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"Nicht wettbewerbsfähig": United-Coach mit erstaunlichen Worten

Erstaunliche Amorim-Worte

Rúben Amorim übernahm den Trainerposten bei Manchester United im November und war Teil der schlechtesten Saison seit 1974. Mit ehrlichen Worten blickt er auf die vergangene Saison zurück.
Nach der 0:2-Klatsche gegen West Ham United ist Manchester-United-Trainer Ruben Amorim enttäuscht und kündigt sein mögliches Ende beim Rekordmeister an.
Rúben Amorim übernahm den Trainerposten bei Manchester United im November und war Teil der schlechtesten Saison seit 1974. Mit ehrlichen Worten blickt er auf die vergangene Saison zurück.

Rúben Amorim hat Manchester United im November auf dem 13. Tabellenplatz übernommen mit der Hoffnung auf Besserung. Stattdessen beendeten die Red Devils die Saison auf Platz 15 überaus ernüchternd. Auf einer Pressekonferenz sprach Amorim nun über die vergangene Spielzeit.

Dass sein Job nicht einfach werde, war dem 40-Jährigen von Anfang an bewusst: „Ich wusste schon, dass wir Probleme haben werden. Das habe ich vor den Spielen schon gespürt, bereits, als ich mein Haus verlassen habe.“

„Das war der schwierigste Teil: zu den Spielen zu gehen und zu wissen, dass wir nicht wettbewerbsfähig waren, unseren Ansprüchen nicht gerecht werden würden. Wenn ich nach Hause kam, war ich echt frustriert“, fuhr der Portugiese fort.

Der Druck und die Enttäuschung der Fans waren spürbar: „Die Erwartungshaltung war sehr hoch. Ich spürte, dass die Leute von mir enttäuscht waren.“

Schlechteste Saison seit 50 Jahren

Der englische Rekordmeister spielte nämlich die schlechteste Saison seit 50 Jahren. In der vergangenen Spielzeit kassierten die Red Devils 20 Pflichtspiel-Niederlagen. Ausgerechnet durch die Pleite im Europa-League-Finale erreichten sie diesen Negativwert.

Amorim hatte viele „harte Momente“, in denen er „bis zum Ende durchhalten musste“. Mit der Zeit verflog der Glaube auf bessere Phasen, was dazu führte, dass er „sehr, sehr frustriert“ war.

Einer der Gründe für den ausbleibenden Erfolg waren die Personalsorgen: „Ich habe Spieler teils nur 60 Minuten spielen lassen, um sie zu schonen. Aber das geht bei Manchester United nicht – so darf man als Trainer auch nicht denken."

Dadurch, dass der ehemalige Mittelfeldspieler während der Saison den Trainerposten übernahm, hatte er keine Zeit für große Veränderungen: „Es brauchte einen kompletten Neuanfang und dafür fehlte mir die Zeit.“

„Der Trainer kann nicht alles alleine machen“

Doch er erklärte weiter: „Als Trainer von Manchester United bleibt keine Zeit zum Abwarten. Das ist so, als würde man mit verschränkten Armen in einen Boxkampf gehen.“

Viele wichtige Spieler haben in der vergangenen Zeit wegen Verletzungen gefehlt - darunter Tyrell Malacia, Joshua Zirkzee und Kobbie Mainoo. Oder auch Pechvogel Luke Shaw, der sich gleich zwei Spiele nach seinem Comeback erneut verletzt hatte.

Insgesamt hat sich Amorim wohl auch mehr Unterstützung von seinen Kollegen und vom Verein gewünscht: „Der Trainer kann nicht alles alleine machen.“

Dies habe sich zur neuen Saison offenbar gebessert: „Heute sind wir besser organisiert und jeder weiß, was er zu tun hat.“ Er nimmt sich auch weiterhin vor: „Ich muss mit den Leuten um mich herum enger und intensiver zusammenarbeiten. Wir müssen alle gemeinsam in eine Richtung gehen. Das funktioniert nur als Team.“

In der Sommerpause konnte der United-Coach nun auch mit mehr Zeit neue Transfers tätigen und Spieler verpflichten. Vor allem mit Matheus Cunha und Bryan Mbeumo (beide für jeweils rund 75 Millionen Euro Ablöse) kamen zwei neue Top-Spieler.

United nicht europäisch: ein Vorteil?

„Ich bin mit den Spielern, die wir geholt haben, sehr zufrieden. Sie haben sich bereits in der Premier League bewährt, bringen die richtige Physis und den passenden Charakter mit“, erklärte Amorim zufrieden.

Für die nächste Saison nimmt sich der ehemalige Sporting-Trainer vor: „Wir brauchen endlich wieder Emotionen in der Mannschaft, mehr Zusammenhalt, mehr Tempo, mehr Energie.“

Das Verpassen der europäischen Wettbewerbe empfindet er als hilfreich: „Es gibt uns auch die Zeit, etwas aufzubauen und den Werten und Ansprüchen des Vereins gerecht zu werden.“