Vor knapp zwei Wochen hatte die FIA bekanntgegeben, dass Red Bull für schuldig befunden wird, die Budget-Obergrenze von 114 Millionen Pfund in der vergangenen Formel-1-Saison überschritten zu haben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Red Bull vor brisanter Entscheidung
Für das Strafmaß wollte sich der Weltverband jedoch noch Zeit lassen und seitdem wird mit Spannung erwartet, welche Strafe den Rennstall für seinen geringfügigen Verstoß erwartet.
Laut Andrew Benson von BBC soll die FIA dem Team von Doppel-Weltmeister Max Verstappen nun die Bedingungen für eine akzeptierte Vertragsverletzung (Accepted Breach Agreement = ABA) mitgeteilt haben.
Die Einzelheiten werden demnach noch vertraulich behandelt. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Gesteht Red Bull einen Regelverstoß ein?
Um das Angebot anzunehmen, müsste Red Bull den Regelverstoß jedoch eingestehen. (NEWS: Red Bull reagiert auf Schuldspruch)
Den Schuldspruch hatte der viermalige Konstrukteurs-Weltmeister in einem Statement mit „Erstaunen und Enttäuschung“ aufgenommen.
Red Bull war demnach weiter der Überzeugung, dass man 2021 die Budget-Grenze eingehalten habe, „so dass wir die Feststellungen der FIA sorgfältig prüfen müssen.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Horner und Red Bull müssen sich entscheiden
Nun liegt es also an Teamchef Christian Horner und seinem Team, ob man ein ABA annimmt und damit die vorgeschlagenen Strafen akzeptiert.
Nach dem Schuldeingeständnis müsste Red Bull alle verhängten Sanktionen akzeptieren und einhalten, sich zudem bereit erklären, die Kosten zu tragen und auf alle Rechte verzichten, die sie haben, um die ABA anzufechten.
Dies hätte allerdings den Vorteil, dass Red Bull keine Konstrukteurs- und Fahrerwertungspunkte abgezogen werden können. Der WM-Titel von Max Verstappen 2021 gerät so also nicht in Gefahr.
Falls Red Bull sich lieber an ein Schiedsgericht wendet, gibt es bei einem Schuldspruch für ein geringfügiges Vergehen - wenn die Ausgabenobergrenze um weniger als fünf Prozent überschritten wurde - dagegen folgende Straf-Optionen:
- Abzug von Punkten für die Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft
- Suspendierung von einer oder mehreren Rennen eines Wettbewerbs
- Einschränkung der Möglichkeit, aerodynamische oder andere Tests durchzuführen
- Senkung der Kostenobergrenze
McLaren fordert harte Strafe für Red Bull
Zwischenzeitlich kursierten Gerüchte, dass Red Bull in der Saison 2021 zehn Millionen Pfund über der Budgetgrenze gelegen haben soll. Schlussendlich soll es laut Daily Mail jedoch um eine Summe zwischen einer und zwei Millionen Pfund gegangen sein.
„Die Vorgänge werfen ein schlechtes Licht auf den Sport“, sagte Seidl der Sport Bild: „Klare Verstöße müssen auch klar bestraft werden.“ Allerdings räumte er auch ein, dass man unterscheiden müsse, „ob jemand zu viel für das Catering ausgegeben oder aber einen klaren Vorteil in der Leistung des Autos gehabt hat.“
Zuvor hatte bereits McLaren-Boss Zak Brown in einem Schreiben an den Automobil-Weltverband FIA zu harten Sanktionen aufgerufen.
„Jedes Team, das zu viel Geld ausgegeben hat, hat sich einen unfairen Vorteil verschafft, sowohl bei der Entwicklung des aktuellen Autos als auch bei dem des nächsten Jahres“, hatte Brown geschrieben. Eine finanzielle Strafe allein sei keine angemessene Sanktion.