AFC. Dieser wird auf 1,8 Millionen Euro geschätzt (transfermarkt.de). Den höchsten hat Neuzugang Alex Pritchard (2,5 Millionen Euro), der ablösefrei von Huddersfield kommt.

Der bekannteste Spieler im Kader der Black Cats ist aber ohne Zweifel Aiden McGeady. Der 35-Jährige hat 92 Länderspiele für Irland, 164 Spiele in der schottischen Premiership für Celtic Glasgow, 72 Spiele in der russischen Premier Liga für Spartak Moskau und 32 Partien in der Premier League für den FC Everton auf dem Buckel. Insgesamt kommt er auf 539 Pflichtspiele im Vereinsfußball.

Aiden McGeady ist der Star beim AFC Sunderland
Aiden McGeady ist der Star beim AFC Sunderland

Der technisch starke Flügelspieler kam in der zweiten Liga zu Sunderland und blieb dem Klub nach dem Abstieg treu. Seine letzten Jahre im Profi-Fußball sind zu einer Abwärtsspirale verkommen, es könnte die letzte Saison seiner Karriere sein. Vielleicht mit einem versöhnlichen Ende, in einem besonderen Ort, wenn es um Fußball geht.

Die Fans jedenfalls, die weiterhin treu zu ihrem Klub halten, hätten mal wieder Erfolge verdient. Tränen sind in der Hafenstadt in den letzten Jahren genug geweint worden. Und vor den Bildschirmen der Fußball-Welt.