Kaum ein Youngster sorgte in der abgelaufenen Premier-League-Saison derart für Furore wie Evan Ferguson.
Teenager verzückt die Premier League
Der 18 Jahre alte Stürmer von Brighton & Hove Albion schaffte den Sprung in die höchste Spielklasse und überzeugte unter Trainer Roberto De Zerbi vollends.
Mit sechs Toren in 19 Liga-Spielen ist der Ire der beste Teenager-Torjäger im englischen Oberhaus – und hat drei Treffer mehr auf dem Konto als die beiden zweiterfolgreichsten Akteure.
Superstar Mbappé adelt Ferguson
In seiner Heimat gilt Ferguson, der wettbewerbsübergreifend sogar zehnmal traf, bereits als kommender Superstar – und auch weltweit werden die Lobeshymnen immer größer.
„Er ist ein guter Stürmer“, meinte sogar Superstar Kylian Mbappé im März vor Frankreichs Duell mit Irland und Ferguson.
Dass der Angreifer den Weg in den Profifußball fand, ist eigentlich keine Überraschung - schließlich jagten sowohl sein Vater Barry als auch Großonkel Damien der runden Kugel nach. Letztgenannter spielte sogar zwischenzeitlich für Manchester United.
Ist Ferguson der neue Rooney?
Sein ehemaliger Jugendcoach Karl Lamb vergleicht den Youngster bereits mit United-Legende Wayne Rooney, der 2002 als 16-Jähriger mit seinem Last-Minute-Tor für Everton gegen Arsenal für sein erstes großes Highlight gesorgt hatte.
„Ich erinnere mich an die Reaktion auf Rooney und das Tor für Everton gegen Arsenal, ich kann mir so etwas auch bei Evan vorstellen“, sagt Lamb, der Ferguson acht Jahre lang beim St. Kevin‘s Football Club trainiert hatte, gegenüber BBC Sport.
Auf solche Momente arbeitet der Teenager, der in seiner Jugendzeit großer Fan der Red Devils war, derzeit hin. Mit seinen zwei Buden am 21. Mai gegen den FC Southampton schoss er Brighton & Hove Albion zum 3:1-Sieg.
Drei Tage später stand nach dem 1:1 im Nachholspiel gegen Meister Manchester City bereits fest, dass sich der Tabellensechste für die Europa League qualifiziert hat – ein Riesenerfolg. Seit ihrer Gründung 1901 hatten die Südengländer noch nie in einem internationalen Wettbewerb gespielt.
Premier League: Datencenter
Bayern und Co. locken Nachwuchshoffnung
Zu verdanken hat Ferguson seine Erfolge auch seiner Mutter. Seit dem Brexit dürfen ausländische Profis erst ab dem 18. Lebensjahr in die Premier League wechseln. Da Mama Sarah aber Engländerin ist, ging er im Januar 2021 bereits als 16-Jähriger ins Nachbarland.
Das Team konnte er sich aussuchen, denn zahlreiche Top-Klubs wie Liverpool und Manchester United buhlten um ihn. Er entschied sich jedoch für den kleinen Klub aus Brighton – eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut hat. Im Gegenteil: Ende April verlängerte er sein Arbeitspapier sogar bis 2028.
Ob er so lange bei den Seagulls (Möwen) bleiben wird, ist aber mehr als fraglich. Schließlich leckt sich die halbe Fußball-Welt bereits die Finger nach ihm, auch der FC Bayern soll ein Auge auf Ferguson geworfen haben.
„Er ist das, wonach Irland seit vielleicht zehn oder 15 Jahren ruft. In England heißt es, dieser Junge ist aus dem Nichts aufgetaucht“, sagte Lamb. „In Irland heißt es, dieser Junge sei die große Hoffnung.“
Dass Ferguson in den kommenden Monaten und Jahren weitere Großtaten folgen lassen wird, dürfte also keine allzu gewagte Prognose sein.