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Rumble in the Jungle: Wie Muhammad Ali den Mythos George Foreman zerstörte

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Rumble in the Jungle: Wie Muhammad Ali den Mythos George Foreman zerstörte

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So lief der “Rumble in the Jungle“

Als „Rumble in the Jungle“ geht der Kampf Muhammad Ali gegen George Foreman in die Geschichte ein. Die Schlacht von Kinshasa war auch ein Politikum.
Am 30. Oktober 1974 ging der Kampf zwischen Muhammad Ali und George Foreman als Rumble in the Jungle in die Geschichte ein. Für viele Experten der beste Box-Kampf aller Zeiten.
SPORT1
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von SPORT1

Der Tag in Kinshasa war noch nicht angebrochen, das Thermometer zeigte aber schon über 30 Grad Hitze an, dazu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit.

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Die 100.000 am Ring grölten "Ali, boma ye" (Ali, töte ihn) - und Muhammad Ali schlug und schlug und schlug. Und tatsächlich begann George Foreman, dieser scheinbar unbesiegbare, überhebliche, selbstgefällige Meister aller Klassen erst zu wanken - und dann fiel er.

Ali ließ Foreman am Leben, aber er tötete in Runde 8 den Mythos vom unschlagbaren Champion und machte sich selbst endgültig unsterblich.

„Rumble in the Jungle“ als Sensationsfight

Kurz vor Ende der achten Runde in jenem Kampf am 30. Oktober 1974, der als "Rumble in the Jungle" in die Geschichte einging, zerschellte der bis dahin in 40 Kämpfen ungeschlagene Foreman am damals immerhin schon 32-jährigen Ali.

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Groß und breit stand Ali über seinem Rivalen, den Ringrichter Zach Clayton ohne große Hast auszählte. Dann tänzelte der Sieger scheinbar schwerelos in seine Ecke und ließ sich für die wohl größte Box-Sensation überhaupt feiern.

Dabei war der "Rumble in the Jungle" ja so viel mehr als nur ein Faustkampf. Ali gegen Foreman, mitten in Afrika, Promoter Don King hatte beiden Boxern die damals unwirkliche Gage von je fünf Millionen US-Dollar garantiert, finanziert von Mobutu Sese Seko, dem Diktator des damaligen Zaire (heute Demokratische Republik Kongo).

Mobutu Sese Seko schmückte sich als Diktator von Zaire mit dem "Rumble in the Jungle"
Mobutu Sese Seko schmückte sich als Diktator von Zaire mit dem "Rumble in the Jungle"

Auch wegen dieser besonderen Umstände ist der Kampf als Jahrhundertereignis von immenser kultureller Bedeutung in Erinnerung geblieben, verewigt in Songs (Johnny Wakelin - "In Zaire", The Fugees - "Rumble in the Jungle") und Filmen wie der 1997 mit einem Oscar gekrönten Doku "When we were Kings".

Muhammad Ali war Außenseiter gegen George Foreman

Während Foreman unbesiegt in den Kampf gegangen war, war Ali nach dem verlorenen "Fight of the Century" gegen Joe Frazier 1971 - den "Big George" dann zwei Jahre später entthront hatte - nicht mehr makellos, 1973 gab es eine weitere Pleite gegen Ken Norton, Alis Zenit schien überschritten. Obwohl Ali den ersten Revanchekampf gegen Frazier gewann, erwarteten viele Beobachter gegen Foreman die endgültige Entzauberung.

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Don King (l.) und George Foreman (vorn rechts) beim Wiegen vor dem Kampf in Zaire
Don King (l.) und George Foreman (vorn rechts) beim Wiegen vor dem Kampf in Zaire

Die Spannung vor dem heiß erwarteten Showdown stieg noch mehr durch eine fünfwöchige Verschiebung, nachdem Foreman im Training einen tiefen Cut am Auge erlitten hatte. Der Gong ertönte dann am 30. Oktober 1974 um drei Uhr morgens Ortszeit, Prime Time am 29. Oktober in den USA.

Ali zischt Foreman an: "Hast du nicht mehr drauf?"

Was dann im Ring passierte, hatte so niemand erwartet, am allerwenigsten Foreman. Er drosch auf Ali ein, doch der ließ sich weit nach hinten in die Seile fallen, die sein legendärer Trainer Angelo Dundee sehr viel weicher als üblich hatte spannen lassen.

Alis Kopf war dadurch fast immer außerhalb von Foremans Reichweite, die Schläge gegen den Körper federte er mit seinen Unterarmen ab.

"Rope a dope" nannte sich dieser Seiltanz - so effektiv wie das berühmte "Float like a butterfly, sting like a bee" des jungen Ali.

"Hast du nicht mehr drauf, George, ist das alles?", zischte Ali. Ab der sechsten Runde wurde Foreman müde, er hatte sich total verausgabt - und Ali federte immer noch in den Ringseilen vor und zurück: "Hau doch endlich zu, Püppi. Du bist kein Champion!"

Er schlägt und schlägt und schlägt: Er schlägt auch dann noch weiter, als sein Gegner schon orientierungslos durch den Ring taumelt. Er schlägt, als gehe es um Leben und Tod - und das ist es ja auch, was die schwitzende, brodelnde Menge im Höllenloch von Kinshasa will und skandiert: "Ali boma ye" - Töte ihn! Töte George Foreman, diesen überheblichen, selbstgefälligen Meister aller Klassen
Ali lässt Foreman am Leben, aber er tötet den Mythos vom unschlagbaren Champion und macht sich selbst endgültig unsterblich. Kurz vor Ende der achten Runde in jenem Kampf, der vor 40 Jahren als "Rumble in the Jungle" in die Geschichte eingeht, zerschellt der bis dahin in 40 Kämpfen ungeschlagene George Foreman im Schlaghagel des damals immerhin schon 32-jährigen Ali. SPORT1 blickt zurück auf den 30. Oktober 1974
Vor 45 Jahren kam es in Kinshasa zum legendären Rumble in the Jungle
Foreman KO'd By Ali In 'Rumble In The Jungle'
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Rumble in the Jungle: Ali versus Foreman

Und dann, 22 Sekunden vor dem Ende der achten Runde, schlug Ali zu. Mit ein paar schnellen Rechten löste er sich aus den Seilen, er ließ zwei präzise Links-Rechts-Kombinationen folgen und traf insgesamt neunmal Foremans Kopf. Wie in Zeitlupe ging der Unzerstörbare zu Boden, hoch kam er aus eigener Kraft nicht mehr.

Foreman zerbrach an der Niederlage

Ali war wieder Champion, blieb es auch wieder jahrelang, unter anderem sollte noch der ähnlich legendäre "Thrilla in Manila" gegen Frazier 1975 folgen, ehe Leon Spinks die Ära des 2016 verstorbenen Ali 1978 endgültig beendete.

Foreman wiederum erholte sich sportlich nie von der Niederlage gegen Ali, 1977 warf er hin, nachdem er eine weitere bittere Niederlage gegen Jimmy Young erlitt.

Erst 1994 folgte nach mehreren Comebacks die so späte wie überraschende Rückkehr auf den Weltmeister-Thron gegen Michael Moorer, die dann durch den Skandalkampf gegen Axel Schulz geschmälert wurde.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)