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Erneut rote Zahlen: Manchester United in der Kostenfalle

Ein Europa-Dino in der Kostenfalle

Manchester United sorgt weder sportlich noch finanziell für positive Schlagzeilen. Der Traditionsklub schreibt einmal mehr rote Zahlen. CEO Omar Berrada verspricht Besserung, jedoch droht schon wieder Ungemach.
Rúben Amorim steht bei Manchester United nach dem 0:3 im Derby stark in der Kritik. Nach nur acht Siegen aus 31 Ligaspielen verteidigt der Portugiese seine Philosophie und stellt dem Verein ein klares Ultimatum.
Manchester United sorgt weder sportlich noch finanziell für positive Schlagzeilen. Der Traditionsklub schreibt einmal mehr rote Zahlen. CEO Omar Berrada verspricht Besserung, jedoch droht schon wieder Ungemach.

Für Manchester United läuft es bereits seit Jahren sportlich alles andere als nach Plan. Der 15. Platz in der Premier-League-Saison 2024/25 kann dabei als Tiefpunkt betitelt werden.

Wirklich viel besser sieht es für die Red Devils auch finanziell nicht aus. Trotz eines Rekord-Umsatzes von rund 768 Millionen Euro hat der englische Rekordmeister im Geschäftsjahr 2025 zum sechsten Mal in Serie rote Zahlen geschrieben.

Dem Bericht der spanischen as zufolge fielen die Verluste mit 33 bis 38 Millionen Euro diesmal aber immerhin deutlich geringer aus als im Vorjahr, in dem das Minus 134 Millionen Euro betragen haben soll.

Entlassung von ten Hag schmerzt

Negativ für die Bilanz der Red Devils fiel die Entlassung von Erik ten Hag und seinem Trainerstab ins Gewicht. Zudem durfte der Klub nicht in der Champions League mitmischen. Dafür erzielte United immerhin in der Europa League einige Einnahmen, indem das Finale erreicht wurde. Selbstredend wäre es aber deutlich lukrativer gewesen, dieses auch zu gewinnen, da der Titel mit der Qualifikation für die Champions-League-Saison 2025/26 einhergegangen wäre.

Durch die Niederlage gegen die Spurs ist United nun überhaupt nicht international vertreten. Ein schlechte Basis in Hinblick auf die Bilanz im kommenden Geschäftsjahr.

Auf ein paar Stützen kann sich der Klub aber wohl trotzdem noch verlassen. In der vergangenen Saison konnte Manchester Rekordeinnahmen an den Spieltagen erzielen (+17 Prozent) und Top-Werte in Sachen Ticket-Verkäufe verzeichnen. Zudem wurden die kommerziellen Einnahmen dank des Sponsorings von Snapdragon um zehn Prozent gesteigert.

„Gibt erhebliches Potenzial“

CEO Omar Berrada sprach in einer offiziellen Stellungnahme davon, hart daran zu arbeiten, den Klub in allen Bereichen zu verbessern. Mit einem „Struktur- und Führungswandel“ möchte sich der Klub nun für „sportliche und wirtschaftliche Ziele“ rüsten.

Berrada kündigte für die Zukunft positivere Zahlen an: „Wenn wir beginnen, die Vorteile unseres Kostensenkungsprogramms zu erkennen, gibt es ein erhebliches Potenzial für verbesserte Finanzergebnisse, was wiederum unsere oberste Priorität unterstützen wird: den Erfolg in diesem Bereich.“

Laut dem englischen Journalisten Ben Jacobs plant Manchester United für das Geschäftsjahr 2026 mit einem Umsatz von knapp über 700 Millionen Euro.

Die fehlenden Einnahmen aus dem internationalen Geschäft könnten durch den von Sir Jim Ratcliffe umgesetzten Plan der Kürzungen aufgefangen werden. Mehr als 400 Mitarbeiter verloren in diesem Zuge ihren Jobs. Die laufenden Betriebskosten konnten reduziert werden.

Amorim weiter auf der Suche nach dem Erfolg

Es droht allerdings schon wieder Ungemach. Coach Ruben Amorim gelingt es nicht, das United-Team in die Erfolgsspur zu befördern. United belegt in der Tabelle mit vier Punkten aus vier Spielen nur den 14. Platz.

Dabei wurde der Kader im Sommer erneut nachgebessert und ein Transfer-Minus von 110,9 Millionen Euro geschrieben. In den Jahren zuvor sah das ganz ähnlich aus. Sowohl 2024 (-129,1 Millionen Euro) als auch 2023 (-146,9) und 2022 (-219,5) gab es rote Zahlen im dreistelligen Millionen-Bereich.

Sportlich konnte dies nicht zur Verbesserung beitragen, erklärt aber die jährlichen finanziellen Verluste. Würde man Amorim nun auch noch beurlauben, wäre laut Daily Mail eine Abfindung von knapp 14 Millionen Euro fällig. Höchste Zeit also, dass der Portugiese der teuren Truppe endlich Beine verleiht.