Wer hätte das gedacht?
FC Chelsea: Timo Werner toppt Kai Havertz
Läuft Werner Havertz den Rang ab?
Nachdem der FC Chelsea in den vergangenen beiden Sommer-Transferperioden mehr als 400 Millionen Euro ausgegeben hatte, retteten beim 3:1 gegen den FC Southampton mit Ruben Loftus-Cheek und Ross Barkley ausgerechnet zwei Spieler, die keinen neuen Verein fanden, und mit Timo Werner einer, der zuletzt kaum traf, die schwierigste Woche des Thomas Tuchel im Westen Londons. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Premier League)
Tuchel war zu Veränderungen gezwungen
Der Deutsche musste sich nach den Niederlagen gegen Manchester City und Juventus Turin, bei denen Chelsea in 180 Minuten nur einen einzigen Torschuss zu verzeichnen hatte, etwas einfallen lassen.
„Ich treffe meine Entscheidungen immer zum Wohle der Mannschaft“, sagte Tuchel. „Es gibt taktische Entscheidungen. Entscheidungen, die von der aktuellen Form und den Verbindungen auf dem Spielfeld abhängen.“
Der 48-Jährige entschied sich dieses Mal also unter anderem für Loftus-Cheek und Barkley, die in der vergangenen Saison an Fulham bzw. Aston Villa ausgeliehen waren, und an der Stamford Bridge keine große Zukunft mehr hatten - eigentlich.
Werner trifft endlich wieder
Doch beim Erfolg über Southampton überzeugte Loftus-Cheek bei seinem ersten Ligastart für die Blues seit 383 Tagen. Nach 83 Minuten war für den Engländer Schluss.
Er wich für Barkley, der nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung einen starken Pass auf Cesar Azpilicueta spielte und damit maßgeblich am daraus resultierenden 2:1 von Werner beteiligt war.
Für den deutschen Nationalspieler muss dieser Treffer wie eine Erlösung gewesen sein. Seit April wartete Werner schließlich auf ein Erfolgserlebnis in der Premier League. Vor der Pause wurde ihm zum 16. (!) Mal in seiner Blues-Zeit ein Tor nach Videobeweis aberkannt.
„Das war nicht nur wichtig für mich, sondern für die ganze Mannschaft“, sagte Werner sichtlich erleichtert. Die vergangenen Spiele seien „nicht so einfach“ gewesen, hatte ihn Tuchel doch meist nur als Joker gebracht. (DATEN: Tabelle der Premier League)
Havertz 90 Minuten auf der Bank
Für den Schlusspunkt sorgte kurz vor Abpfiff noch Ben Chilwell. Auch der Linksverteidiger stand in dieser Saison nur selten in der Startelf. Es passt zu diesem kuriosen Fußballspiel.
Kai Havertz schmorte derweil 90 Minuten auf der Bank. Tuchel attestierte dem Ex-Leverkusener „ein wenig verlorenes Selbstvertrauen“. Gegen Juventus spielte Havertz dagegen noch durch, tat sich in Turin wie die gesamte Mannschaft aber schwer.
Es scheint, als würden ihm andere gerade unerwarteterweise den Rang ablaufen.