Einen hatte Max Verstappen noch in petto - und sorgte damit auch beim neutralen Formel-1-Zuschauer für Begeisterung und Vorfreude zugleich.
Verstappens furioses Finale sorgt für Brisanz
Dank einer herausragenden Schlussrunde sicherte sich der Red-Bull-Pilot im Qualifying zum Großen Preis der USA in Austin/Texas (Formel 1: Großer Preis der USA, Rennen am Sonntag ab 21 Uhr im LIVETICKER) die Pole Position.
Der Führende in der WM-Gesamtwertung raste am Samstagabend in 1:32,910 Minuten zur Bestzeit und verdrängte in letzter Sekunde seinen ärgsten Verfolger Lewis Hamilton (1:33,119) im Mercedes von der Spitze. Gleichzeitig machte Verstappen damit eine spektakuläre erste Startreihe perfekt, in der die beiden WM-Rivalen vom Start weg im direkten Duell aufeinandertreffen.
Verstappen jubelt - Hamilton entschuldigt sich
Es war die zwölfte Pole in der Formel-1-Karriere des immer noch erst 24-jährigen Niederländers, der anschließend zufrieden in Richtung der begeisterten Fan-Massen winkte.
„Ich denke, das ist das, was sich die Leute erhofft haben“, meinte Verstappen mit Blick auf die besondere Konstellation in der Startaufstellung. Vor dem Rennen auf dem Circuit of the Americas trennen Verstappen (262,5 Punkte) in der Gesamtwertung nur sechs Zähler von Hamilton (256,5). (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Der Mercedes-Pilot entschuldigte sich via Funk beim Kommandostand: „Mehr war heute nicht drin, ich habe alles gegeben“, sagte Hamilton.
Pérez als Trumpf für Red Bull
Vor vielen seiner Landsleute auf den vollen Rängen fuhr Verstappens mexikanischer Teamkollege Sergio Pérez auf den dritten Platz vor dem zweiten Mercedes-Piloten Valtteri Bottas - und könnte damit zum zusätzlichen Trumpf für seinen Red-Bull-Kollegen werden.
Weil Bottas seinen insgesamt sechsten Verbrennungsmotor einsetzt, muss der Finne fünf Positionen weiter hinten losfahren, geht also lediglich von Startplatz 9 ins Rennen. Ein klarer Nachteil für Mercedes in Sachen Strategie, sowohl mit Blick auf die Einzel- als auch auf die Konstrukteurs-WM. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Anstelle von Bottas komplettiert Charles Leclerc im Ferrari die zweite Startreihe neben Pérez.
Vettel, Alonso und Russell strafversetzt
Sebastian Vettel im Aston Martin fuhr auf den 12. Platz, muss aber wegen eines Antriebswechsels im Rennen am Sonntag genauso vom Ende des Feldes starten wie Fernando Alonso im Alpine und George Russell im Williams. Vettel startet von Position 18, dahinter reihen sich Alonso (Startplatz 19) und Russell (20) ein. (STIMMEN - Vettel hadert: „War natürlich kein Höhepunkt“)
Mick Schumacher scheiterte im Haas bereits in Q1, geht dank der Strafversetzungen jedoch als 16. vor seinem Teamkollegen Nikita Mazepin ins Rennen, den er einmal mehr in die Schranken verwies.
Während Red Bull in allen drei Qualifying-Durchgängen durchgehend schnell unterwegs war, hatte Mercedes in Q1 noch Luft nach oben gelassen. Der wahre Speed der Silberpfeile zeigte sich erst später. Hamilton fuhr seine beste Runde kurz vor dem Ende der Zeitenjagd, wurde aber letztlich noch von Verstappen verdrängt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Verstappen vs. Hamilton: Duell mit Brisanz
Im Rennen dürfte es heiß hergehen zwischen den beiden WM-Rivalen, denn die Konstellation birgt eine besondere Brisanz: Erstmals seit dem denkwürdigen Zusammenstoß von Monza werden Hamilton und Verstappen auf der Strecke schon nach dem Start direkt aufeinandertreffen. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
In Russland (Verstappen) und der Türkei (Hamilton) waren die beiden Top-Piloten zuletzt wegen Motorenstrafen in der Startaufstellung zurückversetzt worden.
Einen Vorgeschmack auf ein möglicherweise hitziges Duell hatte es im zweiten Training am Freitag gegeben, als Verstappen dem Briten nach einem Rad-an-Rad-Duell in der ersten Kurve den Mittelfinger zeigte und ihn als „dummen Idioten“ beschimpfte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)