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Formel 1, Imola: Vettel schwach - Aston Martin ein "Kollateralschaden"

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Formel 1, Imola: Vettel schwach - Aston Martin ein "Kollateralschaden"

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Vettel-Team ein "Kollateralschaden"

Sebastian Vettel startet beim Imola-Grand-Prix erneut nur aus dem hinteren Mittelfeld. Der Zoff um sein Team Aston Martin spitzt sich derweil weiter zu.
In der Formel 1 hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Lewis Hamilton nicht mehr mit seinem Ersatzmann George Russell redet.
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Ralf Bach
Ralf Bach

Sebastian Vettel kommt aus der Abwärtsspirale einfach nicht heraus.

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Im Qualifying zum Großen Preis der Emilia Romagna in Imola reicht es für den Aston Martin-Star nur zu einem 13. Platz. Das Problem: Sein junger Teamkollege Lance Stroll war erneut 0,25 Sekunden schneller und schaffte es sogar in den dritten Qualifying-Abschnitt. Morgen startet der Junior-Teamchef von Platz zehn (Formel 1 in Imola: Rennen am So. ab 15 Uhr im SPORT1-Liveticker).

Vettel übt sich derweil in der Suche nach Erklärungen. "Es war besser als letztes Mal, aber mir fehlt noch das letzte Vertrauen, damit ich das Auto ein bisschen besser laufen lasse. Meine Runde war nicht ganz ideal. Den ersten Reifensatz hatte ich im ersten Qualifying schon verbraucht und hatte dann nicht mehr genug Pace."

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Der Hesse baut nun auf den Großen Preis am Sonntag. "Unsere Race Pace sollte gut sein. Das Gefühl im Auto war schon besser und im Rennen habe ich mehr Zeit, Vertrauen ins Auto aufzubauen. Allerdings ist es schwer, hier zu überholen."

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Vettel inmitten der Schwierigkeiten

Allein: Vettels Dilemma wirkt wie eine Kopie seiner Horror-Saison 2020. War es da noch der Ferrari, der dem Deutschen das Leben mit seinem zickigen Heck schwer gemacht hat, ist es nun sein Aston Martin mit Namen Honey Ryder.

Das britische Traditionsteam leidet dabei wegen des geringen Anstellwinkels mehr als alle anderen Teams unter den Regeländerungen, die die Autos 2021 sicherer machen sollten. Und Vettel ist so wieder mittendrin in der großen Politik der Formel 1. (SERVICE: Fahrerwertung)

Denn Aston Martin wehrt sich nun gegen die Reglement-bedingte Beschneidung des Unterbodens. Die Behauptung, die im Raum steht und doch nicht verifizierbar ist: Vorgängerteam Racing Point habe den Regeländerungen 2020 nie zugestimmt. Teambesitzer Lawrence Stroll droht deshalb nach Informationen von SPORT1 sogar mit Klage.

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Marko kann Aston Martin nicht verstehen

Teamchef Otmar Szafnauer wünscht sich einen Weg zu finden, dass man "die Nachteile ein wenig ausgleichen darf". Heißt: Er will das Auto stärker umbauen, als laut Regelwerk eigentlich erlaubt. 

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Für die Gegner ist das "völlig unverständlich", sagt Red Bull-Berater Helmut Marko. "In den Jahren, in denen wir dominiert haben, gab es zwei, drei Regeländerungen pro Jahr. Und Racing Point hat den aktuellen Änderungen sehr wohl zugestimmt."

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz gegen Aston-Martin-Guru Lawrence Stroll – da zeichnet sich ein Duell der Milliardäre ab!

Unterboden-Regel das Problem

Marko rechnet indes nicht damit, dass die FIA oder Liberty Media einlenken: "Auf juristischem Weg und auch auf dem Gesprächsweg wird sich nichts ändern können. Sie haben halt einen zweiten Mercedes gebaut und müssen nun schauen, dass sie ähnliche Adaptionen vornehmen wie Mercedes. Da sieht man ja, dass auch ein flacher Anstellwinkel erfolgreich sein kann." (SERVICE: Rennkalender)

Was der Grazer meint: Racing Point hat 2020 den Weltmeister-Mercedes von 2019 kopiert – und befindet sich deshalb nun in Mercedes-Sippenhaft. Dort glauben Teamchef Toto Wolff und Weltmeister Lewis Hamilton, dass die neuen Unterboden-Regeln das dominierende Mercedes-Team bewusst einbremsen sollen.

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Wolff unterstützt Stroll

Entsprechend springt Wolff, der mit Lawrence Stroll eng befreundet ist, Aston Martin nun auch zur Seite: "Man kann sehr wohl hinterfragen, was die Absicht bei der Regeländerung war. Vielleicht waren wir (Mercedes, Anm.d.Red.) das Ziel und Aston Martin ist jetzt ein Kollateralschaden. Ich kann jedenfalls verstehen, dass so eine wichtige Marke nicht hinterherfahren will."

Sky-Experte Ralf Schumacher glaubt indes, das Vettel-Team dürfte sich mit dem Vorstoß zumindest bei Red Bull "eine blutige Nase holen. Sie kommen in dem Team einfach nicht zur Ruhe. Erst die Diskussionen um den kopierten Mercedes im letzten Jahr, nun das nächste Thema. Aber der Big Boss, Lawrence Stroll, ist es halt nicht gewohnt zu verlieren."

Die Diskussionen um Aston Martin werden an diesem Wochenende weitergehen. Mittendrin statt nur dabei: Sebastian Vettel, der sich wahrlich auf andere Probleme konzentrieren müsste.