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Premier League: Der neue Jamie Vardy? Die ungewöhnliche Karriere von Brentfords Ivan Toney

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Premier League: Der neue Jamie Vardy? Die ungewöhnliche Karriere von Brentfords Ivan Toney

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Aus der 3. Liga zur WM?

Es klingt wie im Märchen: ein ehemaliger Drittligaspieler glänzt momentan die Premier League. Die Statistiken des Spätzünders lassen aufhorchen. Seine ungewöhnliche Laufbahn will er nun mit dem Sprung in Englands WM-Kader krönen.
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Die Karriere eines Profifußballers scheint exakt geplant und vorgezeichnet zu sein. Die meisten von ihnen treten schon in jungen Jahren in ein Nachwuchsleistungszentrum ein und spielen während ihrer aktiven Zeit nur bei Profivereinen. Umso bemerkenswerter erscheinen dann Laufbahnen, wie jene von Ivan Toney.

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Der 26 Jahre alte Angreifer vom FC Brentford ist aktuell einer der aufregendsten Spieler der Premier League. Im Kalenderjahr 2022 haben lediglich die Tottenham-Stars Harry Kane und Heung-min Son und seit Samstag auch Erling Haaland (Manchester City) mehr Tore erzielt (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League).

Auf Vardys Spuren

Nun ist Toney Stürmer und das Toreschießen daher sein Beruf. Bemerkenswert ist der Vergleich mit Kane, Son und Haaland aber deshalb, weil Toney vor drei Jahren noch bei Peterborough United in der drittklassigen League One auf Torejagd ging. Beim Blick auf Toneys Werdegang fühlt man sich an Jamie Vardy erinnert. Der 35-Jährige spielte lange Zeit in unterklassigen Ligen, ehe er bei Leicester City zum Meister und Nationalspieler wurde.

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Toney spielte in der Vergangenheit unter anderem für Newcastle United, Wigan Athletic und den FC Barnsley. Durchsetzen konnte sich der Engländer auf keiner der Stationen. Erst bei Peterborough United wusste der Angreifer so richtig zu überzeugen.

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2020 wurde dann der FC Brentford auf den damals 24-jährigen aufmerksam. Brentford, das seinerzeit noch in der zweiten englischen Liga spielte, verpflichtete den Mittelstürmer für rund 5,6 Millionen Euro. In Brentford schaffte Toney schließlich den endgültigen Durchbruch. Viele Tore und Vorlagen später liegt sein Marktwert heute bei stolzen 40 Millionen Euro.

Spätzünder „bereit“ für die WM

Längst ist auch Englands Nationaltrainer Gareth Southgate auf den athletischen Stoßstürmer aufmerksam geworden. Im Rahmen der zurückliegenden Länderspielpause wurde Toney erstmals in den Kader der „Three Lions“ berufen. Zu einem Einsatz reichte es dabei noch nicht. Der Emporkömmling gab zu, dass er darüber „enttäuscht“ gewesen sei.

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Gleichzeitig signalisierte er, dass er sich bereit fühle, für Englands Nationalelf aufzulaufen. „Du spielst mit den Besten der Besten. Ohne großkotzig zu sein, fühlte ich mich nicht fehl am Platz. Ich fühlte mich bereit für diesen Schritt und wann immer er kommt und wann immer ich die Chance habe, Minuten zu bekommen, bin ich bereit, meine Gelegenheit zu nutzen“, so Toney.

Dabei betreibt Toney auch ganz aktuell weiterhin intensive Werbung in eigener Sache. Gegen Brighton vor zwei Wochen erzielte der Angreifer beim 2:0-Sieg beide Treffer. Es waren seine Tore 49 und 50 im 100. Auftritt für Brentford. Folgt am Sonntag bei Aston Villa der nächste? (Premier League: Aston Villa - FC Brentford, 15 Uhr im LIVETICKER)

Insgesamt kommt er in dieser Saison bereits auf 8 Treffer – nur einer weniger als Englands etatmäßiger Stürmer Harry Kane.

Variabler Stürmer mit beachtlicher Nervenstärke

Kein Wunder, dass man nicht nur in Brentford der Ansicht ist, dass Southgate bei der Benennung seines Kaders kaum noch um Toney herumkommen wird. Zumal eine Spezialität des 26-Jährigen bei den „Three Lions“ traditionell rar gesät ist.

Denn es gibt kaum einen so zuverlässigen Elfmeterschützen wie Brentfords Topstürmer. Seine vergangenen 20 Versuche vom Punkt verwandelte Toney allesamt. Sein Trainer Thomas Frank meinte unlängst er sei „der beste Elfmeterschütze der Welt.“ Einer Mannschaft, die bei den großen Turnieren 7 der vergangenen 8 Elfmeterschießen verlor, könnte ein solch nervenstarker Schütze sicherlich guttun.

Doch Toney lässt sich nicht nur auf seine Sicherheit vom Elfmeterpunkt reduzieren. Der 1,85 Meter große Angreifer ist sehr durchsetzungsstark, kann Bälle gut festmachen und hat auch ein Auge für seine Mitspieler. Vor dem Tor braucht Toney außerdem nicht viele Chancen (DATEN: Die Tabelle der Premier League).

Toney wird Opfer von Rassismus

Man ist also geneigt zu sagen, dass für Toney tatsächlich alles wie in einem Fußballmärchen läuft, wäre da nicht ein hässlicher Vorfall, der sich nach dem Spiel gegen Brighton ereignet hatte. Am Morgen nach dem Spiel teilte der Stürmer auf seinem Twitter-Account drei Bilder, die für viel Aufsehen und Empörung sorgten (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League).

Toney hatte eine rassistische Nachricht von einem User erhalten, die er ebenso veröffentlichte wie das Profil des Verfassers. „Ich wollte das nicht einmal posten, aber ich bin wütend aufgewacht“, schrieb der Angreifer dazu.

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Laut Sky Sports News hat inzwischen auch die Polizei Kontakt zu Toney wegen des Vorfalls aufgenommen. Sein Club und die Premier League sagten dem Angreifer ebenfalls ihre Unterstützung zu.

Es bleibt zu hoffen, dass sich Toney von diesem rassistischen Angriff nicht beeinflussen lässt, und die Schlagzeilen schon bald wieder mit seinen sportlichen Erfolgen dominieren kann.