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City-Coach Guardiola adelt Brighton & De Zerbi: "Einer der einflussreichsten Trainer"

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City-Coach Guardiola adelt Brighton & De Zerbi: "Einer der einflussreichsten Trainer"

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Ist er der neue Star-Trainer Europas?

Roberto De Zerbi führt Brighton & Hove Albion zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die europäischen Wettbewerbe. Dabei hatten Kritiker ihn früh abgeschrieben. Jetzt adelt sogar Star-Coach Pep Guardiola den Italiener.
Brighton ist in dieser Saison auf bestem Wege, in die Europa League einzuziehen. Pep Guardiola bewundert die Arbeit des Trainers Roberto de Zerbi und kommt dabei aus dem Schwärmen nicht heraus.
Dominik Schätzle
Dominik Schätzle

Es ist ein Ritterschlag für Roberto De Zerbi.

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Manchester Citys Star-Coach Pep Guardiola kam aus dem Schwärmen für den Italiener gar nicht mehr heraus. Sein Kollege von Brighton & Hove Albion, der dem Meister am Mittwochabend ein Unentschieden abrang, sei „einer der einflussreichsten Trainer der letzten 20 Jahre“.

Eine Aussage, die Gründe hat. Brighton ist nicht nur das Team der Stunde in der Premier League, sondern hat sich auch zum ersten Mal in seiner Klubgeschichte für den internationalen Wettbewerb qualifiziert - der Lohn für einen erfrischend frechen Fußball.

Und: Einen riesigen Anteil daran hat Trainer Roberto De Zerbi.

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Der 43-Jährige wird inzwischen mit Lob aus ganz Europa überhäuft. Mehr noch als das: Auch andere Teams sind auf den Trainer aufmerksam geworden, der den Underdog bis auf Platz sechs in der stärksten europäischen Liga geführt hat.

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Potter hinterließ große Fußstapfen in Brighton

Dabei war es vor acht Monaten noch alles andere als sicher gewesen, ob De Zerbi überhaupt der Richtige an der Seitenlinie für Brighton ist. Zu groß schienen die Fußstapfen, in die er trat. Zu wenig trauten Experten dem Fußballlehrer zu.

Zur Erinnerung: De Zerbi folgte im September 2022 bei Brighton auf den Engländer Graham Potter, der zum FC Chelsea gewechselt und zu diesem Zeitpunkt der heißeste Name auf dem Trainermarkt in der Premier League war.

Sein Nachfolger in England kam dagegen als ein unbeschriebenes Blatt daher: Mittelfeld-Star Adam Lallana gestand damals in der Gazzetta dello Sport: „Ich kannte De Zerbi nicht - und es ist mir peinlich.“

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Inzwischen indes sei das Verhältnis zu seinem Trainer ein besonderes: „Er sieht das Spiel so, wie ich es sehe. Nicht nur taktisch, sondern auch in dem, was er von den Spielern verlangt, wie er das Spiel lebt.“

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Die ersten Spiele mit Brighton gingen dennoch in die Hose, De Zerbis Team rutschte von Platz vier auf neun in der Tabelle ab. Der Trainer übernahm einen Kader, der auf eine Dreier-Abwehrkette ausgelegt war - nicht auf sein bevorzugtes 4-2-3-1. Noch bis heute mangelt es an Außenverteidigern bei den Seagulls.

Kritiker schrieben De Zerbi früh ab

Die Experten waren sich damals schnell einig: Die Aufgabe sei wohl doch zu groß für den Italiener, der den englischen Fußball schlichtweg nicht gut genug kenne.

Doch der Mann ließ seine Kritiker Lügen strafen: Trotz der Niederlage gegen ManCity in der Hinrunde zeigte Brighton eine starke Leistung, spielte mutig mit statt sich hinten einzumauern. Noch erstaunlicher: Das Team aus dem Süden Englands hatte sogar mehr Ballbesitz als die Citizens.

Guardiola zeigte sich beeindruckt - und prophezeite schon damals, dass De Zerbis Wirken einmal viel Einfluss haben könne.

Bislang sieht es so aus, als würde der Spanier recht behalten: Brighton spielt unter De Zerbi einen Stil, der in den Medien als eine Mischung aus Guardiolas Ballbesitz-Fußball und Jürgen Klopps Gegenpressing beschrieben wird. Er praktiziert einen offensiven Kombinationsfußball, hat auf „sein“ 4-2-3-1 umgebaut und soll zudem ein gutes Händchen dafür haben, junge Spieler zu formen.

Guardiola: „Gibt keine andere Mannschaft, die so spielt“

„Es gibt keine andere Mannschaft, die so spielt, wie sie. Sie ist einzigartig“, zeigte sich Guardiola schwer beeindruckt, „ich konnte nicht damit rechnen, dass er das in so kurzer Zeit schaffen würde.“

Die taktische Ausrichtung imponiert. „Er kreiert durchschnittlich 20, 25 Chancen pro Spiel, er ist bei weitem besser als alle anderen Gegner. Er kontrolliert den Ball auf eine Art und Weise, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe“, schwärmte der City-Trainer. Jeder sei involviert, der Torwart agiere wie ein Sechser.

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„Das ist eine der Mannschaften, von denen ich versuche, viel zu lernen“, adelte der Coach weiter.

De Zerbis Aufstieg zum neuen Stern am Trainer-Himmel erfolgte unter besonderen Umständen. Vor Brighton trainierte der 43-Jährige den ukrainischen Verein Shakhtar Donetsk.

Wegen des Krieges verließ er Shakhtar Donetsk

Und war dort äußerst erfolgreich. In 30 Partien holte er durchschnittlich 2,17 Punkte pro Spiel, gewann den ukrainischen Superpokal. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine zwang De Zerbi jedoch, dort früh aufzuhören.

Der Fachmann, der in Brescia in der Lombardei geboren wurde, spielte schon als aktiver Fußballspieler überwiegend in der Serie B und C, unter anderem für Calcio Foggia und kurze Zeit auch bei der SSC Neapel, ehe er 2013 seine Karriere beendete. Seine ersten Erfahrungen als Trainer sammelte De Zerbi in unterklassigen Ligen in Italien, aber auch in der Serie A - jedoch ohne nennenswerte Erfolge.

Mit Brighton sind die Ambitionen nun umso größer: „Ich scheue mich nicht, große Ziele zu setzen. Das ist keine Arroganz, denn ich kenne unsere Qualität und Möglichkeiten“, so sein Statement vor dem Duell mit Guardiola.

„Ich möchte, dass meine Spieler und die Fans träumen“

Er liebe es, zu träumen, fügte De Zerbi an: „Ich möchte, dass meine Spieler und die Fans träumen. Das ist für alle von entscheidender Bedeutung.“ Kürzlich verriet er sogar in The Athletic, in der Kabine zwischenzeitlich sogar das Ziel Champions League ausgegeben zu haben.

So weit hat es De Zerbi mit den Seagulls zwar noch nicht geschafft, dafür aber bis ins FA-Cup-Halbfinale, wo es gegen Manchester United erst im Elfmeterschießen das Aus setzte.

In der Liga ist Platz sechs - und damit das europäische Geschäft -durch das Remis gegen City sicher. Verfolger Aston Villa steht mit nur einem ausstehenden Spiel vier Punkte schlechter.

Damit ist Brighton in jedem Fall die Conference League in der kommenden Saison sicher.

Wie es dann mit dem Klub weiter geht, ist unklar. Wegen der Erfolge sind viele Augen auf das Team gerichtet. Junge Spieler könnten von großen Klubs abgeworben werden, unter ihnen Leistungsträger wie Alexis Mac Allister und Moisés Caicedo.

De Zerbi: Wie lange bleibt er in Brighton?

Noch unlängst war auch über De Zerbis Abgang spekuliert worden, der die Gerüchte selbst befeuerte, indem er keinen Hehl daraus machte, sich ein Engagement bei einem größeren Klub vorstellen zu können.

Roberto De Zerbi hat Brighton & Hove Albion ins europäische Geschäft geführt
Roberto De Zerbi hat Brighton & Hove Albion ins europäische Geschäft geführt

In seinem Vertrag soll es eine Ausstiegsklausel über 13 Millionen Euro geben. Laut Medienberichten war De Zerbi denn auch bereits bei Tottenham Hotspur und Inter Mailand im Gespräch.

Nach dem Erreichen der europäischen Plätze bekannte sich der Italiener dann aber überraschend deutlich zu seinem jetzigen Verein. „Für mich ist es eine Ehre, hier zu arbeiten und weiterhin hier zu arbeiten“, zitiert The Athletic den Trainer.

Wie lange er bleiben wolle, ließ er jedoch offen. Sein Vertrag bei den „Seagulls“ läuft noch bis Juni 2026.