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Formel 1: Beinah-Katastrophe in Suzuka - SPORT1-Experte Danner fassungslos

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Formel 1: Beinah-Katastrophe in Suzuka - SPORT1-Experte Danner fassungslos

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Fast-Katastrophe für Gasly: „Wahnsinn“

Lernt die Formel 1 nicht aus ihren Fehlern? Beim Rennen in Suzuka kommt es erneut zu einer sehr gefährlichen Szene. Diese weckt böse Erinnerungen an den tödlichen Unfall von Jules Bianchi. SPORT1-Experte Christian Danner ist fassungslos.
Max Verstappen krönt sich nach einem Chaos-Rennen zum Formel1-Weltmeister. Der Fahrer von Red Bull verteidigt damit seinen Titel und ist zum zweiten Mal Weltmeister.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Diese Szene hat wohl nicht nur bei Pierre Gasly ganz schlimme Erinnerungen geweckt!

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Nach chaotischen Bedingungen und zahlreichen Abflügen ließ die Rennleitung beim Großen Preis von Japan nach drei Runden die Roten Flaggen schwenken und das Rennen stoppen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Gasly, der zuvor bei schlechter Sicht eine auf die Strecke geratene Werbebande erwischt hatte, fuhr mit deutlichem Rückstand zum Feld und versuchte zum Safety Car aufzuschließen. Doch plötzlich tauchte bei miserabler Sicht ein Bergungsfahrzeug auf, welches auf der linken Streckenseite stand.

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„Was zum Teufel! Was soll dieser Traktor auf der Strecke? Das ist inakzeptabel. Das ist unglaublich“, brüllte Gasly wutentbrannt in den Boxenfunk, kurz nachdem er die Stelle passiert hatte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

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AvD Magazin: Danner erinnert an Tragödie um Jules Bianchi

Auch im AVD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 war die Szene ein Thema und SPORT1-Experte Christian Danner wurde deutlich: „Das ist der Wahnsinn“, ließ er keinen Zweifel an seiner Meinung aufkommen.

Sofort kamen bei dem 64-Jährigen Erinnerungen an das Drama um Jules Bianchi hoch. „Jules Bianchi ist durch so einen Bergungskran verunglückt. In Suzuka, bei solchen Witterungsverhältnissen. Daher waren der Schreck, die Wut und der Ärger bei den Fahrern sehr groß.“

Es war der 5. Oktober 2014, als der junge Franzose auf dem Suzuka International Racing Course bei heftigem Regen von der Strecke abkam und unter ein Abschleppfahrzeug rauschte. Er erlitt dabei schwere Kopfverletzungen, an denen er schlussendlich am 17. Juli 2015 verstarb.

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Gerade wegen dieser Tragödie ist es ein Unding für Danner, wie es acht Jahre später zu dieser Szene mit Gasly kommen konnte. „Wie das wieder passieren kann, kann ich mir nicht erklären.“

FIA bestraft Gasly für zu schnelles Fahren

Der Weltverband FIA sah die Schuld bei Gasly, da dieser „mit hoher Geschwindigkeit“ unterwegs gewesen war, um auf das Safety-Car aufzuschließen, obwohl die Rote Flagge geschwenkt wurde.

TV-Bilder belegten auch, dass die Rote Flagge zuvor geschwenkt worden war und auf dem Display bei Gasly aufblinkte. Letzteres geschah aber nur etwa zwei Sekunden vor der Begegnung mit dem Traktor. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Die Rennleitung bestrafte Gasly für sein Verhalten nach der Traktor-Begegnung mit 20 Strafsekunden sowie zwei Strafpunkten, da er mehrfach über 200 km/h und in der Spitze sogar 251 km/h gefahren war.

Da Gasly aber zumindest verlangsamt habe, und zudem kurz zuvor die Schreckszene hatte, beließ es die FIA dabei. Der AlphaTauri-Pilot habe auch zugegeben, dass er zu schnell gewesen sei. Im Endergebnis fiel Gasly damit hinter Schumacher zurück.

Gasly wütet: „Das ist inakzeptabel“

Die Szene hatte böse Erinnerungen geweckt, da Jules Bianchi starb, nachdem er beim Rennen in Suzuka 2014 unter Doppel-Gelb bei ähnlich verregneten Bedingungen abgeflogen und in einen Traktor gekracht war, der damals den Sauber von Adrian Sutil bergen wollte.

Bianchis Vater Philippe meldete sich auf Social Media zu Wort: „Kein Respekt für das Leben des Fahrers, kein Respekt für die Erinnerung an Jules. Unglaublich.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

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Auch Sainz und Norris reagieren stinksauer

„Selbst hinter dem Safety Car fahren wir 100 bis 150 km/h. Und ich weiß nicht, warum wir unter solchen Bedingungen solche Risiken eingehen? Ein Traktor - das ist wirklich unglaublich. Es gab die rote Flagge. Warum werden solche Risiken eingegangen?“, schimpfte auch Ferrari-Pilot Sainz.

Und McLaren-Fahrer Lando Norris twitterte: „Wtf? Wie konnte das passieren? Wir haben in so einer Situation vor Jahren ein Leben verloren. Wir riskieren unser Leben, besonders unter Bedingungen wie diesen. Wir sollen Rennen fahren. Aber so ... inakzeptabel.“

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Red-Bull-Teamchef Horner: „Sollte nie wieder passieren“

Auch die Teamverantwortlichen schalteten sich in die Diskussion ein. So erklärte Alfa-Romeo-Teammanager Beat Zehnder bei Sky: „Das darf nicht passieren. Die dürfen nicht vorher auf die Strecke gehen. Vermutlich hat man den Gasly verpasst. Man hat ihn wohl einfach nicht gesehen.“

Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner fand deutlich Worte: „Das ist komplett inakzeptabel. Wir haben Jules Bianchi verloren. Das sollte nie wieder passieren. Es muss untersucht werden. Checo (Sergio Pérez, Anm. d. Red.) hatte es uns über Funk mitgeteilt. Bei diesen Bedingungen ist es extrem gefährlich.“

Pierre Gasly verlässt Alpha Tauri und findet innerhalb der Formel 1 einen neuen Rennstall. Ein Formel-2-Champion übernimmt seinen Sitz beim kleinen Rennstall von Red Bull.
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Pierre Gasly wechselt von Alpha Tauri zu Alpine

Williams-Pilot Alexander Albon verriet, dass nach dem Bergungsfahrzeug in Singapur sogar vorab darüber gesprochen wurde: „Sebastian hat es beim Fahrerbriefing erwähnt. Wir wissen, was vor einigen Jahren passiert ist. Es ist sehr gefährlich. Wir müssen darüber diskutieren, warum das Bergungsfahrzeug auf der Strecke war.“

Das Rennen wurde nach etwa zweistündiger Unterbrechung doch noch fortgesetzt. Max Verstappen gewann - und nach größerer Verwirrung stand sein zweiter WM-Titel fest.

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