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Historischer Formel-1-Moment: Michael Schumachers berüchtigter Rammstoß gegen Jacques Villeneuve

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Historischer Formel-1-Moment: Michael Schumachers berüchtigter Rammstoß gegen Jacques Villeneuve

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Die ultimative Eskalation

Vor 25 Jahren holte Michael Schumacher zum berüchtigten Rammstoß gegen Jacques Villeneuve aus. Die Aktion ging nicht nur schief, sondern sorgte auch für eine enorme Delle in „Schumis“ Image.
Als mehrfacher Formel1-Weltmeister hat er die Herzen der Fans im Sturm erobert: SPORT1 History blickt zurück auf eine bewegende Karriere.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle
hluhmann
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Es war die ultimative Eskalation.

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25 Jahre ist es nun genau her, dass der heiße Titelkampf zwischen Michael Schumacher und Jacques Villeneuve im berüchtigten Rammstoß von Jerez endete. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

SPORT1 blickt zurück auf eine der berüchtigsten Szenen der Formel-1-Historie. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Schumacher und Villeneuve liefern sich erbitterten Kampf

Vor dem Saisonfinale 1997 beim Großen Preis von Europa in Jerez lag der damalige Ferrari-Pilot Schumacher lediglich einen Zähler vor seinem kanadischen Rivalen Jacques Villeneuve im Williams. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

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Bereits im Qualifying kam es zu einem historischen Moment: Schumacher, Villeneuve und Heinz-Harald Frentzen - damals Villeneuves Kollege im Rennstall des verstorbenen Frank Williams - waren die exakt gleiche Zeit gefahren.

Jacques Villeneuve (M., mit Heinz Harald-Frentzen) war 1997 der Rivale von Michael Schumacher
Jacques Villeneuve (M., mit Heinz Harald-Frentzen) war 1997 der Rivale von Michael Schumacher

Da der Sohn der 1982 tödlich verunglückten Legende Gilles Villeneuve die Zeit als erster der drei Fahrer gesetzt hatte, durfte er von der Pole starten - doch das half Villeneuve zunächst wenig, da Schumacher ihn direkt beim Start überholte. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Der Deutsche war damit auf Weltmeister-Kurs, doch im Laufe des Rennen holte sein Rivale immer wieder auf und setzte schließlich in Runde 48 in der Dry-Sac-Kurve zur Attacke an.

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Schumacher hofft umsonst auf Villeneuve-Aufgabe

Schumacher, der die Innenseite aufgelassen hatte, wirkte beim Einlenken kurz überrascht und zögerte, ehe er dann doch deutlich sichtbar stark nach rechts zog, um Villeneuve in die Seite zu rammen.

Doch während Schumacher das Rennen aufgeben musste, fuhr Villeneuve einfach weiter. Denn das Manöver war nicht nur unsportlich, es verfehlte auch sein Ziel.

Was einige F1-Fans Schumacher zudem bis heute vorhalten: Auf TV-Bildern ist zu sehen, wie Schumacher am Streckenrand wartet, um zu sehen, ob der Williams-Pilot noch im Rennen ist oder sein Manöver doch erfolgreich war.

Villeneuve bekam zwar gegen Rennende Probleme, aber der Kanadier rettete sich auf Rang 3 ins Ziel, was für ihn den Titelgewinn bedeutete. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

„... dann mach es bitte so wie der Senna mit dem Prost“

Rivale Villeneuve war also Weltmeister und Schumacher - der schon 1994 gegen Damon Hill für eine ähnliche Kontroverse gesorgt hatte - stand als unsportlicher Pistenrambo da. Als erfolgloser diesmal obendrein.

„Wenn du das jemals wieder machst, dann mach es bitte so wie der Senna mit dem Prost! Und nicht so halbherzig“, sagte ihm damals sein Manager Willi Weber - wie er später Motorsport-Total verriet.

Senna hatte Prost bei der WM-Entscheidung 1990 in Suzuka als Revanche für 1989 und dem für ihn zum Nachteil geratenen Tausch der Pole-Seite direkt nach dem Start von der Strecke gerammt. Beide Piloten hatten nicht mehr weiterfahren können und Senna stand als Weltmeister fest, da er es deutlich cleverer gelöst hatte und von einer Strafe verschont blieb.

Schumacher sei damals „zwischen Wut und Verzweiflung“ gependelt, so Weber: „Das Bedürfnis, sich entschuldigen zu müssen. Zu wissen, er hat einen Riesenfehler gemacht. Und auf der anderen Seite die Wut, wenn er schon sowas macht, dass er es nicht richtig gemacht hat.“

Formel 1, Wandel, 70 Jahre, 1950, Fangio, Senna, Lauda, Schumacher, Vettel, Hamilton
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Schumachers Manöver in seiner Plattheit löste aber auch so viel Zorn und Wirbel aus, dass sich die Formel 1 um den damaligen Boss Bernie Ecclestone gezwungen sah, ein Zeichen zu setzen.

Wilde Diskussion um Schumacher-Bestrafung entsteht

Dem Ferrari-Piloten wurden alle 1997 eingefahrenen Punkte in der Fahrerwertung weggenommen. Zudem musste er an mehreren Aktionen teilnehmen, mit denen die Sicherheit im Straßenverkehr gefördert wurde. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Ein umstrittenes Urteil auf beiden Seiten. Ein Teil der Schumacher-Fans fand sie willkürlich hart im Vergleich zu anderen Vorfällen in der Vergangenheit. (Michael Schumacher: Triumphe und Tragödie)

Andere wiederum fanden die Strafe lächerlich, da es Schumacher doch egal wäre, ob er als Vize-Weltmeister aufgeführt wird oder nicht. Sie forderten eine Sperre oder gar Abnahme der F1-Lizenz.

Der damalige FIA-Präsident, der inzwischen verstorbene Max Mosley, begründete das Strafmaß dagegen als genau angemessen: „Eine Vize-Weltmeisterschaft zu verlieren ist eine schwerwiegende Sache. Dies gibt allen Fahrern die klare Nachricht, dass sie ausgeschlossen werden, wenn sie etwas tun, was sie nicht tun sollten.“

Schumacher akzeptierte die Strafe und zeigte sich, „enttäuscht, die Vize-WM zu verlieren“.

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