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Arsenal: Ein Elftklässler erobert England im Sturm

Ein Elftklässler erobert England

Max Dowman erobert England im Sturm. Dabei geht er noch nicht einmal in die Oberstufe.
Der FC Arsenal startet mit zwei Siegen perfekt in die neue Saison - und überrascht mit einem Transfer, der den Trainer zu heller Freude anregt.
Max Dowman erobert England im Sturm. Dabei geht er noch nicht einmal in die Oberstufe.

In der Schule wird Max Dowman auf die GCSEs (General Certificate of Secondary Education) vorbereitet. Er besucht noch die Sekundarstufe und ist in seinem elften Schuljahr. Doch während andere in seinem Alter nach der Schule zu Hause Playstation spielen oder die ersten langen Abende verbringen, hat jener Dowman am Wochenende Geschichte für den FC Arsenal in der Premier League geschrieben - und England im Sturm erobert.

Beim 5:0 gegen Leeds betrat der Jugendliche in der 64. Minute das Feld im Etihad Stadium. Und der zweitjüngste Spieler der Premier-League-Geschichte wäre im Alter von 15 Jahren, 8 Monaten und 23 Tagen beinahe der jüngste Torschütze der Premier-League-Geschichte geworden - er holte den Elfmeter heraus, den Star-Neuzugang Viktor Gyökeres in der Nachspielzeit zum Endstand von 5:0 (2:0) verwandelte.

Statistiker notierten für den englischen Junioren-Nationalspieler auf dem rechten Flügel 15 Ballkontakte, ein Dribbling, zwei Torschüsse und fünf gewonnene Zweikämpfe. Auffällig war, wie eng Dowman den Ball am Fuß führt. „Wow-man“, jubelte die Boulevard-Zeitung The Sun.

Der Rekordhalter stand am Samstag ebenfalls auf dem Platz. Ethan Nnaweri ist heute 18, jünger als bei seinem ersten Arsenal-Einsatz am 18. September 2022 (15/5/28) war kein anderer in der Premier-League-Ära seit 1992.

Dowman-Durchbruch dank Mertesacker

Dabei ist Per Mertesacker, ein deutscher WM-Held von 2014, einer der wichtigsten Begleiter des Wunderkinds. Der ehemalige Innenverteidiger ist Leiter der Nachwuchsakademie der Gunners. „Großes Lob an Per Mertesacker, alle Trainer und alle, die an dieser Reise beteiligt waren, denn hier ist ein Junge, der keinerlei Zweifel hat“, sagte Coach Mikel Arteta nach dem Debüt.

Der Spanier fügte an, Dowman sei „ein Junge mit einem Maß an Reife, Stabilität und Hunger, das man selten sieht“.

Der Teenager steht nun im Rampenlicht. Kommt er damit auch klar? Wayne Rooney war einst in einer ganz ähnlichen Situation. Er gab sein Debüt für Everton im August 2002 im Alter von 16 Jahren und war noch fünf Tage von seinem 17. Geburtstag entfernt, als er zwei Monate später gegen Arsenal einen atemberaubenden Siegtreffer erzielte – und damit zum damals jüngsten Torschützen der Premier League wurde.

„In diesem Alter in der Premier League zu spielen, ist verrückt“, sagte Rooney nun bei BBC. „Ich weiß, dass ich schon in jungen Jahren gespielt habe, aber er ist ja noch deutlich jünger.“

Rooney mit Rat an Wunderkind

Und obwohl der Ex-Nationalspieler alles andere als ein Arsenal-Fan ist, gab er zu: „Es ist einfach erfrischend zu sehen, wie ein junger Bursche seine Chance bekommt. Obwohl er für Arsenal spielt, denkt man jedes Mal, wenn er nach innen zieht: ‚Schieß!‘ Man möchte, dass er den Ball in die obere Ecke schießt.“

Aus der Sicht von Rooney ist nun besonders wichtig, den jungen Star gut zu schützen. „Denn es wird Leute geben, die versuchen, sein Freund zu werden oder mit ihm in Kontakt zu treten – einige aus guten Gründen, andere aus weniger guten Gründen.

Für Dowman soll schließlich die Heldenreise weitergehen. Bereits mit 14 Jahren hatte er in der U21-Mannschaft der Gunners debütiert. Durch sein Tor gegen Atalanta Bergamo im vergangenen September stieg er zum jüngsten Torschützen der UEFA Youth League auf (14 Jahre und 263 Tage), löste damit Youssoufa Moukoko ab.

Bereits im Alter von 13 Jahren feierte er sein Debüt für die U18-Mannschaft der Gunners. Er stellte einen weiteren Rekord auf, indem er mit gerade einmal 14 Jahren und 336 Tagen der jüngste Spieler wurde, der jemals in der Premier League 2 spielte.

Dowman ist noch in der Mittelstufe

Seine technischen Fähigkeiten und seine außergewöhnliche Spielübersicht brachten ihm bereits Vergleiche mit dem brasilianischen Star-Mittelfeldspieler Kaká ein und die Beförderung in das Training der Profis seit Ende Januar. Im März überragte er im FA Youth Cup gegen Manchester United trotz einer 2:3-Niederlage.

Nun trat der Schüler erstmals auf der ganz großen Bühne in Erscheinung - muss aber bis zum nächsten Spiel auch an seine Hausaufgaben in der Schule denken.