Der Stabhochsprung-Krimi der Frauen zog am Mittwochabend die Leichtathletik-Fans in seinen Bann.
Leichtathletik-WM: "Ich saß nur mit offenem Mund vor dem Fernseher"
Leichtathletik-WM: "Ich saß nur mit offenem Mund vor dem Fernseher"
„Saß mit offenem Mund vorm TV“
© IMAGO/Pro Sports Images
Nachdem sowohl Nina Kennedy (Australien) als auch Katie Moon (USA) in einem packenden Wettkampf 4,90 Meter - gleichzeitig Jahresweltbestleistung - im dritten Versuch übersprungen hatten, scheiterten beide dreimal an 4,95 Meter.
Gemäß der Regeln können dann beide Athletinnen ein Stechen um den Sieg austragen oder sich auf einen Doppelsieg einigen - was sie auch taten.
Leichtathletik-WM 2023 auf SPORT1
Damit begaben sie sich auf die Spuren der Hochspringer Gianmarco Tamberi (Italien) und Mutaz Essa Barshim (Katar), die sich bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold geteilt hatten.
Dritte wurde die finnische Europameisterin Wilma Muro mit übersprungenen 4,80 Meter. Anjuli Knäsche schied als einige DLV-Athletin in der Qualifikation aus.
Vogel: Zwei Goldmedaillen „absolut fair“
Eine, die zu Hause gebannt vor dem Fernseher saß, ist Sarah Vogel. Die U20-Europameisterin von 2021, die sich nach einer langwierigen Verletzung zuletzt wieder an ihre alte Form herantastete, „saß nur mit offenem Mund vor dem Fernseher“, wie sie SPORT1 erzählte.
Den Doppelsieg findet die 21-Jährige, die als ZDF-„Losfee“ bei der ersten Runde im DFB-Pokal fungierte, „absolut fair. Wenn zwei Frauen gleich gut springen, dann können sie auch beide gewinnen. Das haben die beiden Hochspringer in Tokio vor zwei Jahren ja vorgemacht.“
Vogel, die im Juni bei der Team-EM in Polen ihre Bestleistung auf 4,40 Meter schraubte, verweist auf das deutlich gestiegene Niveau im Stabhochsprung der Frauen.
Vogel beeindruckt von der WM-Konkurrenz
„Diese WM hat gezeigt, dass der Frauen-Stabhochsprung in den letzten Jahren sowohl in Breite (zwölf Frauen über 4.65 Meter in der Quali) als auch in der Spitze enorm an Niveau gewonnen hat“, analysierte Vogel.
Dabei habe man Nina Kennedy „als Außenstehender vermutlich weniger auf der Rechnung, sie springt aber schon seit einiger Zeit extrem gut, da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Höhen und Erfolge kommen.“
Dass auch Katie Moon die Goldmedaille gewann, habe sie ebenfalls nicht überrascht. „Sie dominiert die Disziplin in den letzten Jahren und ist aktuell einfach kaum zu schlagen.“
Übrigens tippte Vogel die Entscheidung (fast) genau richtig, wie sie zum Schluss noch verriet: „Ich hatte Moon vor Kennedy und Muro getippt.“