Was wurde aus der deutschen Hammerwurf-Sensation?
Die Hammerwurf-Sensation und ihre Folgen
Bei dem Meeting in Phoenix (Arizona) übertraf die damals 17-Jährige die alte Bestmarke der Ungarin Reka Gyuratz um über zwei Meter, ihren eigenen Rekord verbesserte sie gar um 6,17 Meter.
Dieser Rekord vor genau einem Jahr sollte nur den Grundstein für eine ebenso starke Saison 2025 legen.
Kienast holt EM-Gold
Im August feierte die mittlerweile 18-Jährige den wohl größten Erfolg ihrer Karriere. Im finnischen Tampere krönte sie sich mit dem letzten Wurf auf 67,93 Meter zur U20-Europameisterin.
„Das ist unglaublich, ich habe es noch gar nicht realisiert“, wurde die Athletin des SCC Berlin nach ihrem Triumph auf der Seite des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zitiert.
Dabei sah es bis zum letzten Versuch nicht gut aus, Kienast lag nur auf Rang vier. „Ich war nach dem fünften Versuch gar nicht auf den Medaillenrängen. Dann wusste ich, dass ich noch eine Chance habe und sonst weg bin vom Fenster“, sagte sie. Diese Chance nutzte sie eindrucksvoll und schnappte sich den Titel.
Kienast sorgt für weiteren Rekord
Schon im März hatte sie für Aufsehen gesorgt, als sie die Kugel, mittlerweile vier Kilogramm schwer, in ihrem ersten Wettbewerb im Erwachsenenbereich auf 68,54 Meter schleuderte - und damit einen neuen deutschen U20-Rekord aufstellte.
Die alte Bestmarke von Bianca Achilles, aufgestellt am 25. September 1999, überbot sie bei dem Meeting in Kamloops, British Columbia (Kanada) um 14 Zentimeter.
Im Jahr zuvor hatte Kienast bei der U18-EM in Banska Bystrica die Bronzemedaille gewonnen. Der damaligen Siegerin Clara Hegemann entriss sie später auch den deutschen U-18-Rekord.
Kienast profitiert von besonderer Begabung
Kienast profitiert von einer seltenen Gabe, wie sie im September 2024 bei SPORT1 verriet: „Ich nehme die Bewegungen während der Drehung langsamer wahr, als sie tatsächlich passieren.“
Kienast hatte sich noch vor ihren Rekorden von Deutschland nach Kanada aufgemacht, um bei Meister-Coach Dylan Armstrong zu trainieren. Im Trainingszentrum in Kamloops traf sie unter anderem auch Olympiasieger Ethan Katzberg.
Auch für 2026 hat sie schon große Pläne. „Nächstes Jahr steht die U20-WM in Oregon an“, sagte sie dem ZDF. „Und was ich noch mit dem deutschen Team besprechen muss: Ich würde sehr gerne bei der Erwachsenen-EM in Birmingham starten, auch wenn die nur zwei Tage danach beginnt.“
Es kann also gut sein, dass Kienast im kommenden Jahr erstmals auch bei den Arrivierten von sich reden macht.