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Leichtathletik: Wann fällt endlich die Schallmauer, Herr Kranz?

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Leichtathletik: Wann fällt endlich die Schallmauer, Herr Kranz?

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Wann fällt endlich die Schallmauer?

Nachdem er 2021 die Spiele in Tokio wegen einer Verletzung verpasste, will sich Kevin Kranz endlich seinen Olympiatraum erfüllen. Bei SPORT1 spricht der 25-Jährige auch über seine Ambitionen mit der Staffel - und den Traum von einer Zeit unter 10 Sekunden.
Kevin Kranz konnte in Leipzig seinen dritten Titel gewinnen
Kevin Kranz konnte in Leipzig seinen dritten Titel gewinnen
© IMAGO/Beautiful Sports
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Kevin Kranz ist einer der schnellsten Sprinter, die Deutschland momentan hat. Neben dem deutschen Hallenrekord über (60 Meter 6,52 Sekunden, zeitgleich mit Julian Reus), trug der Athlet des Sprintteams Wetzlar auch zum deutschen Rekord mit der 4x100-Meter-Staffel (37,97 Sekunden) bei.

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Zuletzt düpierte der 25-Jährige bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig die Konkurrenz und sicherte sich den Titel über die 60 Meter.

Im SPORT1-Interview spricht Kranz, der die Hallen-WM am vergangenen Wochenende ausließ, über seine Ziele im Sommer, die Chancen der DLV-Staffel bei den Olympischen Spielen und seine bitterste Zeit vor drei Jahren.

Kevin Kranz (l.) ließ Aleksandar Askovic bei der Hallen-DM in Leipzig hinter sich
Kevin Kranz (l.) ließ Aleksandar Askovic bei der Hallen-DM in Leipzig hinter sich

SPORT1: Herr Kranz, Sie sind in Leipzig zum dritten Mal Deutscher Meister über die 60 Meter geworden. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?

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Kevin Kranz: Es freut mich sehr wieder zurück zu sein und zeigen zu können, was ich draufhabe. Leider konnte ich die Zeit, die ich laufen wollte, nicht umsetzen. Es ist aber trotzdem eine super Voraussetzung für die Freiluftsaison.

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SPORT1: Wie planen Sie die restliche Hallensaison? Oder richten Sie den Blick schon auf den Sommer?

Kranz: Die Hallensaison ist für mich nach den deutschen Meisterschaften beendet worden. Ich starte dann schon mit der Vorbereitung für den Sommer, da es eine Saison mit vielen Höhepunkten wird.

„Endlich funktioniert mein Körper wieder“

SPORT1: In Ihrer Karriere hatten Sie schon einige Male mit Krankheiten und Verletzungen zu tun. Haben Sie mittlerweile wieder völliges Vertrauen in Ihren Körper?

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Kranz: Ich habe endlich wieder das Gefühl, dass mein Körper wieder funktioniert wie vor der großen Verletzung. Das freut mich sehr, da ich mich voll auf das Training konzentrieren kann und nicht darum, dass alles richtig funktioniert. Mein Verein, das Sprintteam Wetzlar, hat mich auf dem Weg zurück so gut unterstützt, wie es möglich war. Dafür bin ich sehr dankbar.

SPORT1: Mit 10,00 Sekunden liegt die direkte Olympianorm über 100 Meter eine Hundertstel Sekunde unter dem Deutschen Rekord – und 18 Hundertstel unter Ihrer Bestzeit. Ist diese Zeit unerreichbar für Sie? Und wie realistisch wäre die Olympia-Quali, über die Weltrangliste zu erreichen?

Kevin Kranz bei der WM 2023 in Budapest
Kevin Kranz bei der WM 2023 in Budapest

Kranz: Ich denke, dass die Zeit in Zukunft erreichbar ist, aber noch nicht in dieser Saison. Realistisch ist es aber, die Quali über die Punkte zu erreichen - aber dafür muss ich natürlich noch gute Zeiten laufen und hochrangige Wettkämpfe bestreiten.

SPORT1: Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland viele 100-Meter-Läufer, die auf einem ähnlichen Niveau wie Sie unterwegs sind. Für eine Staffel eigentlich gute Voraussetzungen, oder?

Kranz: Ja, das ist super für die Staffel, wir sind auf jeden Fall auch international konkurrenzfähig. Anfang Mai fahren wir zur Staffel-WM auf die Bahamas und wollen uns dort direkt für Olympia qualifizieren. Zudem peilen wir bei der EM in Rom eine Medaille an.

Hartmann „unverzichtbar für eine gute Staffel“

SPORT1: Bei den letzten Großveranstaltungen hat die deutsche Sprintstaffel der Männer leider gepatzt – mit Joshua Hartmann als tragische Figur. Er erwies sich dabei als Bruder Leichtfuß, oder täuscht der Eindruck?

Kranz: Da täuscht der Eindruck, in München war es einfach unglaublich laut und schwer, den Überblick zu behalten. In Budapest war es eine Kombination aus kleinen Fehlern, die dazu geführt hat, dass das Staffelholz nicht übergeben wurde. Joshua ist ein guter Staffelläufer und unverzichtbar für eine gute Staffel.

SPORT1: Glauben Sie, dass in diesem Jahr ein deutscher Läufer – sei es Sie oder ein anderer – zum ersten Mal eine 9 vor dem Komma stehen haben wird?

Joshua Hartmann patzte in Budapest beim Wechsel des Staffelstabes
Joshua Hartmann patzte in Budapest beim Wechsel des Staffelstabes

Kranz: Man weiß es natürlich nie, aber ich denke, dass es dieses Jahr noch nicht so weit ist.

Tokio 2021? „Das war sehr bitter“

SPORT1: Sie haben 2021 Olympia in Tokio wegen einer Verletzung verpasst. Wie bitter war das damals für Sie?

Kranz: Das war sehr bitter. Ich kam aus der Hallensaison mit deutschem Rekord und war super drauf, dann habe ich mich leider im Staffeltraining verletzt. Danach musste ich erstmal eine Zeit lang Reha machen. Es ist natürlich sehr ärgerlich, wenn man eigentlich schon so gut wie qualifiziert ist und dann leider verletzungsbedingt verzichten muss.