Der Formel-1-Pilot Yuki Tsunoda hat ein turbulentes Mexiko-Wochenende hinter sich - obwohl der junge Japaner beim Rennen selbst kaum mitwirken konnte.
Tsunoda-Zoff: „Kann er Großmutter erzählen“
Denn schon kurz nach dem Start war das Rennen des Piloten von AlphaTauri wieder beendet. Ein Crash, in den auch Mick Schumacher involviert war, kostete ihn früh jegliche Chance auf eine gute Leistung.
Eine Strafe gab es nicht, Schuld traf den Rookie auch keine. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Es war jedoch bereits die zweite verzwickte Situation, in die Tsunoda an diesem Renn-Wochenende verwickelt war. Und bei der ersten hatte es sehr wohl Schuldzuweisungen gegeben.
Red-Bull-Pilot Verstappen sauer auf Tsunoda
Zur Erinnerung: Tsunoda hatte Teamkollege Pierre Gasly in Q3 Windschatten gespendet und war anschließend von der Strecke gefahren, um Sergio Pérez im Red Bull vorbeizulassen.
Dieser war davon aber so irritiert, dass er selbst von der vorgegebenen Linie abkam und den Notausgang wählte - was wiederum Teamkollege Verstappen aus dem Konzept brachte.
Der Niederländer verspielte so seine Chancen auf die erste Startreihe. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Ansage an Marko: Mal schön ruhig bleiben
Bei Verstappen und Red Bull Racing war der Frust groß. Teamchef Christian Horner sprach sogar davon, dass Red Bull ‚tsunodat‘ wurde. Eine heftige Aussage, die er nach dem Sieg von Verstappen wieder zurückzog.
Motorsportchef Helmut Marko wurde nach der Quali sogar beim Schwesterteam Alpha Tauri vorstellig - der Rennstall gehört wie RB dem österreichischen Milliardär Dietrich Mateschitz.
„Helmut Marko ist sofort nach dem Qualifying zu mir gekommen“, berichtete AlphaTauri-Boss Franz Tost bei Sky: „Ich habe ihm gesagt, er soll mal schön ruhig bleiben und wir schauen uns das an.“
Seine Sicht der Dinge ist klar: „Wir hatten zu Yuki gesagt: ‚Pass auf, der Pérez kommt, der ist vier Sekunden hinter dir. Pass jetzt auf.‘ Und was hat Yuki gemacht? Er ist sofort neben die Strecke gefahren.“(DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)
Tost: „Kann er irgendeiner Großmutter erzählen“
Dass Pérez dem Japaner von der Strecke gefolgt ist, habe mit Tsunoda nichts zu tun.
„Hier überhaupt zu diskutieren, ist ja schon mal ein Witz. Das hat Helmut dann auch eingesehen. Da gibt es überhaupt nichts zu sagen. Von einer Dirty Air zu sprechen bei einem, der so langsam fährt: Das kann er irgendeiner Großmutter erzählen, aber uns nicht.“
Er stehe zu seinen Fehlern - hier habe jedoch kein Fehler vorgelegen. Auch Tsunoda hatte bei Twitter geschrieben, sich keiner Schuld bewusst zu sein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Das sieht inzwischen auch Marko so: „Der arme Tsunoda kann nix dafür.“ Er habe nur zu spät eine Warnung über die herannahenden Red Bulls erhalten: „Er ist dann eh komplett auf die Seite gefahren. Yuki hat nichts falsch gemacht.“
Tsunoda hilft Rennstall auf andere Weise
Übrigens: Weil sein Rennen schon so früh beendet war, setzte der F1-Neuling die aufgestaute Energie einfach anders ein - und half beim Abbau des AlphaTauri-Lagers an der Rennstrecke.
Tsunoda packte dabei tatkräftig mit an - für ihn war es wohl auch ein wenig Frustabbau nach einem turbulenten Rennwochenende.