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Premier League: Jesse Marsch spaltet Leeds als Nachfolger von Trainer Marcelo Bielsa

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Premier League: Jesse Marsch spaltet Leeds als Nachfolger von Trainer Marcelo Bielsa

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Wie Marsch Leeds jetzt schon spaltet

Der Nachfolger von Aufstiegstrainer Marcelo Bielsa tritt vei Leeds United in große Fußstapfen. Kann der Ex-Leipziger die Mannschaft und Zuschauer überzeugen?
Der ehemalige Leipzig-Trainer Jesse Marsch freut such bei seinem neuen Arbeitgeber Leeds United auf den Neustart, einige Dinge nimmt er aber auch von den Roten Bullen mit.
Alex Steudel
Alex Steudel

Ganz Leeds kämpft in diesen Tagen um den Klassenerhalt. Aber auch mit sich selbst. Selten hat in der Premier League eine Entlassung so hohe Wellen geschlagen wie die von Marcelo Bielsa. Er hatte Leeds United 2020 nach 16 Jahren Dunkelheit in die Premier League geführt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

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Der 66-Jährige gilt in der 800.000-Einwohner-Stadt als Fußballgott, nach ihm wurde sogar eine Straße benannt („Marcelo Bielsa Way“ im Einkaufszentrum der Stadt), sein Porträt an viele Straßenecken, Häuser und Hütten gemalt. Muss man die jetzt abkratzen?

Wohl kaum. Die Fans werden ihn immer lieben, nach der Bekanntgabe der Entlassung Bielsas drehten sie durch. Während auf Twitter meist ein paar tausend User auf Mitteilungen des Klubs reagieren, waren es jetzt rund 100.000.

Die meisten waren schockiert, entsetzt, enttäuscht. El Loco, der Verrückte, dessen Wahrzeichen die Hocke am Spielfeldrand und der nur allernötigste Smalltalk mit seinen Spielern ist, war fast vier Jahre und 170 Spiele lang bei den „Whites“.

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Marsch bisher der Unbekannte auf dem Trainerposten

Was es nicht besser machte: Niemand kannte seinen Nachfolger. Jesse Marsch, frisch gescheitert bei RB Leipzig, bringt ansonsten keine Erfahrungen aus einer der großen Ligen mit. Und er ist Amerikaner, was in England generell skeptisch gesehen wird; vor allem seit Bob Bradley da war.

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Der hielt sich 2016 ganze 16 Spiele in Swansea und wurde meist verspottet. Auf der Insel mögen sie es einfach nicht, wenn einer „Pre-Mehr“ League sagt statt Premier League. Marsch ist nach Bradley und David Wagner (er war in Huddersfield) der erst dritte Trainer mit US-Pass seit Gründung der Liga vor 30 Jahren.

Die erste Begegnung verlor Marsch knapp in Leicester, die Mannschaft spielte beim 0:1 gut. Das Ergebnis interessiere ihn weniger als die Leistung, sagte der 48-Jährige danach, und dass es jetzt eine Menge Arbeit für ihn gebe. Was Trainer eben so sagen, wenn sie irgendwo neu anfangen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

Führt eine neue Spielweise zum Erfolg?

Seine größte Aufgabe: Die Art des Fußballs in Leeds anzupassen. Der Argentinier Bielsa liebte wie Marsch aggressives Gegenpressing, aber aus einer eher mittelalterlich anmutenden Manndeckung im Mittelfeld heraus. Der Neue stellt dort jetzt auf Raumdeckung um, und schon fragen sich die Experten, ob das klappt, und vor allem, ob Bielsas Ballbesitzfußball unter dem Princeton-Absolventen Marsch funktioniert.

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Denn sagten nicht erst kürzlich in Leipzig sogar die Spieler selbst, Marsch habe sie hauptsächlich auf Ballgewinn ausgerichtet, Ballbesitz und Spielaufbau seien nicht so wichtig gewesen? „Das erste Halbjahr haben wir gefühlt jeden Ball nur longline nach vorn gewichst“, sagte Abwehrchef Willi Orban nach Marschs Entlassung.

Jesse Marsch die Rettung vor dem Abstieg?

Die Fans in Leeds erwarten viel mehr, und Abstieg ist keine Option beim Tabellen-16., die Mannschaft hat einen höheren Marktwert als die des VfL Wolfsburg. Es wäre ein einziges Horrorszenario bei dem Klub, der 1968 und 1971 den Messepokal (später Uefa-Cup genannt) gewann und danach durch Dick und Dünn ging.

2004 musste gar das Trainingsgelände verkauft werden, Ende 2006/07 wurden Leeds wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten zehn Punkte abgezogen. 2008 der Tiefpunkt: Abstieg in die 3. Liga.

Über das Stadion an der „Elland Road“ hat Sir Alex Ferguson übrigens mal gesagt, es biete eine der „einschüchterndsten Atmosphären in Europa“.

Vielleicht kann Marsch das ja wiederbeleben: Es müsste nur schnell gehen – die nächsten zwei Spiele gegen Aston Villa und Norwich City finden zu Hause statt. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)