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Formel 1: Für Hamilton tickt die Uhr gnadenlos | Kolumne

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Formel 1: Für Hamilton tickt die Uhr gnadenlos | Kolumne

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Für Hamilton tickt die Uhr gnadenlos

Max Verstappen fährt in Belgien ohne Probleme zum Sieg und lässt seine Konkurrenz ganz alt aussehen. Darüber hinaus gibt es mit Blick auf die Zukunft von Mick Schumacher noch ein paar Fragezeichen. Die SPORT1-Kolumne von Peter Kohl.
Max Verstappen gewinnt den Großen Preis von Belgien. Der Niederländer zeigt in Spa eine Machtdemonstration erster Klasse und siegt nach einer Mega-Aufholjagd.
Peter Kohl
Peter Kohl

Hallo liebe Formel-1-Fans,

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nach der Sommerpause gibt es wenig Überraschendes beim Grand Prix von Belgien. Die Gala-Vorstellung von Max Verstappen ist eine Machtdemonstration der Extraklasse.

Der König regiert nach Belieben. Selbst die hinteren Startplätze können ihn nicht ausbremsen, weil er enorm gereift, abgeklärt ist und mit viel Übersicht bei altem Siegeshunger kaum Fehler macht. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Das Team arbeitet wie eine gut geölte Maschine. Dazu kommt ein Motor, der Leistung und Haltbarkeit garantiert. Red Bull stellt das kompletteste Paket. Mit leichten Abstrichen beim zweiten Fahrer. Sergio Pérez kommt über die Rolle des Pflicht-Erfüllers kaum raus. Aber das reicht in der aktuellen Lage, um Red Bull auch bei den Konstrukteuren eine komfortable Führung zu bieten.

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Die Verfolger stecken in der Falle. Ferrari hat den Schwung des Saisonauftakts komplett verloren. Die Italiener sind technisch Red Bull unterlegen. Sie müssen viel Risiko eingehen und andere Strategien wählen, um mit Glück zu Erfolgen zu kommen. Klappt aber nicht, denn die Fehlerquote ist viel zu hoch.

Der Rückstand in beiden WM-Wertungen wird Rennen für Rennen größer, was gewaltig am Selbstverständnis zu nagen scheint. Leclerc versinkt im Frust-Sumpf. Für den Kult-Rennstall aus Maranello gibt es derzeit mehr Mitleid als Beifall. Zum echten Jäger reicht es nicht. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Mercedes kann nicht mit Red Bull mithalten

Mercedes ist auf der Suche nach Steigerungs-Potenzial stecken geblieben. In Ungarn hatten sie noch die Pole-Position. Das Auto ist im Top-Speed-Bereich zu langsam. Super-Talent George Russell hält den Schaden für die Sterne-Ritter in Grenzen. Lewis Hamilton schießt gleich in der Anfangsphase mit der unnötigen Kollision mit Fernando Alonso einen groben Bock und katapultiert sich aus dem Rennen. Das kostet Mercedes viele Punkte.

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Es ist nicht leicht, nach achtjähriger Dominanz und Titelabonnements mit der neuen Rolle des Jägers zurecht zu kommen. Gilt vor allem für Hamilton, der weiß, dass die Uhr gnadenlos tickt. Der Traum von der alleinigen Rekord-Weltmeisterschaft droht ihm zwischen den Fingern zu zerrinnen.

Zumal er mit Russell einen bockstarken teaminternen Konkurrenten hat, der schon nach einem guten halben Jahr bei Mercedes zeigt, dass er den Altmeister in die Schranken weisen kann. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Um den Rückstand gegenüber Red Bull aufzuholen, müssen Ferrari und Mercedes aggressiv weiterentwickeln und Risiken eingehen. Nicht leicht bei der Budget-Deckelung, denn jeder Fehlgriff kostet Geld und schränkt ein. Zudem muss man das Material grenzwertig belasten, was unweigerlich zu weiteren Grid-Strafen führen wird. Und Rückstände im Rennen gegen Verstappen wettzumachen, scheint derzeit unmöglich.

Nach der Sommerpause in der Formel 1 startet Mercedes mit neuem Look. Der Grund dafür liegt in der Geschichte des Autobauers.
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Nach Sommerpause der Formel 1: Mercedes verblüfft mit neuem Look

Silly Season: Was passiert mit Mick Schumacher?

In der Falle befinden sich auch etliche Mittelfeld-Teams. Die Silly-Season hinter den Kulissen sorgt für viel Unruhe. Was passiert mit Top-Talent Piastri? Muss er bei Alpine bleiben, oder kann er zu McLaren gehen? Die Chancen für McLaren stehen gut, ihn zu bekommen.

Alpine braucht also einen Neuen, denn Alonso wird zu Aston Martin wechseln. Ocon ist gesetzt mit dem Langzeitvertrag. Pierre Gasly, Daniel Ricciardo, Mick Schumacher sind Kandidaten. Gasly geht nur, wenn Red-Bull-Sport-Berater Helmut Marko ihn ziehen lässt. Und da ist McLaren eher eine Variante.

Den Sitz bei Alpha Tauri könnte dann der Amerikaner Colton Herta einnehmen, der bei McLaren-Boss Zak Brown unter Vertrag steht. Bei drei US-Grand Prix im kommenden Jahr wäre das ein cleverer Marketing-Zug. Aber auch ein Mick Schumacher könnte bei Alpha Tauri Sinn machen.

Red Bull - und damit wohl auch das kleinere Schwesterteam Alpha Tauri - werden ab 2026 von Porsche befeuert. Der deutsche Vollblut-Motor-Hersteller wäre über einen deutschen Fahrer sicherlich nicht unglücklich. Schumacher könnte sich bei Alpha Tauri unter Franz Tost gut entwickeln. Immerhin hat der Österreicher eine sehr, sehr gute Hand bei der Führung junger Fahrer.

Esteban Ocon wiederum macht sich bei Alpine für eine Verpflichtung von Schumacher stark. Die beiden sind bestens befreundet. Die Franzosen haben jedenfalls ein Füllhorn voll Fahrer zur Auswahl. Unter anderem Ricciardo, Mercedes-Junior Nyck de Vries, Sauber-Junior Theo Pourchaire und viele andere klopfen mit Vehemenz an. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Pech für Schumacher, dass Haas stagniert. Der Rennstall ist nach starkem Saisonauftakt technisch zurückgefallen. Er hat nicht das Material, um einen persönlichen Aufwärtstrend auch mit Ergebnissen zu untermauern. Die Vergangenheit zeigt: Man ist schneller wieder aus der Formel 1 heraus, als dass man sich hält.

Albon startet für Williams durch

Das Beispiel Alex Albon sollte aber für Schumacher sprechen. Der Thailänder debütierte 2019 bei Toro Rosso und wurde schon während seiner ersten Saison zum Top-Team Red Bull geholt wurde. Allerdings konnte er dort die hohen Erwartungen nicht auf Anhieb erfüllen und wurde schnell wieder aussortiert. Seine Formel-1-Karriere schien früh beendet. Bei Williams hat er aber eine neue Chance erhalten.

In Spa ist er für mich Man Of The Race mit einer Top-Leistung. Geduld mit jungen Fahrern kann sich auszahlen. Darauf müssen auch Yuki Tsunoda und Guanyu Zhou hoffen. Zu Beginn ihrer Formel-1-Zeit setzten die beiden früh Ausrufezeichen, doch sind beide anschließend ziemlich abgetaucht.

Testen geht nicht, weil es nicht erlaubt ist. Erfahrungen sammeln ist nur unter Rennbedingungen möglich. Gerade mit neuem technischen Reglement sind die Teams aber auf fundierte Aussagen ihrer Fahrer angewiesen, um Entwicklungs-Potenzial zu nutzen. Etablierte Jockeys sind deshalb wertvoll. Was für einen Ricciardo spricht, obwohl der Lack eines kommenden Weltmeisters beim Honig-Dachs längst zerschrammt ist.

Im AvD Motor & Sport Magazin spricht der ehemalige Formel1-Pilot Karl Wendlinger über die aktuelle Lage von Mick Schumacher beim Rennstall Haas. Auch Christian Danner äußert sich zur Zukunft des Deutschen.
01:46
Das AvD Motor & Sport Magazin: Karl Wendlinger kritisert Rennstall Haas

Alle Erfahrung nutzt nichts, wenn es nicht passt. Die Ehe McLaren und Ricciardo hat sich als Fehlgriff erwiesen. Das britische Traditionsteam lebt von den Leistungen des Youngsters Landon Norris. Da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz. Klar ist: Fehlende Planungssicherheit bringt die involvierten Teams nicht weiter.

Bleibt als einzige Konstante derzeit nur Red Bull. Herzlichen Glückwunsch schonmal zu beiden WM-Titeln!

In wenigen Tagen bekommen wir in Zandvoort bei der Oranje-Verstappen-Orgie vielleicht ein paar Antworten auf viele offene Fragen.

Bis dahin PEDAL TO THE METAL, bleiben Sie gesund, Ihr Peter Kohl.

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