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Formel 1: Mick Schumacher nach Bahrain-Quali unzufrieden - Haas lässt aufhorchen

Schumachers Karten völlig neu gemischt

Beim ersten F1-Qualifying des Jahres in Bahrain legt das neu sortierte Haas-Team einen Quantensprung hin. Teamchef Steiner erwartet von Fahrern und Auto noch mehr.
Am Sonntag startet die Formel1 in die neue Saison, Mick Schumacher geht dabei selbstbewusst mit seinem neuen Haas-Boliden an den Start.
Beim ersten F1-Qualifying des Jahres in Bahrain legt das neu sortierte Haas-Team einen Quantensprung hin. Teamchef Steiner erwartet von Fahrern und Auto noch mehr.

Natürlich stand nach dem ersten Qualifying des Jahres in Bahrain erst einmal die überraschende Ferrari-Pole im Mittelpunkt - doch die Sensation des Tages war zweifelsohne das Haas-Team um Kevin Magnussen und Mick Schumacher.

Die neue Stärke des Haas-Boliden führte zu kuriosen Auswüchsen: So schaffte Schumacher mit Rang 12 das beste Qualifying-Ergebnis seiner noch jungen Karriere. Doch statt sich zu freuen, war er danach etwas enttäuscht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

„Wir hatten ein Auto, was es auf alle Fälle ins Q3 hätte schaffen können - von daher ist es schade, dass mir das nicht gelungen ist. Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Tag“, haderte Schumacher bei Sky. (F1-Auftakt in Bahrain am So. ab 16 Uhr im LIVETICKER)

Denn das in der Vorsaison klar schwächste Team der Formel 1 hat offenbar tatsächlich geschafft, was es angekündigt hatte: Die Saison 2021 abschenken, um 2022 mit den Regeländerungen voll anzugreifen.

Endlich ein starker Gegner für Schumacher

Was wirklich in dem Auto drinsteckt, deutete Kevin Magnussen an, der auf Rang 7 raste und mit George Russell sogar einen Mercedes-Piloten hinter sich ließ! Dabei ist der Däne erst seit anderthalb Wochen zurück in der Formel 1.

Durch den Rauswurf von Nikita Mazepin hat Haas-Teamchef Günther Steiner endlich zwei Piloten, auf die er zählen kann - und wichtig für Schumacher: Er hat in seinem zweiten Jahr einen Gegner, an dem er sich wirklich orientieren kann. (Nikita Mazepin: Das steckte hinter seinem Rauswurf bei Haas)

„Kevin ist gerade erst zurückgekehrt und Mick kann mit einem guten Auto jetzt auch richtig Gas geben. Das ist jetzt die nächste Lernstufe, wo Mick von Kevin lernen kann“, sagte Steiner über die Herausforderung für Schumacher. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher kann sich nun von einem Teamkollegen auch mal was abschauen und wird auch den Umgang mit Qualifying-Niederlagen lernen müssen, was gegen Mazepin in 22 Duellen nur zweimal vorkam.

Mick Schumacher sieht Probleme frühzeitig kommen

Diesmal hatte Schumacher die Probleme schon im 3. Training kommen sehen: „Das war bereits eine turbulente Session, die ich ins Qualifying mitgenommen habe. Es war ein Gefühl im Auto, was einfach nicht gepasst hat.“

Einfach nur glücklich war dagegen Magnussen: „Das war völlig verrückt. Ich stehe hier auf P7 und bin ins Q3 gekommen, was zum letzten Mal 2019 passierte, glaube ich. Vor zwei Wochen hatte ich noch nicht einmal ein F1-Cockpit.“

Der 29-jährige Däne sorgte dann auch für einen kuriosen Moment, der seine längere F1-Pause unterstrich. „Jetzt starte ich morgen aus der vierten Reihe - oder dritten Reihe? P7 - was ist das? Dritte Reihe?“, rätselte Magnussen im Interview.

Es ist die vierte Reihe - aber immer noch eine exzellente Ausgangslage, um Punkte einzufahren. Dieses Kunststück gelang Haas in der Vorsaison als einziges Team nicht ein Mal.

Haas von Magnussen mit Hydraulikproblem

Etwas Sorge bereitet Haas lediglich das Hydraulikproblem, welches bei Magnussen nach Q2 aufgetreten war und womöglich sogar ein noch besseres Abschneiden verhindert hatte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

„Zum Schluss hatte er so viel Hydraulikflüssigkeit verloren, dass wir uns unsicher waren, ob er die Runde beenden könnte. Deshalb musste er auch nach der Ziellinie stehen bleiben“, erklärte Steiner. Magnussen hofft, dass dieses Problem bis zum Sonntag gelöst ist.

Und sollte es doch Probleme geben, hat Haas mit Schumacher ein zweites heißes Eisen im Kampf um die Punkte im Feuer. Der 22-Jährige hält seine ersten F1-Zähler für realistisch: „Mit einer guten Strategie sollten wir in eine Position kommen, in der wir das schaffen können.“

F1-Teams loben Haas - Steiner will mehr

Auffällig nach dem Qualifying war auch, dass die Konkurrenz um Red Bull, Ferrari und Mercedes unisono Haas lobte, und speziell die Silberpfeile könnten zu Saisonbeginn auch in Positionskämpfe mit dem Team verwickelt sein.

In der vergangenen Saison war vor den Rennen meist nur die Frage, wann und wie oft Mercedes die Haas-Autos überrunden wird.

Steiner glaubt sogar, dass dies nur der Anfang war und noch mehr im Auto - und in seinen beiden Piloten - steckt: „Ich weiß, dass noch mehr möglich ist. Es wird ein spannendes Jahr für uns.“

Schumacher und Magnussen dürften es mit Freude zur Kenntnis nehmen.

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