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Formel 1: Genau der Richtige? Ecclestone warnt neuen Ferrari-Boss

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Formel 1: Genau der Richtige? Ecclestone warnt neuen Ferrari-Boss

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Ein Kauz statt Harry Potter

Der neue Boss Frederic Vasseur schlägt bei Ferrari ganz neue Töne an. Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone erklärt bei SPORT1, warum der Franzose die Scuderia zu neuem Ruhm führen kann. Eine Schwachstelle wurde bereits ausgemerzt.
Ferrari präsentiert am Valentinstag seinen Boliden für die neue Formel-1-Saison. Die Scuderia verblüfft damit, wie viel im Vergleich zur Konkurrenz bereits zu sehen ist.
Ralf Bach
Ralf Bach

Der Stil hat sich geändert bei der Scuderia aus Maranello.

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Statt emotionalem Teamchef aus Italien führt erstmals seit Jean Todt (bis 2007) jetzt wieder ein Franzose die Mannschaft mit harter Hand. Das war auch bei der Pressekonferenz während der Formel-1-Testfahrten in Bahrain zu spüren. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Vasseur genau der Richtige für Ferrari?

Ferraris neuer Teamchef Frederic Vasseur (54) gab sich extrem cool. Ferrari sei ein Team wie jedes andere auch. Man müsse überall hart arbeiten, um Erfolg zu haben.

Das haben die treuen Anhänger des italienischen Nationalheiligtums so schon lange nicht mehr gehört. Von überschäumender Freude, für das Traditionsteam aus Maranello zu arbeiten, war da nichts zu hören.

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Genau diese sachliche Herangehensweise ist aber vielleicht genau das Richtige, um das am meisten emotionalisierende und emotionalste Team der Formel 1 zurück in die Erfolgsspur zu führen.

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Letzter Titel 2007 - Alonso und Vettel scheitern

Kaum zu glauben, aber war: 2007 gewann die Scuderia mit Kimi Räikkönen den letzten Fahrertitel.

Dazwischen versuchten unter anderem Formel-1-Granden wie Fernando Alonso (2010 bis 2014) oder Sebastian Vettel (2015 bis 2021) vergeblich, die Krone nach Maranello zu holen.

Alonso stand dabei Vettel, als der noch den Red Bull-Overall trug, im Weg. Vettel zerschellte an der Dominanz von Mercedes.

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Ecclestone: Das braucht ein Ferrari-Boss!

Für Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone (92) erfüllt ein Typ wie Vasseur die Kriterien, um in der politischen Schlangengrube Ferraris Erfolg zu haben.

„Du brauchst bei Ferrari jemanden, der völlig emotionslos an den Job geht, klare Entscheidungen schnell trifft und sich nicht von der faszinierenden, aber auch gefährlichen Atmosphäre im Team beeinflussen lässt“, sagt Ecclestone zu SPORT1.

Sky-Experte Ralf Schumacher (45) sieht im Gespräch mit SPORT1 noch einen anderen Vorteil. „Vasseur hat kaum etwas zu verlieren“, erklärt der sechsmalige Grand-Prix-Sieger: „Er hat gut florierende Geschäfte in Frankreich. Geht das mit Ferrari schief, fällt er nicht tief. Er kann die Sache also sehr entspannt angehen.“

Kauz statt Harry Potter

Bei den Stammpiloten hat der Franzose viel Kredit. Ihr Motto ist: Der König ist tot, es lebe der König. Anscheinend weint keiner dem ehemaligen Capo Mattia Binotto eine Träne nach.

Der Italiener, der im Gegensatz zum kauzigen Franzosen die Ausstrahlung eines Harry Potter hatte – ohne dessen Zauberkraft – schmiss Ende vergangen Jahres entnervt hin.

Sowohl für den Monegassen Charles Leclerc als auch für dessen Teamkollegen Carlos Sainz ist Vasseur der neue Hoffnungsträger. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Leclerc und Sainz hoffen auf Vasseur

„Er kam mit sehr klaren Vorstellungen an“, lobte Leclerc: „Innerhalb weniger Tage verstand er, was zu tun war, und er tat es. Es ist also positiv.“

Der Vizeweltmeister arbeitete schon bei Sauber mit Vasseur zusammen und weiß: „Er kann wunderbar mit Menschen umgehen. Seine Aufgabe ist es, den Leuten die besten Bedingungen zu schaffen, um das Beste aus ihnen herauszuholen, und das kann er hervorragend.“

Sein spanischer Teamkollege ergänzte: „Wir beginnen zu sehen, in welche Richtung Fred gehen wird. Welche Entscheidung auch immer getroffen wird, ich werde sie unterstützen. Er hilft uns, einen anderen Ansatz zu wählen.“

Diese Schwachstelle hat Vasseur schon ausgemerzt

Eine entscheidende Schwachstelle hat er bereits ausgemerzt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Für die Strategie ist 2023 nicht mehr Inaki Rueda verantwortlich. Der Spanier soll aus der Fabrik in Maranello heraus die sportliche Organisation unterstützen.

Neues Superhirn am Kommandostand ist der Inder Ravin Jain. Die perfekte Strategie sei „eine Frage des Kommunikationsflusses, und ich denke, wir haben jetzt etwas mehr Klarheit geschaffen“, betonte Vasseur.

Wo steht Ferrari nach den Tests?

Er geht seinen Weg, das steht fest. Eine Strategie dabei ist, den Italienern den Druck zu nehmen. Deshalb relativierte er auch bewusst die Überlegenheit von Red Bull und Max Verstappen, die bei den Tests in Bahrain augenscheinlich war.

„Insgesamt denke ich, dass wir mit dem Test zufrieden sein können“, fasste Vasseur zusammen. Hochrechnungen sehen Ferrari als zweite Kraft, rund 0,4 Sekunden pro Runde hinter Red Bull, aber vor Aston Martin und Mercedes. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

„Wir haben verschiedene Tests unternommen, mit unterschiedlichen Kraftstoffmengen“, verriet der Franzose: „Einige Lösungen haben funktioniert, andere weniger. Wir müssen das Beste daraus machen und die richtigen Schlüsse ziehen. Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen.“

Vasseur hat der Scuderia jetzt schon seinen Stempel aufgedrückt.