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Premier League: Star-Schiri dachte an Selbstmord

Star-Schiri dachte an Selbstmord

Ex-Schiri Mark Clattenburg spricht über die Rassismus-Vorwürfe aus dem Jahr 2012. Er gesteht, damals Selbstmordgedanken gehabt zu haben.
Mark Clattenburg beendete 2017 seine Schiedsrichter-Karriere
Mark Clattenburg beendete 2017 seine Schiedsrichter-Karriere
© IMAGO/PA Images
Ex-Schiri Mark Clattenburg spricht über die Rassismus-Vorwürfe aus dem Jahr 2012. Er gesteht, damals Selbstmordgedanken gehabt zu haben.

Der ehemalige englische Schiedsrichter Mark Clattenburg musste sich 2012 mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen. Es folgte eine schwere Zeit für ihn und seine Familie.

Damals wurde er beschuldigt, sich in einem Spiel zwischen dem FC Chelsea und Manchester United rassistisch gegenüber zwei Spielern geäußert zu haben - darunter Chelseas John Obi Mikel. Die Vorwürfe wurden später vom Fußballverband zurückgewiesen und die Polizei stellte ihre Ermittlungen ein.

„Was hätte ich dann tun sollen?“

Im Podcast High Performance sprach der heute 50-Jährige jetzt über diese schwere Zeit: „Die Situation mit Obi Mikel hat mich und meine Familie sehr mitgenommen.“

Er gestand: „Ich glaube, das war der Moment, in dem ich am nächsten daran war, Selbstmord zu begehen, und aufzuhören. Wenn ich keinen Ausweg hatte und nicht mehr als Schiedsrichter arbeiten konnte, was hätte ich dann tun sollen?“

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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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„Die schlimmsten zwölf Stunden“

Clattenburg erinnerte sich daran, wie er damals sein Handy in der Hand hielt und auf dem Bildschirm die Überschrift las: „Mark Clattenburg wegen rassistischer Diskriminierung gegen zwei Chelsea-Spieler angeklagt.“

Der Ex-Schiri meinte: „Es waren die schlimmsten zwölf Stunden. Ich erinnere mich, dass ich nicht geschlafen habe. Ich bin nicht ins Bett gegangen. Ich habe mich selbst hinterfragt, weil ich nicht wusste, was ich gesagt hatte, also habe ich versucht, herauszufinden, ob ich in der Hitze des Gefechts etwas gesagt hatte. Das war das Schwierigste: zu denken, dass ich es getan hatte.“

Clattenburg beendete 2017 seine Karriere

Nach einiger Zeit wurde dann das Urteil in dem Fall gesprochen und Clattenburg für unschuldig erklärt. „Zu wissen, dass man unschuldig war, aber dass die Möglichkeit bestand, dass dies die Karriere ruinieren könnte, war wirklich beängstigend“, erklärte der 50-Jährige.

Er kehrte vier Wochen nach den Geschehnissen wieder in die Premier League zurück und pfiff noch bis 2017. Dann beendete er seine Karriere.