Das Drama um den Kollaps von Edoardo Bove bewegt die Fußball-Welt - und trifft ausgerechnet den Klub, der erst vor sechs Jahren von einer tödlichen Herz-Tragödie erschüttert worden war.
Drama weckt böse Erinnerungen

Der Zusammenbruch und der angebliche Herzstillstand des jungen Flügelspielers vom AC Florenz im Serie-A-Duell mit Inter Mailand weckt in Florenz böse Erinnerungen an das Schicksal von Davide Astori: Am 4. März 2018 war der damalige Fiorentina-Kapitän tot aufgefunden worden. Er starb mit nur 31 Jahren an Herzproblemen.
„Warum immer Fiorentina? Erst Davide Astori, dann das“, brachte am Sonntag ein Fan aus dem Kurznachrichtendienst X die Gefühle vieler auf den Punkt.
Tod von Davide Astori erschütterte Florenz 2018
Der 14-malige Nationalspieler Astori, Vater von zwei Töchtern, befand sich damals mit seinen Teamkollegen in einem Hotel in Udine, um sich auf ein Ligaspiel bei Udinese Calcio vorzubereiten. Die Liga sagte an dem Wochenende alle Spiele ab.
Untersuchungen ergaben, dass Astori an einer Bradykardie, einer extremen Verlangsamung des Herzschlages, starb. Ein italienischer Arzt wurde 2021 wegen Astoris Tod zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte Astori Spieltauglichkeit ohne Einschränkungen attestiert.
Die Erinnerung in Astori wird speziell in Florenz wachgehalten: Der Klub entschied sich, seine Nummer 13 nicht mehr zu vergeben und benannte sein Sportzentrum in Centro Sportivo Davide Astori um. Italiens Nationalmannschaft widmete Astori den EM-Titel 2021. Bei besagter EM machte auch das Drama um Christian Eriksen die mit Herzproblemen im Fußball verbundenen Gefahren bewusst.
Nicht der einzige Herz-Tod im Fußball
Im Fußball hatte es mehr als einmal auch plötzliche Todesfälle von aktiven Profis gegeben. Zu den bekanntesten zählte der Kameruner Nationalspieler Marc-Vivien Foe (28), der im Juni 2003 beim Confed Cup im Halbfinale gegen Kolumbien zusammenbrach und später verstarb.
Im Februar 1993 war der Rumäne Michael Klein während eines Lauftrainings mit dem Team von Bayer Uerdingen an Herzversagen verstorben. Im April 1998 erlitt Zweitliga-Profi Axel Jüptner von Carl Zeiss Jena einen Herzinfarkt und verstarb ebenfalls. Ursache war eine bis dahin unentdeckte Entzündung des Herzmuskels.
Für große Schlagzeilen internationale sorgten auch der Tod des ungarischen Nationalspielers Miklos Feher, der bei der Erstligapartie zwischen Vitoria Guimaraes gegen seinen Klub Benfica Lissabon zusammengebrochen war.
Der Spanier Antonio Puerta erlitt im August 2007 in der Begegnung seines Arbeitgebers, FC Sevilla, mit dem FC Getafe einen Kollaps. Nach mehrmaligem Herzstillstand und Organversagen starb er drei Tage später im Krankenhaus.