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Roman Abramowitsch: 2,34 Milliarden und 21 Titel - Die Bilanz beim FC Chelsea

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Roman Abramowitsch: 2,34 Milliarden und 21 Titel - Die Bilanz beim FC Chelsea

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Die große Abramowitsch-Bilanz

Roman Abramowitsch kündigt an, seinen FC Chelsea zu verkaufen. Riesige Ausgaben und zahlreiche Titel: SPORT1 zieht die große Bilanz nach 19 Jahren.
Roman Abramowitsch will mit dem Erlös, der ihm aus dem angekündigten Verkauf des FC Chelsea bevorsteht, die Opfer des russischen Kriegs in der Ukraine unterstützen.
Moritz Thienen
Moritz Thienen

Der FC Chelsea ohne Roman Abramowitsch?

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Das schien vor knapp einer Woche noch undenkbar: Doch wegen des Angriffskriegs von Abramowitschs Landsmann Wladimir Putin gegen die Ukraine, muss der russische Oligarch sein Herzensprojekt jetzt verkaufen.

Die britische Regierung hatte ihm, wie schon anderen Oligarchen, wegen des Krieges mit Sanktionen gedroht, was im schlimmsten Fall die Pleite für Chelsea bedeutet hätte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

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Auch deshalb verkündete der Milliardär in einem emotionalen Statement seinen Rückzug beim aktuellen Champions-League-Sieger: „Das ist für mich wirklich eine sehr schwere Entscheidung, die sehr wehtut.“

Es sei für den Verein in der aktuellen Situation aber einfach das Beste, erklärte Abramowitsch, der gleichzeitig betonte, dass es ihm bei seinem Engagement bei den Blues nie um Geld, sondern nur um die Leidenschaft zum Fußball und den Verein gegangen sei.

Abramowitsch führt FC Chelsea in die europäische Spitze

Diese Leidenschaft endet nun nach 19 Jahren abrupt. Was bleibt ist ein großes Vermächtnis, das der Oligarch in London hinterlässt.

„Er geht als eine der bedeutendsten, umstrittensten und einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte des englischen Fußballs“, titelte die BBC.

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Der schweigsame Russe, der sich meist im Hintergrund hielt, hat die Blues mit seinem Engagement und besonders mit seinem vielen Geld von einem englischen Durchschnittsklub in einen absoluten Top-Verein in Europa verwandelt.

Alles begann im Juli 2003, als der 55-Jährige die Blues für umgerechnet 165 Millionen Euro kaufte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein aus dem Westen Londons seit der Saison 1955/56 keine Meisterschaft mehr gewonnen.

Erfolg trotz 15 Trainern in 19 Jahren

Es folgten gleich im ersten Jahr Investments in Höhe von 170 Millionen. Dafür wechselten namhafte Top-Spieler wie Hernán Crespo, Damien Duff, Juan Sebastián Verón und Claude Makélélé an die Stamford Bridge.

Unter Cheftrainer Claudio Ranieri erreichten die Blues in der Liga Rang zwei hinter den ungeschlagenen „Invincibles“ vom FC Arsenal und erreichten das Champions-League-Halbfinale.

Für Investor Abramowitsch war das aber zu wenig. Ranieri musste gehen, José Mourinho kam und leitete eine der erfolgreichsten Ären der Vereinsgeschichte mit zwei Meistertiteln in Folge ein.

Unter José Mourinho feierte Chelsea gleich große Erfolge
Unter José Mourinho feierte Chelsea gleich große Erfolge

Die frühe Entlassung von Ranieri zeigte aber auch ein Laster von Abramowitsch. Er brachte nicht immer die nötige Geduld mit und so coachten in seinen 19 Jahren gleich 15 verschiedene Trainer den Klub. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

Auch Mourinho musste trotz zahlreicher Erfolge 2007 gehen, trainierte Chelsea aber dann ab 2013 noch einmal erfolgreich für zweieinhalb Jahre.

Klub-WM-Titel rundet Abramowitschs Engagement ab

Trotz der zahlreichen Trainerwechsel blieb Chelsea unter der Leitung von Abramowitsch konstant erfolgreich. Gewann zahlreiche FA Cups und League Cups, unter Roberto Roberto Di Matteo und Thomas Tuchel die Champions League, sowie unter Rafael Benítez und Maurizio Sarri die Europa League.

Der Erfolg im Finale der Klub-Weltmeisterschaft vor knapp einem Monat, rundete die Erfolgs-Ära dann endgültig ab.

Insgesamt gewann die Blues in 19 Jahren unter Abramowitsch satte 21 Titel. In diesem Zeitraum war Chelsea somit der erfolgreichste Verein in England. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

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Die Vitrine des Vereins wurde mit fünf Meistertiteln, fünf FA-Cups, drei EFL-Cups, zwei Champions-League-Siegen, zwei Europa-League-Siegen, einem Triumph im europäischen Supercup, einem Sieg bei der Klub-WM und zwei Community Shields gut gefüllt.

Chelsea zahlt 2,34 Milliarden Euro für neue Spieler

Der Erfolg kam aber natürlich nicht von selbst, sondern wurde mit unglaublichen Ausgaben in Milliardenhöhe teuer erkauft. Insgesamt 2,34 Milliarden Euro gab der FC Chelsea alleine für Transfers aus.

In diesem Zeitraum folgen Manchester City mit 2,27 und der FC Barcelona mit 2,04 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: Deutschlands Rekordmeister Bayern München gab im selben Zeitraum mit 1,07 Milliarden Euro weniger als die Hälfte vom FC Chelsea aus.

Und so wechselten mit Romelu Lukaku (113 Millionen Euro), Kai Havertz (80), Kepa Arrizabalaga (80), Alvaro Morata (66), Christian Pulisic (64) oder Jorginho (57) zahlreiche Millionentransfers nach London.

Nicht alle Transfers schlugen voll ein, für dauerhaften Erfolg sorgte das viele russische Geld trotzdem. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)

Abramowitsch veränderte durch Investitionen den Fußball

Die New York Times fasste die Ära-Abramowitsch passend zusammen: „Abramowitsch finanzierte einige der verschwenderischsten Ausgaben in der Geschichte des Fußballs, lockte eine Reihe von Stars an die Stamford Bridge und setzte eine jahrzehntelange Inflationsspirale in Gang, die nur eine Handvoll anderer Klubs erreichen konnte.“

Die Ära-Abramowitsch veränderte also nicht nur den FC Chelsea, sondern prägte den gesamten Weltfußball, nicht zur Freude aller.

Jetzt, zum Ende seines Engagements, versucht Abramowitsch dann aber doch noch, etwas Gutes zu tun und verspricht den Erlös des Verkaufs den Opfern des Ukraine-Krieges zukommen zu lassen.

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Ob das wirklich Abramowitschs gutem Herzen oder doch eher seinem schlechten Gewissen entspringt, bleibt offen.

Ebenso, wie groß der Verlust für den FC Chelsea und seine Fans sein am Ende wirklich sein wird. Denn ob der neue Besitzer auch bereit ist, so viel Geld in den Verein zu stecken und die Erfolgreiche Ära weiter zu prägen, steht noch in den Sternen.

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