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Nächster United-Flop startet durch: "Er wirkt wie neugeboren"

Vom United-Flop zur „Waffe“

Rasmus Höjlund galt bei Manchester United als Transferflop. In Neapel begeistert der Däne mit seinen Leistungen – und wirft damit neue Fragen bei seinem Ex-Klub auf.
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Rasmus Höjlund galt bei Manchester United als Transferflop. In Neapel begeistert der Däne mit seinen Leistungen – und wirft damit neue Fragen bei seinem Ex-Klub auf.

„So sieht eine großartige Entscheidung aus“: Mit diesen Worten kommentierte Rasmus Höjlund ein bei Instagram veröffentlichtes Bild, das ihn nach dem Triumph mit der SSC Neapel im italienischen Supercup mit dem Pokal zeigt. Tatsächlich hat sich der Wechsel des 22 Jahre alten Stürmers von Manchester United nach Napoli zuletzt als echter Glücksgriff erwiesen.

Nachdem der Däne in seinen ersten 14 Einsätzen für den italienischen Meister lediglich vier Tore erzielt hatte, avancierte er seit Anfang Dezember mehrfach zum Schlüsselspieler im Team von Trainer Antonio Conte. Gegen Juventus traf Höjlund doppelt, im Supercup-Halbfinale gegen Milan steuerte er ein Tor und eine Vorlage bei, und am vergangenen Sonntag schnürte er gegen Cremonese seinen dritten Doppelpack der Saison.

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Damit kommt der Mittelstürmer nun auf insgesamt sechs Ligatore – mehr als in der gesamten Vorsaison bei Manchester United (vier). Wegen dieser mageren Bilanz war Höjlund bei den Red Devils als teurer Transferflop abgestempelt worden, nachdem der Klub 2023 rund 78 Millionen Euro an Atalanta Bergamo überwiesen hatte.

Erster Titel: Höjlund startet in Neapel durch

Vor diesem Hintergrund wurden Höjlunds Worte nach dem Titelgewinn mit Neapel am vergangenen Montag von der englischen Presse als Seitenhieb auf seinen Ex-Klub interpretiert. In Italien, wo er bereits in der Saison 2022/23 für Bergamo überzeugt hatte, scheint der ausgeliehene Angreifer jedenfalls wieder aufzublühen.

Sein jüngster Doppelpack gegen Cremonese brachte Höjlund einmal mehr die Auszeichnung als Spieler des Spiels ein. „Weihnachten ist dieses Jahr spät gekommen“, schrieb er zu einem Foto, auf dem er strahlend die Trophäe in den Händen hält.

Die italienische Presse überschlägt sich mit Lob für den Dänen, der vor allem seit einer taktischen Umstellung Contes kaum zu stoppen ist. Die Gazzetta dello Sport titelte: „Höjlund ist die tödliche Waffe von Napoli. Und noch nie war er so entscheidend.“

Der Stürmer habe gefunden, was er brauche: „Die Liebe der Stadt, die Herzlichkeit in der Umkleidekabine und einen Trainer, der ihm Vertrauen geschenkt und die besten Voraussetzungen geschaffen hat, um sein enormes Potenzial voll auszuschöpfen.“

Höjlund begeistert Presse: „Napoli kann weiter träumen“

Eine Verletzung hatte Höjlund zwischen Oktober und November zwischenzeitlich gebremst, doch nun ist er in Topform. „Jetzt scheint er keine Grenzen zu kennen. Und Napoli kann weiter träumen“, schrieb die Zeitung weiter.

Auch Fantacalcio.it lobte: „Der Doppelpack gegen Cremonese ist das i-Tüpfelchen auf zwei Monate, in denen er sein Bestes gezeigt hat. In Contes 3-4-2-1-System wirkt Höjlund wie neugeboren.“

Conte selbst sieht seinen Schützling ebenfalls auf dem richtigen Weg: „Höjlund kann sich noch stark verbessern“, meinte der Fußballlehrer bei DAZN Italia. „Seit er zu uns gekommen ist, hat er sich zu einem dominanten Spieler in dieser Rolle entwickelt, weil er langsam versteht, welche Positionen er einnehmen muss, wie er den Ball verteidigt und wann er nach vorne gehen oder sich zurückziehen muss.“

Gibt es ein Luxusproblem für Conte?

Während Höjlund derzeit die klare Nummer eins in Napolis Sturmzentrum ist, zeichnet sich ein mögliches Luxusproblem ab: Romelu Lukaku, im vergangenen Jahr noch Schlüsselspieler beim Meistertitel, stand nach seiner schweren Oberschenkelverletzung zuletzt beim Supercup erstmals wieder im Napoli-Kader. Im neuen Jahr könnte der Belgier zeitnah sein Comeback auf dem Platz feiern.

In Italien wird daher bereits diskutiert, welche Auswirkungen Lukakus Rückkehr auf Höjlunds Rolle haben könnte. Conte bevorzugt zwar grundsätzlich ein System mit nur einer Sturmspitze, würde aber dann über zwei hochklassige Optionen verfügen, weshalb es auch möglich scheint, dass beide gelegentlich zusammen auflaufen werden.

Die Gazzetta dello Sport sieht sogar große Ähnlichkeiten zwischen den beiden Stürmern: „Höljund wird immer mehr zu einem ‚Lukaku’. Rasmus sprintet in die Tiefe, steckt Stöße ein, ohne zu fallen, und wirkt wie ein Superheld, den man unmöglich decken kann.“

Zweiter United-Flop überzeugt bei Napoli

Höjlund ist dabei nicht der erste Spieler, der unter Conte zu alter Stärke findet – und nicht der erste Ex-United-Profi: Scott McTominay, der bei den Engländern als Sinnbild der Krise galt, wechselte 2024 für rund 30 Millionen Euro nach Neapel und war dann ein wichtiger Faktor beim Titelgewinn in der letzten Saison.

„Erst McTominay, jetzt Höljund: United verkauft, und Napoli bedankt sich“, kommentierte die Gazzetta dello Sport süffisant. „Wo liegt der Fehler? Man sollte Manchester United, das Höljund unbedingt loswerden wollte, mit Fragen überschütten.“

Manchester United hatte kurz vor Höljunds Abgang Mittelstürmer Benjamin Sesko von RB Leipzig für bis zu 85 Millionen Euro Ablöse verpflichtet. Doch der slowenische Nationalspieler erlitt ein ähnliches Schicksal wie viele seiner Vorgänger im Sturm der Red Devils.

In bislang 14 Einsätzen erzielte Sesko, der auch mit Verletzungen kämpfte, nur zwei Treffer. Die Frage, ob United mit der Abgabe Höjlunds die richtige Entscheidung getroffen hat, stellt sich daher mehr denn je.

Höljund-Zukunft bei United scheint unwahrscheinlich

Während Manchester weiter mit Leistungsschwankungen zu kämpfen hat, bleibt Neapel dank der Tore von Höjlund voll im Titelrennen der Serie A. Für den Dänen könnte es sogar über die laufende Saison hinaus in Italien weitergehen: Die SSC sicherte sich im Zuge des Leihdeals eine Kaufoption, die bei 44 Millionen Euro liegen soll – knapp die Hälfte dessen, was United einst zahlte.

Diese Option dürfte sich laut Medienberichten sogar in eine Kaufpflicht verwandeln, sollte Neapel die Champions League erreichen. Nach Höjlunds jüngsten Toren erscheint dieses Szenario derzeit äußerst realistisch.

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