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ARD-Leichtathletik-Experte Busemann: "Das war ein seltsames Interview, muss man sagen"

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ARD-Leichtathletik-Experte Busemann: "Das war ein seltsames Interview, muss man sagen"

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Busemann: „Seltsames Interview“

Joshua Hartmann wird bei der Leichtathletik-WM auch bei der Staffel zum tragischen Helden. ARD-Experte Frank Busemann verdeutlicht, dass er nicht alleinschuldig war - wundert sich aber über das anschließende Interview.
Frank Busemann begleitet die Leichtathletik-WM als Experte bei der ARD
Frank Busemann begleitet die Leichtathletik-WM als Experte bei der ARD
© IMAGO/Chai v.d. Laage
. SID
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von SID

Die deutschen Männer sind raus, die Frauen um Gina Lückenkemper haben nur aufgrund eines erfolgreichen Protests die Finals nicht auch verpasst: Es war ein dramatischer Tag für die 4x-100-Meter-Staffeln in Budapest - nach dem einiges aufzuarbeiten war.

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Bei den Frauen lief ein Wechsel von Lückenkemper zu Europameister-Kollegin Rebekka Haase nicht optimal, bei den Männer wurde einmal mehr Topläufer Joshua Hartmann zum tragischen Helden, als er den von Lucas Ansah-Peprah übergebenen Stab nicht zu fassen bekam und fallen ließ.

Es war einmal mehr ein bitterer Abend für Hartmann, der bereits über die 200 Meter enttäuscht hatte und auch im vergangenen Jahr bei der Heim-EM in München an einem verhängnisvollen Wechselfehler beteiligt war. Der 24-Jährige übte hinterher Selbstkritik: „Ich habe den Fehler gemacht und bin viel zu spät losgelaufen. Ich werde allein die Verantwortung tragen. Ja... Das passiert.“

Bei ARD-Experte Frank Busemann hinterließ Hartmann allerdings auch bei diesem Auftritt einen ungünstigen Eindruck.

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Busemann über tragischen Held Hartmann: „Wie abgelesen“

„Das war ein seltsames Interview, muss man sagen, wie vorbereitet und abgelesen“, urteilte die Zehnkampf-Legende am Samstagmorgen bei der TV-Übertragung.

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Busemanns Erklärung für den Fauxpas, den er auch Ansah-Peprah anlastet: „Er läuft ihn etwas dicht von hinten an, er hätte versetzt laufen müssen. Da spielen viele Kleinigkeiten zusammen“, befand der Silber-Gewinner von Olympia 1996 in Atlanta.

Bei der hohen Geschwindigkeit und in der hohen Drucksituation komme dann eins zum anderen, so der 48 Jahre alte Busemann: „Da wirst du natürlich nervös. Du hast einen bestimmten Ablauf, auf einmal ist die Hand nicht da, wo sie sonst ist, du fängst an zu rudern. Und wenn du nervös bist, handelst du anders.“

Joshua Hartmann (r.) ließ nach der Übergabe von Lucas Ansah-Peprah den Stab fallen
Joshua Hartmann (r.) ließ nach der Übergabe von Lucas Ansah-Peprah den Stab fallen

„Der Säbelzahntiger lauert“

Auch bei seiner Analyse des hakeligen Wechsels von Lückenkemper auf Haase machte Busemann das Grundproblem anschaulich.

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„Training und irgendwie auf irgendwelchen Galas laufen, das ist halt nochmal anders als bei Weltmeisterschaften, wenn es um dein Leben geht“, führte er aus: „Da muss alles auf den Zentimeter passen. Wenn du ein bisschen zu spät losläufst, um Sicherheit einzubauen, rennt die hintendrauf. Zu früh isse weg. Aber ja: Gerade bei den beiden Etablierten hätte man denken können: Passt schon.“

Auf den Einwand von Moderator Claus Lufen, dass „um dein Leben“ natürlich nur im übertragenden Sinne gemeint war, ergänzte Busemann noch auf gewohnt launige Art: „Naja, als Leistungssportler ist man sich doch nicht immer sicher, ob nicht der Säbelzahntiger hinter einem lauert - wenn man sich ansieht, was manche hier auspacken.“

Hartmann konnte seinem persönlichen Säbelzahntiger einmal mehr nicht entkommen.